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Handball-EM: Deutschland verliert gegen Dänemark 25:26

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Von: Robin Lipke

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Spektakulär: Deutschlands Kreisläufer Patrick Wiencek fängt einen Abpraller ab und versenkt den Ball im Tor. Dänemarks Superstar Mikkel Hansen (links) beobachtet die Szene.
Spektakulär: Deutschlands Kreisläufer Patrick Wiencek fängt einen Abpraller ab und versenkt den Ball im Tor. Dänemarks Superstar Mikkel Hansen (links) beobachtet die Szene. © dpa

Die erste Niederlage für die deutschen Handballer bei dieser Europameisterschaft: Im zweiten Hauptrundenspiel unterlag eine deutlich verbesserte DHB-Auswahl der Auswahl Dänemarks 25:26 (9:8). Unser Schnellcheck.

Gab es Überraschungen im Team der Bad Boys?

Allerdings. Bereits am Samstag holte Bundestrainer Christian Prokop nach Finn Lemke den nächsten EM-Helden von 2016 zurück: Linksaußen Rune Dahmke. Für den Kieler rutschte Maximilian Janke aus dem 16er-Kader. Nun ja, die Nominierungen der unerfahrenen Janke und Bastian Roscheck hatten im Vorfeld der EM für Aufregung gesorgt. Beide hat der Bundestrainer nun nach Hause geschickt. Sagen wir es so: Souverän sieht anders aus.

Aber nun zum Spiel: Platzte bei der DHB-Auswahl gegen Dänemark endlich der Knoten?

Das Ganze ging los wie immer. Hinten gab’s bei der deutschen Mannschaft nichts zu meckern. Mehr noch: Die Deckung stand exzellent. Aber vorn? Auweia. Fehlwurf Steffen Fäth, Fehlwurf Paul Drux, Uwe Gensheimer scheitert vom Siebenmeterpunkt und, und, und. Es dauerte bis zur neunten Minute, ehe der Titelverteidiger zum ersten Mal traf.

Doch dann. Dank einer klasse Abwehrleistung und eines glänzend aufgelegten Torhüters Andreas Wolff bissen sich die Bad Boys ins Spiel. Im Angriff lief zwar immer noch nicht alles flüssig. Aber sie kamen zu Toren. Zudem: Die deutschen Handballer zeigten Emotionen, feuerten sich an. Das war schon ein großer Unterschied zu den vorherigen Spielen. Eine Steigerung, die nicht belohnt wurde.

Wie lief denn die Partie sonst gegen die Dänen?

Nach einer Viertelstunde stand es 3:3, nach 30 Minuten 9:8 - ganz klar, das war ein Abwehrspiel. Vielleicht lag es daran, dass sich die Akteure beider Teams bestens aus der Bundesliga kennen. Ein Schützenfest entwickelte sich jedenfalls nicht. Zunächst.

Lösten die Kontrahenten noch die Handbremse?

Aber hallo. Ein offener Schlagabtausch. Unglaublich packend. Patrick Wiencek traf, Dahmke, Julius Kühn, aber der Olympiasieger hielt dagegen. Kein Team schaffte es, sich abzusetzen. Erst in der 54. Minute: Da warf Casper Mortensen ins verwaiste deutsche Tor zur 23:20-Führung für die Dänen. Die Bad Boys drei Tore hinten. War’s das? Ja, sie kamen nur einmal bis auf 23:24 heran (58.).

Welche Szene wird in Erinnerung bleiben?

Ein Bild des Abend war dieses: Kurz vor Kühns Einwechslung schnappte sich Silvio Heinevetter den Melsunger, schüttelte ihn, trommelte auf dessen Brust - Mut machen halt. Hat geklappt. In seiner ersten Aktion verwandelte Kühn zum 2:2 (10.). Und überhaupt: Beim Melsunger Rückraum-Ass löste sich eine Blockade. Außerdem: der Hechtsprung von Rune Dahmke kurz vor Schluss. Welch eine Rettungstat!

Wer war der Mann des Abends?

Schwer zu sagen. Die DHB-Auswahl überzeugte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. 

Was bedeutet denn jetzt dieses Ergebnis?

Noch gar nichts. Zumal Spanien und Mazedonien nach diesem Spieltag jeweils ein Spiel weniger haben. Klar ist aber: Deutschland muss am Mittwoch im letzten Spiel der Hauptrunde gegen Spanien unbedingt gewinnen.

Wie war die Live-Übertragung in der ARD?

Die Kommentare des Abends gab’s vor dem Spiel. Experte Dominik Klein forderte mehr Leichtigkeit und Emotionalität. Und auf die Frage, wie Kühn seine Leichtigkeit wiederfinden könnte, empfahl Klein in Richtung Prokop: „Vielleicht sollte er mal Kühns Trainer Michael Roth von der MT anrufen.“ Ein Heinevetter tut’s aber auch.

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