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Uwe Gensheimer: „Wir haben einen großartigen Job gemacht“

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Von: Björn Mahr

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Freute sich über seine neun Tore und einen Start nach Maß ins EM-Turnier: Kapitän Uwe Gensheimer. © dpa

Zagreb. Am Morgen nach dem 32:19 (17:9)-Sieg der deutschen Handballer über Montenegro hielt sich Christian Prokop nicht lange mit einer Rückschau auf. Er lobte das Gesamtpaket.

„Egal, in welcher Formation wir gespielt haben, die Taktik wurde immer sehr gut umgesetzt“, sagte der Trainer bei der Pressekonferenz des Deutschen Handballbundes (DHB) im Mannschaftshotel Panorama in Zagreb.

Der Blick des 39-Jährigen ging bereits nach vorn – auf das zweite Gruppenspiel am Montag (18.15 Uhr/ARD) gegen den WM-Dritten Slowenien (bei uns im Liveticker), der zum Auftakt überraschend 24:25 gegen Mazedonien verloren hatte. „Das wird eine ganz andere Herausforderung. Wir wollen den Schwung, den wir aufgenommen haben, mitnehmen“, erklärte Prokop nach seinem erfolgreichen EM-Debüt.

Das blieb vom ersten Auftritt der DHB-Auswahl vor 8000 Zuschauern in der Arena Zagreb - alle weiteren Informationen zur Handball-EM gibt es in unserem Spezial.

Das variable Angriffsspiel

Wie erwartet suchten die Montenegriner ihr Heil in einer offensiven Abwehr: Mal deckten sie in einem 3:3-, mal in einem 4:2-Verbund. Doch auf diese unorthodoxen Systeme stellte sich der Favorit schnell ein. „Wir haben den Montenegrinern früh den Zahn gezogen“, kommentierte Kreisläufer Hendrik Pekeler. Rechtsaußen Patrick Groetzki ergänzte: „Wir haben uns auch durch einige Nickligkeiten nicht aus dem Konzept bringen lassen. Man hat gesehen, dass wir sehr gefestigt sind.“ Bester Werfer war Kapitän Uwe Gensheimer. Der Linksaußen aus Paris traf neunmal, strich aber die Teamleistung heraus: „Wir haben einen großartigen Job gemacht.“

Die starke Hintermannschaft

Um die Klasse dieses Mannschaftsteils zu dokumentieren, reicht ein Fakt: Zwischen der zwölften und 21. Minute kassierte der Titelverteidiger keinen einzigen Gegentreffer – und setzte sich in dieser Phase vorentscheidend von 4:3 auf 12:3 ab. „Das Zusammenspiel von Abwehr und Torwart hat schon sehr gut geklappt“, befand Tobias Reichmann, einer der EM-Helden von 2016. Schlussmann Andreas Wolff wehrte bis zur 50. Minute 46 Prozent aller Würfe auf seinen Kasten ab. Dann humpelte der Hüne vom THW Kiel vom Feld und kam auch nicht mehr zurück. „Es ist nur eine leichte Prellung“, sagte Prokop und gab Entwarnung. Gegen die Slowenen ist Wolff dabei.

Eine spektakuläre Rettungstat

Unter den deutschen Journalisten in Zagreb macht seit Samstagabend ein Witz die Runde. „Groetzki“, so sagen sie, „wird bester Torwart des Turniers.“ Tatsächlich steht er bei einer 100-Prozent-Quote. Als Montenegros Schlussmann Rade Mijatovic in der 33. Minute vom eigenen Kreis in Richtung verwaistes gegnerisches Gehäuse warf, eilte der Außen zurück und klärte sensationell per Hechtsprung. „Kleinigkeiten wie diese waren für mich entscheidend“, stellte DHB-Vizepräsident Bob Hanning fest.

Die mannschaftliche Geschlossenheit

Alle 16 Akteure wurden eingesetzt – und es fiel kein Akteur leistungsmäßig ab. „Die Breite des Kaders ist unsere Stärke. Es war wichtig, dass wir die Last auf mehrere Schultern verteilt haben“, sagte Julius Kühn, der für leichte Tore aus dem Rückraum sorgte. Dass der Melsunger im Mittelblock mit dem Leipziger Bastian Roscheck glänzend harmonierte, hat einen guten Grund: Kühn und Roscheck gewannen einst zusammen mit Düsseldorf die deutsche A-Jugend-Meisterschaft: „Da kennt man die Laufwege des Anderen.“

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