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Vipers Trainerin vor Spiel in Waiblingen: Sorgsam mit Torchancen umgehen

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Treffsicher in die Saison gestartet: Auf ihre Leistung kommt es in Waiblingen auch an, denn Annika Ingenpaß führt mit zwölf Treffern die Vipers-Torschützenliste an.
Treffsicher in die Saison gestartet: Auf ihre Leistung kommt es in Waiblingen auch an, denn Annika Ingenpaß führt mit zwölf Treffern die Vipers-Torschützenliste an. © malafo

Selten hat man bei den Vipers nach einem Bundesligaspiel in so viele erleichterte Gesichter gesehen. Der 29:28-Sieg gegen Zwickau war wichtig, er könnte für den Kopf sogar eine wegweisende Funktion für den gesamten Saisonverlauf haben.

Bad Wildungen – Die Spielerinnen von Trainerin Tessa Bremmer wissen aus dem Vorjahr wie nach einem missglückten Saisonstart der Druck des Gewinnenmüssens so sehr ansteigt, dass er lähmen und verunsichern kann.

Diesmal haben die Wildungerinnen bereits zwei Punkte aus zwei Spielen geholt und sie gute Möglichkeiten, dass Samstagabend in der Tabelle vier Zähler stehen. Dafür müssten sie aber schon beim Aufsteiger VfL Waiblingen (18 Uhr) einen Sieg einfahren. Eine machbare Aufgabe.

Die VfL-Spielerinnen von Trainer Thomas Zeitz haben bislang nur bittere Erfahrungen in der neuen Liga gesammelt, nach dem 23:30 gegen Neckarsulm folgte eine 23:44-Ohrfeige von Meister Bietigheim. Und nun soll der Knoten platzen. Oder muss er schon platzen? Die Waiblinger wissen, die Vipers aus Wildungen sind mit ihnen auf Augenhöhe und davon gibt es nicht viele Teams in der Bundesliga.

Last auf den Schultern der Waiblingerinnen

„Ja, so ähnlich haben die Waiblinger dieses Spiel auch angekündigt“, erzählt Bremmer. Doch sie weiß, um die Last, die auf den Schultern der Gastgeberinnen liegt.

Genau hier sieht sie für ihre Mannschaft auch eine gute Chance, sich Vorteile zu verschaffen. Ihr Team kann etwas gelassener an diese Partie herangehen und aus einer gewissen Ruhe heraus, das Spiel mit Kampfbereitschaft, Konzentration und Köpfchen zu gestalten.

Bremmer möchte einen Fehler aus dem Zwickau-Spiel in Waiblingen nicht mehr sehen: Die Bälle überhastet verwerfen. „Ein weiterer Grund, warum wir uns nicht so viele Fehlwürfe leisten dürfen, heißen Celina Meißner und Branka Zec, Waiblingen hat zwei sehr gute Torfrauen. Wir sollen sorgsam mit unseren Torchancen umgehen.“

Dass die Vipers gegen Zwickau zweimal einen Fünf-Tore-Vorsprung wieder hergeschenkt haben, findet die Trainerin nicht so schlimm. „Es wir immer normaler im Handball, dass auch ein größerer Vorsprung verloren gehen kann, weil das Spiel viel schneller geworden ist. Das Gute daran ist, dass man auch immer den Glauben haben darf, einen hohen Rückstand noch aufzuholen.“

Starke Torfrauen und gute Außenspielerinnen

Als Neuling in der Liga ist Waiblingen für das Wildunger Trainerinnenteam schon noch ein etwas unbeschriebenes Blatt. Die Stärken und Schwächen des VfL wurden vor allem per Video entschlüsselt. Bremmer fasst dieses Wissen so zusammen: „Wie alle Aufsteiger ist Waiblingen voller Elan und Aufsteiger haben auch meist nichts zu verlieren.“ Das Gerüst der Mannschaft setze sich aus Spielerinnen zusammen, die schon länger dort spielten, jetzt hätten sie noch einige Neulinge hinzugeholt. „Ich erwarte auch ein tolles Publikum und neben den starken Torfrauen hat Waiblingen auch gute Außenspielerinnen und kommen daher auch oft über den Tempogegenstoß zum Erfolg.“

Die Euphorie aus dem Zwickau-Spiel konnten die Vipers aber nicht so ganz mit in den Trainingsalltag nehmen. „Ich musste leider etwas zurückrudern, denn eine kleine Erkältungswelle ging um, sodass mehr Ruhe und taktisches Training angesagt war“, erzählt Bremmer. Sie hofft aber, dass alle Spielerinnen spielen können Anouk Nieuwenweg, die wegen eine Knieverletzung zum Saisonstart ausgefallen war, hat bereits gegen Zwickau einige Minuten Einsatzzeit bekommen. „Sie kann spielen ist aber noch weit weg von wirklich fit.“

Waiblingen will unbekümmert ans Werk gehen 

Gleich Bietigheim im zweiten Saisonspiel nach einer Auftaktniederlage fördert bei einem Aufsteiger nicht gerade das Selbstbewusstsein. 23:44 gingen die Waiblingerinnen gegen den Meister unter.

Dennoch sah ihr Trainer Thomas Zeitz in diesem Spiel auch Licht und nicht nur Schatten bei seiner Mannschaft. „Gegen Bad Wildungen werden wir sicherlich weniger ängstlich auftreten“, sagte Zeitz der Online-Plattform HBF und lobt den nächsten Gegner: „Die Vipers sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Bundesliga, was angesichts der vorhandenen Mittel eine tolle Leistung aller Beteiligten und sportlich in der guten Arbeit meiner Kollegin Tessa Bremmer begründet ist. Jahr für Jahr machen die Vipers aus wenig Mitteln das Beste und halten die Liga am Ende meist relativ sicher.“ Auch was das Spiel gegen den Abstieg angehe, „haben uns die Vipers auch hier viel Erfahrung voraus.

Damit der erste Sieg in der ersten Liga gelingt, wollen die Waiblingen Tigers ihre „Unbekümmertheit dagegensetzen und den Kampf annehmen“, sagt der Coach. Wildungen sei auch für eine harte und kompromisslose Abwehrarbeit bekannt.

„Spielerisch haben wir die Mittel, dem Gegner Paroli zu bieten. Die Frage wird sein, wie wir es nervlich hinbekommen werden.“ (rsm/hbf)

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