Schnellcheck: Deutsche Handballer bezwingen Montenegro klar mit 32:19

Zagreb. Der Europameister ist mit einem Kantersieg in die Handball-Europameisterschaft gestartet. Im ersten Gruppenspiel feierten die deutschen Handballer einen hochverdienten 32:19 (17:9)-Erfolg über das Team Montenegro. Unser Schnellcheck:
Gab es personelle Überraschungen in der Anfangsformation?
Durchaus. Im Spiel eins nachdem Abwehrchef Finn Lemke von der MT Melsungen aussortiert wurde, standen gleich zwei Leipziger Profis in der Startsieben: Spielmacher Philipp Weber und Maximilian Janke. Im Zuge dessen wurde Kapitän Uwe Gensheimer nur für den Angriff gebracht. Später durfte auch der dritte Leipziger Bastian Roscheck, anstelle von Lemke nominiert, in der Deckung ran.
Wie war denn das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft?
So souverän wie es das Ergebnis vermuten lässt, war es anfangs nicht. Denn Montenegro wusste durchaus mit einer 3:3-Deckung zu überraschen. Und Deutschland tat sich ebenso schwer wie der Mann, der den Videowürfel in der Arena bedienen musste. Darauf war zunächst nur ein verzehrtes Bild in Endlosschleife zu sehen. Mitte des ersten Abschnitts lief alles reibungslos – und der Favorit setzte sich dank zusehends variabler Spielweise von 5:3 auf 12:3 (21.) ab. Schlussmann Andreas Wolff erwies sich als hervorragender Rückhalt.
Der montenegrinische Trainer nahm nach 20 Minuten bereits seine zweite Auszeit. Es half insofern, dass kurz darauf eine zehnminütige Torflaute beim deutschen Gegner ein Ende hatte: Nebojsa Simovic zum 4:13. Einige Akzente setzte beim Außenseiter wusste Vladan Lipovina vom Bundesligisten TV Hüttenberg zu setzen.
Auch im zweiten Abschnitt hatte die DHB-Auswahl alles im Griff. Gensheimer demonstrierte seine Stärke vom Siebenmeterpunkt. So markierte Jannik Kohlbacher nach klugem Zuspiel von Julius Kühn das 23:12 (40.). „Oh, wie ist das schön“, sangen die deutschen Anhänger. Dazu passte, dass der starke Wolff einen Strafwurf von Milos Bozovic entschärfte (41.). In der 50. Minute stellte Gensheimer mit seinem neunten Treffer auf 28:14.
Einziger Wermutstropfen: Wolff musste vom Feld und am Fuß behandelt werden. Für ihn kam Silvio Heinevetter – und auch der Berliner zeichnete sich auf dem Weg zu seinem klaren Erfolg aus. In der Schlussminute kassierte Janke noch die Rote Karte nach der dritten Zeitstrafe.
Gab es eine Szene des Abends?
Ja. Als das deutsche Tor verwaist war, sprintete Patrick Groetzki Richtung eigenen Kasten und wehrte mit einem Hechtsprung den Wurf des gegnerischen Keepers Rade Mijatovic (33.) ab. Kann man mal so machen. Der Beifall der Kollegen war ihm sicher.
Wie viel MT Melsungen steckte nach dem Aus für Lemke in der Partie?
Bundestrainer Christian Prokop baut auf Torjäger Julius Kühn und Rechtsaußen Tobias Reichmann. Letzterer war von Beginn an dabei, und Kühn ab der zwölften Minute. Für sein erstes Tor bei dieser EM brauchte er nur einen Versuch (15., 7:3). Beim Kontrahenten war MT-Torsteher Nebojsa Simic verletzungsbedingt nur als Zuschauer dabei.
Wie war die Stimmung in der Arena in Zagreb?
Sie kamen aus Dinslaken, vom TV Erwarshausen, aus dem Schwalm-Eder-Kreis und, und, und. Beim ersten Gruppenspiel durfte sich der amtierende Europameister über viel Unterstützung freuen. Schon vor dem Anwurf waren die „Deutschland, Deutschland“-Sprechchöre nicht zu überhören. So ohrenbetäubend laut wie erwartet war es erst, als nach und nach Anhänger aus Slowenien und Mazedonien ihre Plätze einnahmen. Von den beiden Teams, die sich am Abend noch gegenüberstehen werden. Die Slowenen sind am Montag (ab 18 Uhr, live bei der ARD) nächster Gegner der Deutschen.
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