Nur knapp gescheitert

BUXTEHUDE. Die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bad Wildungen haben am Sonntag vor 1 500 Zuschauern beim deutschen Vizemeister und Vizepokalsieger Buxtehuder SV mit 26:30 verloren. Zur Halbzeit lagen die Gästespielerinnen mit 12:14 zurück. Ganz kurz schnupperte der starke Aufsteiger an einem Punktgewinn. Allerdings spielte der BSV in der Endphase der Begegnung seine bessere Physis aus und hatte mit Nationalspielerin Stefanie Melbeck die mit acht Toren überragende Akteurin auf dem Feld.
„Gute Eindrücke nützen nichts, wenn wir die Punkte nicht holen“, sagte Bad Wildungens Trainer Markus Berchten nach dem Abpfiff. Er habe erwartet und erhofft, dass der Gastgeber nicht vollkonzentriert in die Begegnung geht. Fünf Buxtehuder Spielerinnen waren erst Anfang der Woche von einem anstrengenden Lehrgang mit der Nationalmannschaft zurückgekehrt.
Spiel auf Augenhöhe
Berchten sollte Recht behalten. Von dem 1:4-Rückstand nach gut vier Minuten erholte sich seine Mannschaft schnell. Mit schnellen Tempogegenstößen glich Linksaußen Miranda Robben in der achten Minute zum 5:5 aus. Beide Mannschaften spielten nun auf Augenhöhe. Weil Bad Wildungens Torjägerin Joana Christina Mihai in der ersten Halbzeit von Buxtehudes Diane Lamein kaltgestellt wurde, übernahm der Rest der Mannschaft Verantwortung. Vor allem Sabine Heusdens im linken Rückraum und Tessa Cocx am Kreis beschäftigten die Buxtehuder Abwehr.
Der hohe Favorit lieferte bis zur Halbzeit ein schwaches Spiel ab. Die Buxtehuderinnen scheiterten am Torhütergespann der Gäste und ließen sich zu einer Vielzahl von technischen Fehlern im schnellen Spiel nach vorn hinreißen.
Cocx setzt Akzente
Nach der Pause stellte Buxtehudes Trainer Dirk Leun die Abwehr neu ein und beorderte Randy Bülau zur Manndeckung für Mihai. Zehn Minuten, bis zum 17:22-Rückstand, benötigte die HSG, um sich darauf einzustellen. Dann setzten erneut Heusdens und die bärenstarke Cocx am Kreis die Akzente.
Bad Wildungen hatte im Angriff viel Platz und nutzte die freien Räume. Zehn Minuten vor dem Ende gelang Marinda van Capelle der Anschlusstreffer zum 23:24.
Bad Wildungens Trainer Berchtens kritisierte nach dem Abpfiff, dass es seine Mannschaft versäumt habe, die sogenannten Big Points zu erzielen. Mihai scheiterte in der entscheidenden Phase vom Siebenmeterpunkt. Heusdens verfehlte aus 30 Metern das leere Tor nur knapp.
Der Meisterschaftsanwärter aus Buxtehude schnaufte nach dem Abpfiff tief durch. „Ein Arbeitssieg“, sagte Trainer Dirk Leun. Und die Spielerinnen aus Bad Wildungen traten mit der Gewissheit die fünfstündige Heimreise an, dass der Klassenerhalt trotz der Niederlage so gut wie geschafft ist und das Erreichen der Play-Offs der besten acht Mannschaften im Bereich des Möglichen liegt.
Von Daniel Berlin