VIDEO: Erneuter Coup bleibt aus

Bad Wildungen. Handball-Bundesligist HSG Bad Wildungen ist wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Fünf Tage nach dem 31:30-Auswärtscoup in Leverkusen unterlagen die Vipers in eigener Halle dem VfL Oldenburg verdient mit 26:33 (15:19).
Die Euphorie in der Ense-Halle unter den 800 Fans war groß, doch so recht beflügeln wollte sie die Gastgeberinnen nicht. Oldenburg war vor allem im ersten Abschnitt das klar dominierende Team. Dabei stellte der VfL wie von Berchten befürchtet vor allem das hervorragende Tempospiel unter Beweis, erzielte gegen viel zu passive Bad Wildungerinnen aber auch zahlreiche einfache Tore aus dem Positionsangriff heraus. Den Gästen unterliefen zudem fast keine technischen Fehler.
Das war auf der Gegenseite anders. Bad Wildungen war in der Offensive über weite Strecken harmlos und wurde von einer flinken Oldenburger Defensive zu zahlreichen vermeidbaren Fehlern gezwungen. Allerdings versäumten es die Vipers gegen die recht kleinen Gäste-Spielerinnen oftmals, ihre Rückraumspielerinnen aus der Distanz in gute Wurfpositionen zu setzen. Einzig Cristina Mihai konnte hin und wieder einfache und schöne Tore aus der zweiten Reihe erzielen.
Spielerisch rannten sich die Gastgeberinnen immer wieder in der VfL-Deckung fest. Der 10:18-Zwischenstand entsprach durchaus den zwischenzeitlichen Kräfteverhältnissen in der Ense-Halle. Dennoch kam Bad Wildungen kurz vor dem Seitenwechsel wieder näher heran. Der Jubel war groß, als Sabine Heusdens einen direkten Freiwurf nach dem Schlusspfiff zum 15:19 verwandelte und nicht wenige hofften auf eine Wiederholung des Leverkusen-Spiels: Auch dort hatte die HSG weite Teile der ersten Hälfte verschlafen.
Doch daraus wurde nichts. Zwar blieb die HSG zunächst in Schlagdistanz (17:20) - doch ab der 39. Minute baute Oldenburg den Vorsprung wieder auf sieben Tore aus (19:26, 45.) - wieder begünstigt durch zahlreiche Fehler der Vipers in Abwehr und Angriff.
Zwar konnte die HSG noch einmal auf bis zu zwei Tore verkürzen (25:27, 50.), doch Oldenburg legte immer dann zu, wenn es nötig wurde. Spätestens als Cristina Mihai eine Zeitstrafe absitzen musste und Oldenburg den Vorsprung wieder auf fünf Tore ausbaute (26:31, 56.), war die Entscheidung gefallen.
Am Ende ein verdienter Sieg der Gäste, die über weite Strecken untermauerten, dass sie zu Recht zur Spitzengruppe der Liga gehören.
Von Peter Pfeiffer