Zweidorf siegt in Münden / Topspiel fehlt die Spannung

Das Spitzenspiel der Frauenhandball-Landesliga war eine klare Angelegenheit: Tabellenführer SG Zweidorf/Bortfeld gab sich gegen den SV Schedetal Volkmarshausen keine Blöße.
Hann. Münden – Zweidorf/Bortfeld setzte sich in der Mündener Gymnasiumshalle letztlich deutlich mit 28:20 (12:9) durch.
Der Tabellenführer, der durch den Erfolg wohl eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen erwirkt hat, profitierte von den vielen Fehlern der Gastgeberinnen (unter anderem vergab der SVS vier Strafwürfe). Diese hatten kurzfristig auf Michelle Weise verzichten müssen (Bänderriss im Knöchel) und waren gegenüber den bisherigen starken Saisonauftritten kaum wiederzuerkennen. „Das war, als ob uns jemand den Stecker gezogen hätte“, meinte SVS-Co-Trainer Gerrit Bömeke. Auch die Bilanz von Gästetrainer Gundolf Deterding ging in diese Richtung: „Nach dem schwer umkämpften Hinspiel hätte ich mir nicht vorstellen können, dass es für uns heute so leicht werden könnte.“
Erstmals in dieser Saison musste der SVS vor rund 200 Zuschauern ständig einem Rückstand hinterherlaufen. „Auch das ist eine Situation, mit der die Mannschaft nicht so einfach umgehen kann. Soweit sind wir noch nicht“, meinte Bömeke weiter.
Nicht wenige waren davon ausgegangen, dass der Tabellenzweite aus Volkmarshausen auch gegen den Tabellenführer mit größerem Selbstvertrauen auftreten würde. Doch ehrlicherweise musste festgestellt werden, dass die meisten Spielerinnen ihre gewohnte Leistung nicht zeigen konnten. Zweidorf, das in der ersten Halbzeit sich dem schwachen Niveau noch anpasste, konnte sich immerhin im Verlauf des zweiten Durchgangs deutlich steigern. Die SG war in der Deckung bissiger und hatte im Angriff mit Linksaußen Nele Zakrzewski (10/2) und Rückraumspielerin Annika Harms (6) ihre treibenden Kräfte, die nicht zu stoppen waren.
SV Schedetal Volkmarshausen: Körber, Mariola Jerrentrup – Jaeger 6/2, Dreßler 3, Schott 3, Minde 3, Muriel Jerrentrup 3/3, Toll 1, Schuler 1, Stenzel, Krumsiek, Kaps, Küllmer, Görtler. (Manuel Brandenstein)