Vipers in Oldenburg gefordert: Fünftes Spiel innerhalb von 13 Tagen

Ein sehr enger Spielplan fordert momentan die Handballerinnen des Bundesligisten HSG Bad Wildungen: Am Mittwoch, 10. März, müssen die Vipers beim VfL Oldenburg antreten.
Bad Wildungen - „Weiter, immer weiter!“, lautete einst das Motto von Torwarttitan Oliver Kahn. Dessen Leitspruch trifft derzeit auch auf die HSG Bad Wildungen zu, auf deren Terminplan am Mittwoch (19.30 Uhr, EWE-Arena) mit dem Nachholspiel beim VfL Oldenburg die fünfte Partie in 13 Tagen steht.
„Meine Mädels sind mittlerweile an ihrer Grenze“, sagt Tessa Bremmer und schiebt dem Tabellenvordermann auch deshalb die Favoritenrolle zu, weil der VfL im gleichen Zeitraum nur zwei Spiele absolviert hat und zuletzt vor einer Woche beim 25:29 (11:17) gegen die HSG Blomberg-Lippe im Einsatz war. „Dadurch ist Oldenburg klar im Vorteil“, sagt die Vipers-Trainerin vor dem Duell des Elften beim gastgebenden Zehnten.
Blackout in Buxtehude
Nachdem ihre Mannschaft in den ersten drei Partien des Hammerprogramms durchweg gute Leistungen zeigte, sich dafür aber nur beim zwischenzeitlichen 31:26 über Bayer Leverkusen belohnte, während es beim 32:33 gegen Bensheim/Auerbach und dem 33:34 gegen Bietigheim unglückliche Niederlagen gab, leistete sich das Team ausgerechnet am Samstag beim stark ersatzgeschwächten Buxtehuder SV (26:30) einen Blackout. Dadurch versäumte es die HSG, auf Platz acht vorzurücken.
„Uns hat der Glaube an den Sieg und die richtige Einstellung gefehlt. Die Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten war extrem bitter“, sagt Bremmer, die das Spiel am Montag mit dem Team „kurz, knackig und deutlich“ aufarbeitete. Dabei fehlten aber die beiden 20-jährigen Jana Scheib und Maxi Mühlner, die von Sonntag bis gestern beim Regionallehrgang des Nationalteams unter der Leitung von Bundestrainer Henk Groener für Perspektivspielerinen in Kaiserau weilten und erst zum Abschlusstraining zurück waren. „Das ist für uns natürlich suboptimal“, sagt Bremmer, was auch für „die weite Reise“ nach Oldenburg gilt. „Wir müssen es schaffen, an die Leistungen vor dem Spiel gegen Buxtehude anzuknüpfen. Für meine Spielerinnen heißt es jetzt noch einmal alle Kräfte sammeln, damit wir uns hoffentlich mit den nächsten Punkten belohnen“, sagt Bremmer.
Revanche wäre schön
Sie würde sich mit ihrem Team nur allzu gerne für 30:31 (16:20)-Hinspielniederlage Ende September revanchieren. Bei der hatten sich die Südwaldeckerinnen ebenso abwehrschwach wie in Buxtehude erwiesen, wo ihre 4:2-Deckung im zweiten Durchgang den Gastgeberinnen sogar in die Karten spielte. Mit der Formation hatte Bremmer ihre „schläfrige Abwehr“ wecken wollen. Um in Oldenburg erfolgreich zu sein, hofft sie auch auf eine Leistungssteigerung ihres Rückraums, der in Buxtehude „keinen guten Tag hatte. Viele Spielerinnen waren schlecht“, sagt Bremmer in Richtung von Maxime Struijs, Marieke Blase oder Scheib und freute sich, dass Sabine Heusdens passabel agierte. „Sie hat die Übersicht behalten“, sagt Bremmer über die routinierte Aushilfe.
Beim VfL sieht sie nach dem Ausfall der im Hinspiel neunmal erfolgreichen Kathrin Pichlmeier (Knieoperation) Spielmacherin Merle Carstensen als Stütze an. „Oldenburg spielt gemessen an seinen Möglichkeiten eine sehr gute Saison und hat einige Überraschungen geschafft“, sagt sie. Bremmer hofft, dass ihr Team sein Potenzial abruft, auch weil die HSG mit einem Sieg den VfL in der Tabelle überholen und auf Rang neun vorrücken könnte. (Jürgen Heide)