Gensungen zeigt Moral und siegt auch ohne Trainer

Für die einen ging es um alles, für die anderen um die „goldene Ananas“. Trotzdem hängten sich beide voll rein. Auch die als Vize-Meister bereits vor dem letzten Spieltag der Handball-Oberliga fest stehende ESG Gensungen/Felsberg, die sich mit einem 30:27 (15:16)-Erfolg bei der MSG Umstadt/Habitzheim aus der Saison verabschiedete.
Groß-Umstadt - „Das spricht für uns“, konnte Rückraumspieler Wachs mit Fug und Recht behaupten. Zumal ESG-Trainer Frank Eidam aus privaten Gründen nicht mit nach Groß-Umstadt reisen konnte. Wo über 500 Fans ihre Mannschaft, die um ihre letzte Chance auf den Klassenerhalt kämpfte, nach vorne peitschten.
Gensungen brauchte 20 Minuten, um sich auf den Gegner, der im Angriff meist mit einem siebten Feldspieler operierte, und Atmosphäre einzustellen. Dann steigerte sich Torwart Voß, dann veredelten Jan Hendrik Otto und Teja Sonnenschein (3) per erster und zweiter Wellte mit einem 4:0-Lauf dessen Paraden zu einer 8:12-Führung. Ein kurzes Vergnügen, denn die Darmstädter konterten umgehend zum 16:14 (29.). Auch weil der Halblinke Lukas Schmitt (7) in dieser Phase nicht zu halten war.
Die Edertaler liefen bis zur 42. Minute hinterher, ehe Jona Gruber und Heinrich Wachs per Doppelschlag die Partie drehten (21:22). Ein langsamer, aber stetiger Prozess, wobei der Tabellenzweite davon profitierte, dass er das Tempo hoch hielt. Und so die 5:1-Deckung der Gastgeber mürbe spielte. Insbesondere Rechtsaußen Otto sorgte mit seinen Einläufern für zunehmende Unordnung, so dass MSG-Trainer Patrick Beer in einer Auszeit zehn Minuten vor Schluss beim 24:26 eine 6:0-Formation anordnete.
Vergeblich, denn auch darauf hatten Wachs, Kothe und Co. trotz einer Zeitstrafe für Vince Schmidt (56.) eine Antwort. Und als 74 Sekunden vor Schluss Benjamin Göttmann auf die Strafbank musste, machte Max Lippold mit seinem vierten Tor zum 26:29 alles klar.
Für die scheidenden Marc Lauterbach und Cornlius Feuring war‘s ein Abschied, wie sie ihn verdienten. Für die Mannschaft eine Bestätigung ihrer intakten Moral, die ihr zwar nicht den ganz großen Wurf (den Aufstieg), aber einen Achtungserfolg bescherte. Und für Umstadt/Habitzheim der Abstieg zusammen mit Vellmar, Griesheim und Baunatal. Ob Dotzheim als Tabellenelfter drin bleibt hängt davon ab, ob Kirchzell in der 3. Liga bleiben kann.