Nach zwei Siegen und dem Sprung auf Platz neun könnte die Stimmung beim Northeimer HC schlechter sein

Auch ein paar Tage nach dem überraschend deutlichen Auswärtssieg bei den Sportfreunden Söhre überwiegt bei den Northeimer Drittliga-Handballern die pure Freude.
Northeim – Denn auch dank tatkräftiger Unterstützung des SV Anhalt Bernburg, der gegen den Tabellenletzten Werder nur zu einem Remis kam, machte der NHC einen ordentlichen Sprung in der Tabelle, verließ die Abstiegsplätze und ist nun Neunter. Eine schöne Momentaufnahme vor dem spielfreien Wochenende.
Auch die Aufregung um Söhres Trainer Sven Lakenmacher zum Spielende dürfte mittlerweile vergessen sein. Der langjährige Bundesligaspieler (TuS Lübbecke, Eintracht Hildesheim) hatte sich über NHC-Coach Jürgen Bätjer geärgert, der kurz vor Spielende, als die Partie längst entschieden war, noch einmal eine Auszeit nahm, um Sebastian Bialas und Rick Harder Spielpraxis zu geben. Darauf reagierte Söhres Maximilian Kolditz recht heftig und wurde vom Platz gestellt. Entsprechend herrschte in dieser Phase viel Frust auf Seiten der Sportfreunde, die jetzt - punktgleich mit den Northeimern - mittendrin im Abstiegskampf stecken. Das Team von Trainer Jürgen Bätjer freut sich seinerseits erstmal auf ein Wochenende ohne Punktspieleinsatz, ehe es am 11. Februar nach Bayreuth geht.
Bis zur Revanche gegen den nächsten direkten Konkurrenten im Ringen um den Klassenerhalt für das 26:26 im Hinspiel ist erstmal Regeneration angesagt. Zuletzt trainierte Bätjer mit lediglich sechs Spielern. Der Rest kurierte sich aus. Dazu muss der NHC auch eine Lösung für den Mittelblock finden, in dem gegen Söhre zur Freude der mitgereisten Zuschauer der langjährige Abwehrchef Paul Hoppe stand, der auch prompt zwei Tore vom Kreis zum Sieg beisteuerte. Doch Hoppe ist mittlerweile beruflich stark eingespannt, so dass dies wohl eher keine langfristige Lösung ist, wie NHC-Vorstand Oliver Kirch betont. „Paul hat sich kurzfristig aus alter Freundschaft zur Verfügung gestellt, worüber Mannschaft und Verein sich sehr gefreut haben.“ Nach dem Saison-Aus für Jan Mattis Heyken (Schulter), Raffael Pogadl (Ellenbogen) und Tim Gerstmann ist nun auch Schluss für Joe Schuster (Knie), der mit Paul-Marten Seekamp zuletzt ein gutes Gespann bildete. Doch auch Seekamp zwickt es am Fuß. Die Aufgaben für Kaderplaner Kevin Schiffer und Trainer Bätjer sind groß.
(Axel Janßen)