1. Startseite
  2. Sport
  3. Handball regional
  4. Junioren Handball Hessen

Sviridenko-Team kommt auf der Zielgeraden zurück, zeigt Charakter und zieht ins Endspiel ein

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Ralf Ohm

Kommentare

Sie sind durch: die mJSGler (v.l.) Rene-Daiel Andrei, Lasse Hellemann, Paul Kompenhans, Ole Pregler, Jona Rietze, Jonas Ebner und Ben Beekmann feiern den Einzug ins Finale der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft.
Sie sind durch: die mJSGler (v.l.) Rene-Daiel Andrei, Lasse Hellemann, Paul Kompenhans, Ole Pregler, Jona Rietze, Jonas Ebner und Ben Beekmann feiern den Einzug ins Finale der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft. © Pressebilder Hahn

Trotz des 21:23 im Halbfinal-Rückspiel gegen den SC Magdeburg erreichte die B-Jugend der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

Es war die letzte Chance. Die allerletzte. Eine Zeitstrafe des Magdeburgers Felix Krömke, der der B-Jugend der mJSG Melsungen/Köele/Guxhagen 202 Sekunden vor Schluss doch noch mal die Möglichkeit zu einer Aufholjagd bot, um auf den letzten Drücker auf den Finalzug zu springen. „Wenn‘s richtig drauf ankommt, können wir liefern“, erklärte Rückraumspieler Kompenhans den folgenden Kraftakt, den selbst Trainer Sviridenko kaum noch für möglich gehalten hatte. Schließlich hatte seine Mannschaft bis dahin nicht so recht geliefert, war „emotional nicht so präsent“ wie der Rivale und schien beim 18:22 (47.) trotz des 27:25-Hinspielsieges weit vom ersehnten Endspiel entfernt.

Doch in den Momenten der größten Not lieferte sie. Machte hinten dicht, holte durch Ole Pregler, Paul Kompenhans (jeweils in Überzahl) und Benjamin Fitozovic Tor um Tor auf, so dass Eberhards Treffer zum 21:23 (11:12)-Endstand 20 Sekunden vor Schluss aufgrund der auswärts im Hinspiel mehr erzielten Tore nicht mehr weh tat. Die Schluss-Sirene wirkte wie eine Erlösung für die 800 euphorischen Zuschauer, während die Spieler des Gastgebers in einem Freudenknäuel erneut ihre Geschlossenheit unter Beweis stellten.

„Unglaublich“ fand Georgi Sviridenko das „Happy-End“, welches, verbunden mit dem Erreichen des Endspiels (gegen Leipzig), vor dieser imposanten Kulisse ein „überragendes Gefühl“ bei Kreisläufer Lasse Hellemann und seinen Kameraden auslöste. Und bei Kapitän Pregler eine Riesen-Erleichterung: „Mir sind große Steine vom Herzen gefallen.“ Nicht, weil der Rückraumspieler daran gezweifelt hatte, „dass wir noch mal zurückkommen würden.“ Wohl aber, weil der Weg dorthin so steinig war.

Nur bis zum 7:6 lief`s nach Plan

Bis zum 7:6 lief alles nach Plan (12.). Danach lange Zeit nichts mehr. Denn Sviridenkos Taktik, mit einem zweiten Kreisläufer (Jona Rietze) Raum und Abschlussmöglichkeiten für die eigene zweite Reihe zu schaffen, wurde plötzlich nicht mehr konsequent genug verfolgt. Stattdessen die Kreisläufer direkt angespielt. Das war eigentlich laut Matchplan „verboten“. Und ein gefundenes Fressen für die Magdeburger.

Die hatten nämlich nach den schmerzlichen Erfahrungen aus dem Hinspiel die Nahwurfzone diesmal dicht gemacht. „Wir haben wesentlich kompakter im Zentrum gestanden“, konnte SCM-Coach Julian Bauer konstatieren. Umso mehr als sein flexibler Mittelblock Uscins/Wucherpfennig darüber hinaus den gegnerischen Rückraumschützen den Zahn zog. Was indes auch daran lag, dass der Positionsangriff der mJSG nicht breit genug angelegt war. „Wir haben es zuviel über die Mitte versucht“, bekannte Paul Kompenhans.

Harte Zweikämpfe: Hier setzt sich Rückrauspieler David Kuntscher (mJSG) gegen Magdeburgs Felix Krömke (r.) durch.
Harte Zweikämpfe: Hier setzt sich Rückrauspieler David Kuntscher (mJSG) gegen Magdeburgs Felix Krömke (r.) durch. © Pressebilder Hahn

Die Folge: Mit drei Toren in Folge zum 8:11 (18.) drehte der quirlige Carl-Philipp Haake das Spiel (8:11), das beim 11:15 durch Felix Eißing (28.) den Gastgebern endgültig zu entgleiten schien. „Die Halle muss brennen“, appellierte Hallensprecher Bernd Prauss ans Publikum. Die Halle brannte. Nur der mJSG-Angriff zündete noch nicht.

Oder nur sporadisch, wie bei der ersten trügerischen Entwarnung, als Pregler und Hellemann eine Überzahl zum 17:17-Ausgleich nutzten (39.). Dann aber die SCM-Abwehr erneut Beton anrührte, allenfalls Notwürfe zuließ, die eine sichere Beute für Torwart Jonas Wucherpfenning waren. Eine vertrackte, ja fast ausweglose Situation. Die wohl nur eine Mannschaft mit ganz viel Charakter meistern kann. Der sie nun nach den Sternen greifen lässt.

Auch interessant

Kommentare