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Kirchhof zu gut für die 3. Liga

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Von: Ralf Ohm

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Zurück in der 2. Liga: die SG 09 Kirchhof mit (v.l.) Agustina Jaen Loro, Anna-Maria Spielvogel, Anamarija Boras, Katharina Koltschenko, Carlotta Fege, Trainer Martin Schwarzwald, Lotte Iker, Marie Sauerwald, Sebastian Hagemann, Deborah Spatz, Betreuer Leon Feckler, Paulina Harder, Betreuer Marco Rudolph, Julie Hafner, Torwarttrainer Fabian Fuchs, Lina Nöchel, Greta Kavaliauskaite, Martina Pandza, Yan Li Stannies und Alexandra Orowicz.
Zurück in der 2. Liga: die SG 09 Kirchhof mit (v.l.) Agustina Jaen Loro, Anna-Maria Spielvogel, Anamarija Boras, Katharina Koltschenko, Carlotta Fege, Trainer Martin Schwarzwald, Lotte Iker, Marie Sauerwald, Sebastian Hagemann, Deborah Spatz, Betreuer Leon Feckler, Paulina Harder, Betreuer Marco Rudolph, Julie Hafner, Torwarttrainer Fabian Fuchs, Lina Nöchel, Greta Kavaliauskaite, Martina Pandza, Yan Li Stannies und Alexandra Orowicz. © Richard Kasiewicz

Tränen können Verschiedenes bedeuten. Manchmal sogar gleichzeitig. „Es tut richtig weh“, gestand Aleksandra Orowicz, Torfrau der SG 09 Kirchhof. Überwältigt von der Freude über den Aufstieg ihres Teams in die 2. Handball-Bundesliga. Und umso mehr getroffen von dem Schmerz des Abschieds nach erfüllter Mission.

Melsungen – Die emotionale Achterbahnfahrt der 26-Jährigen, vor zwei Jahren aus Spanien die Fulda gewechselt, begann bereits in der 57. Minute des letzten, entscheidenden Spiels der Aufstiegsrunde gegen den Frankfurter HC. Nach ihrer 15. Parade beim Stand von 31:20 machte die Polin unter dem Jubel der 600 Fans in der ausverkauften Melsunger Stadtsporthalle Platz für Yan Li Stannies - und kam wie ihre Kolleginnen auf der Bank gar nicht mehr aus dem Feiern heraus. Als der 34:21 (18:8)-Sieg schließlich feststand stand, brachen alle Dämme. Ein kollektiver Freudentanz, Sektduschen, Aufstiegs-T-Shirts, Ovationen der Fans - das ganze Programm.

Trotzdem konnte Rückraumspielerin Deborah Spatz nach eigenen Angaben „noch gar nicht realisieren, was wir da geschafft haben.“ Mannschaftskameradin Anamarija Boras war einfach nur „unheimlich happy“. Und Spielmacherin Anna-Maria Spielvogel konnte mit Fug und Recht behaupten, „dass wir zu gut für die 3. Liga sind.“ Der Neuzugang der Vorrunde, der eigentlich nur bis Februar aushelfen wollte, dann aber Feuer fing, „weil ich mich hier sofort wohl und aufgenommen gefühlt habe.“

Klassenunterschied im Endspiel

Nun geht die 26-jährige Ex-Bad Wildungerin zusammen mit der SG ins Unterhaus. Die hochklassige Aufstiegsrunde nimmt sie als „wichtige Erfahrung“ mit. Denn: „Wir haben Drucksituation erlebt und bewältigt. Daran wächst eine Mannschaft.“

Bestes Beispiel: Das Endspiel gegen die Frankfurterinnen. „Sensationell“ fand Trainer Martin Schwarzwald das eigene „Abwehr-Torhüter-Paket“, das bis zur 22. Minute gerade mal einen Siebenmeter und zwei Feldtore zugelassen hatte. Da führten die Gastgeberinnen (nach einem 7:0-Lauf) mit 13:3, da war bereits klar, dass der Sieger nur Kirchhof heißen konnte, zumal der bis zur Pause dank seiner traumhaft effektiven ersten und zweiten Welle den Vorsprung auf 18:8 ausbaute. „Wir haben nie eine Lösung gegen Kirchhofs 5:1-Deckung gefunden und sind gnadenlos ausgekontert worden“, stellte HC-Trainer Wolfgang Dahlmann durchaus beeindruckt fest.

Derlei Fokussierung ließ nach dem Wechsel im Gefühl des sicheren Sieges verständlicherweise etwas nach, ehe Martin Schwarzwald sie mit einem Appell „an unsere Kompaktheit“ wieder hochfuhr. Die Folge: Vier Hafner-Tempogegenstöße in Folge gaben den Gästen den Rest. Eingeleitet durch die „Harpunen“ von Aleksandra Orowicz, die nichtsdestotrotz danach noch mal durchs Feuer musste.

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