Finalstimmung in Fritzlar: Germania muss gegen Wülfrath vierten Heimsieg in Serie landen

Wenn eine schlechte Generalprobe wirklich zu einer gelungenen Premiere führt, dürfen die Fans des Handball-Drittligisten SV Germania Fritzlar guter Dinge sein. Denn die Vorbereitung auf das immens wichtige Kellerduell mit dem TB Wülfrath (So. 15 Uhr, KHS-Halle) lief unter mauen Bedingungen.
Fritzlar – Mit Luisa Krüger, Chantal Reimbold und Xenia Ahrend weilen nämlich noch drei dringend in Bestform benötigte Stammkräfte bis Samstag auf Studienfahrt. Skifahren als Training anstelle von Handball. Da Fritzlar zusätzlich von einer Krankheitswelle erwischt wurde, ließ Coach Lucky Cojocar kurzerhand mit der zweiten Mannschaft gemeinsam trainieren und übte ansonsten in Kleingruppen. „Die, die da waren, haben sich top eingebracht“, erklärt der A-Lizenz-Inhaber.
Cojocar möchte aus der Not eine Tugend machen. Denn mit Blick auf den Gegner könnte das Kleingruppenspiel mehr als nur ein Plan B zum Tempospiel über die erste und zweite Welle werden. „Das 30:31 im Hinspiel war in dieser Saison unsere bittereste Niederlage. Durch die Siege über Düsseldorf, Lank und Wuppertal haben wir uns nun dieses Finale verdient“, betont Cojocar, Wohlwissend, dass sein Team nach Düsseldorf (27:34/35:25) auch gegen den TB den direkten Vergleich gewinnen kann – und im Kampf um den siebten Platz (siehe Hintergrund) auch sollte.
TB kassierte vier Niederlagen in Folge
Die Gäste reisen mit den meisten Gegentoren (528 in 17 Spielen) und vier Niederlagen in Serie im Gepäck an. „Der Druck ist auf beiden Seiten hoch, bei Fritzlar vielleicht sogar noch höher als bei uns. Wir sind aber optimistisch und von niemandem abhängig“, betont TB-Trainer Jörg Büngeler, der bis auf Kreisläuferin Melina Otte (Daumenverletzung) Bestbesetzung ankündigt.
Zu den Leistungsträgerinnen des Teams aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Mettmann zählen dessen Tochter Friederike Büngeler im Rückraum und mit glänzendem Eins-gegen-Eins sowie Zweitliga-Erfahrung Hannah Haase. Die Spielmacherin kann sich voll auf den Angriff konzentrieren. Paula Stausberg oder Jule Kürten wechseln sich dafür mit der Abwehrarbeit ab. (von Sebastian Schmidt)
Hintergrund:
Nur der Siebte kann feiern
Wohl erst am 30. März – und somit zwei Tage vor dem letzten Spieltag – herrscht Klarheit: Auch nach der jüngsten Sitzung mit Klassenleiterin Sabine Schreiner-Marr wissen die Vereinsvertreter der 3. Handball-Ligen nicht endgültig bescheid. Sicher ist, dass der siebte Platz in jeder Staffel den Klassenerhalt garantiert. Für die achten Plätze wurde vom 15. April bis 29. Mai eine Relegation mit Hin- und Rückspiel angesetzt. Nur der Sieger bleibt definitiv drin. Wenn es – wie in den vergangenen Jahren üblich – vermehrte Rückzüge gibt, erhöht sich die Anzahl. Eventuell derart deutlich, dass eine „Blindrunde“ für die Tabellenneunten im Raum steht. Bis zum 30. März müssen sich nun alle in Frage kommenden Vereine wie Germania Fritzlar erklären. Wer keine Relegation spielen würde, steigt ab. Mit Blick auf die Spielklassenreform der 3. Liga sinkt die Zahl der Klubs von aktuell 56 auf 48 (Saison 2023/24) und 36 (2024/25).