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Eine Sache der Ehre

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Kommt ein Rechtsaußen geflogen: Jessica Kleinmann, hier bei ihrer unnachahmlichen Wurfhaltung gegen Zwickau im Hinspiel. Rechts: Evelina Kalasauskaite. Foto: hahn/nh
Kommt ein Rechtsaußen geflogen: Jessica Kleinmann, hier bei ihrer unnachahmlichen Wurfhaltung gegen Zwickau im Hinspiel. Rechts: Evelina Kalasauskaite. Foto: hahn/nh

Bad Wildungen. Mit dem Auswärtsspiel beim Tabellenachten BSV Sachsen Zwickau (morgen, 19 Uhr) beenden die Handballerinnen der HSG Bad Wildungen/F./B. ihre erste Saison in der 2. Bundesliga.

Nachdem bis Ende März alle Erst- und Zweitligisten die notwendigen Unterlagen und Nachweise der Bankbürgschaften beim DHB eingereicht haben und durchweg die Lizenz für die kommende Spielzeit erhalten haben, wird der Auftritt der HSG in Sachsen zu einer reinen Sache der Ehre. Weil der Wackelkandidat TuS Weibern somit als Teilnehmer an der Relegation feststeht, bleibt Bad Wildungen in jedem Fall Fünfter und kommt nicht in den Genuss, um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfen zu dürfen.

Dass die Fahrt gen Osten kein Betriebsausflug wird, sondern ernst genommen wird, macht Jessica Kleinmann deutlich. „Wir wollen uns nicht mit einer Niederlage verabschieden“, meint die 26-jährige Rechtsaußen der HSG.

Kleinmann kennt die verdichtete Atmosphäre in Zwickau durch einen Auftritt mit der SG Kirchhof, bei dem sie allerdings fast nur auf der Bank sitzen durfte. „Es wird ein heißer Tanz, weil es für Zwickau noch um alles geht“, prophezeit Bad Wildungens Flügelflitzerin.

Eine ihrer Mitstreiterinnen wird in Sachsen mit gestärktem Selbstbewusstsein ins Spiel gehen. Linksaußen Miranda Robben hat mit der niederländischen Nationalmannschaft letzte Woche zwei eminent wichtige Siege gefeiert.

Nach zwei glatten Erfolgen gegen Litauen (34:20, 31:22) kletterten die Holländerinnen auf den zweiten Tabellenplatz der EM-Qualifikationsgruppe 7. Falls das Oranje-Team diese Position in den verbleibenden Partien in Serbien und Mazedonien verteidigen kann, dann wird für Robben im Dezember der Traum von der Europameisterschaft in Dänemark und Norwegen wahr.

Für vier HSG-Spielerinnen ist die Partie in Zwickau die Abschiedsvorstellung. Torfrau Kerstin Keim, die zu allen vier Bad Wildunger Aufstiegen in den letzten sechs Jahren beigetragen hat, steht (vorerst) letztmals im HSG-Tor.

Kreisläuferin Lorena Lorenz, die sich zu ihrer sportlichen Zukunft noch nicht äußern mag, möchte mit einer guten Leistung ebenso adieu sagen wie die Rückraumspielerinnen Vilte Duknauskaite und Melina Horn.

„Für die, die uns jetzt verlassen, wäre ein Sieg eine ganz schöne Sache“, sagt Kleinmann, „wir spielen in dieser Formation zum letzten Mal zusammen und geben alles, um dabei erfolgreich zu sein.“

Bei der „Sache der Ehre“ kann Bad Wildungen nicht nur Sympathiepunkte beim eigenen Anhang sammeln. Ein HSG-Sieg in Sachsen könnte für Zwickau vielmehr auch den erstmaligen Abstieg in die Regionalliga bedeuten. (ppp)

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