„Haben was gutzumachen“

Bad Wildungen. Die HSG Bad Wildungen/F./B. steht in der 2. Handball-Bundesliga Süd der Frauen vor einer echten Herausforderung. Mit dem TV Nellingen gibt sich morgen (19 Uhr) kein Geringerer als der Tabellenzweite in der Ensehalle die Ehre.
Gernot Weiss geht wie immer kämpferisch an die vorletzte Heimaufgabe seines Teams heran. „Wir versuchen natürlich zu gewinnen, egal wie der Gegner heißt. Wenn die Einstellung stimmt und wir unser volles Potenzial abrufen, können wir Nellingen schlagen“, sagt Bad Wildungens Trainer.
Weiss hat nach der 25:28-Niederlage in Allensbach das Erreichen eines Playoff-Platzes als Saisonziel nach eigenen Worten abgehakt. Einen vernünftigen Saisonabschluss wollen der 43-Jährige und seine Schützlinge aber gleichwohl noch hinlegen.
Bei der Erinnerung an das Hinspiel kommen bei Gernot Weiss Emotionen hoch. „Es war nicht in Ordnung, wie wir in Nellingen behandelt wurden“, ärgert sich der Melsunger noch heute, „sowas ist mir noch in keiner Halle in Deutschland passiert.“
Bei der 26:32 (11:15)-Niederlage hatte Weiss direkt nach der Pausensirene bei den Schiedsrichtern nach deren Meinung zu heftig reklamiert und dafür Rot gesehen. Das Verhalten von Nellinger Ordnern und Verantwortlichen danach fand Weiss nicht akzeptabel.
Eine seiner Spielerinnen hat die Partie in Nellingen auch nicht gerade in bester Erinnerung. Vilte Duknauskaite hatte im Abwehrzentrum begonnen und bekam beim ersten Nellinger Angriff einen Schlag auf die Nase. Ein Treffer gelang der Rückraumspielerin dann noch, der an der bitteren Pleite in Württemberg aber auch nichts mehr änderte. Duknauskaite, die am 2. Februar 21 Jahre alt wurde, hofft morgen auch auf Einsätze im Angriff. In den letzten drei Partien blieb die Litauerin torlos, die zuvor 28 Treffer zu Buche stehen hatte.
Gernot Weiss steht der Kader zur Verfügung, der zuletzt drei Niederlagen einstecken musste. „Alle sind fit, und alle wissen, dass sie etwas gutzumachen haben“, sagt der HSG-Trainer. Er hofft, dass Torfrau Danja Lerch, die wohl beginnen wird, vor der zu erwartenden prächtigen Kulisse wieder zur Hochform aufläuft. Rückraumspielerin Sabine Heusdens, die in den beiden letzten Spielen 18mal ins Schwarze traf, steht ebenso im Fokus der Hoffnungen wie Toptorjägerin Cristina Mihai, Linksaußen Miranda Robben oder Kreisläuferin Sabine Kirmse, die in Nellingen sechsmal erfolgreich war.
Falls die Bad Wildungerinnen die hohe Hürde Nellingen aus dem Weg räumen können, dann werden die Playoffs vielleicht doch noch mal ein Thema. Denn die punktgleiche SG BBM Bietigheim steht in Ketsch auch nicht gerade vor einem Spaziergang.
Ein Video des Spiels sehen Sie auf www.hna.de/video
Von Peter Pfeiffer