Mihai will Viper bleiben

Bad Wildungen. Markus Berchten, der Trainer der HSG Bad Wildungen, bringt es auf den Punkt: „Cristina ist am Aufschwung des Bad Wildunger Handballs maßgeblich beteiligt“, sagt der Schweizer, „ich schätze an ihr, dass sie sich ins Kollektiv einbringt.“ Gemeint ist Cristina Mihai, die mit den Vipers am Sonntag (15 Uhr) als Außenseiter beim Tabellendritten der 1. Bundesliga in Buxtehude antritt. Und ohne die das Team eigentlich nicht mehr vorstellbar wäre.
Im Frühsommer 2009 war es dem frisch gebackenen Zweitligisten Bad Wildungen gelungen, mit Mihai eine der wurfgewaltigsten Linkshänderinnen Europas zu verpflichten. Geschuldet war der Transfer-Coup den Kontakten zwischen dem damaligen Trainer Gernot Weiss und der Rumänin. Weiss, der Mihai 2004 zum damaligen Erstligisten SG 09 Kirchhof geholt hatte, war auch während deren Zeit beim spanischen Klub Itxako Navarra über stets bestens über den sportlichen Werdegang seiner Landsfrau auf dem Laufenden.
Die Erwartungen an das Rückraum-Ass waren riesig - und wuren mehr als erfüllt. 2010 landete die Rumänin mit ihren Mitstreiterinnen in der 2. Liga auf dem fünften Platz und ließ ein Jahr später den Aufstieg in die Bundesliga folgen. Jeweils erfolgreichste Torschützin: Cristina Mihai. In der laufenden Saison hat sie bewiesen, dass sie in der Eliteklasse gut mithalten kann. Mit 74 Treffern rangiert sie auf dem vierten Platz der Torschützenliste. Dass die 35-Jährige 36 Mal von der Siebenmeterlinie traf, weist sie als echte Strafwurf-Spezialistin aus.
Im Juni läuft ihr Vertrag bei den Vipers aus. Die Torjägerin denkt nicht daran, ihre Karriere zu beenden. „Ich würde gerne weiter für Bad Wildungen spielen“, sagt Mihai. Wie es weitergehe, werde sich in den nächsten zwei Monaten entscheiden. Nach Rumänien will sie vorerst nicht zurück.
„Ich könnte mir vorstellen, in Deutschland zu bleiben“, sagt Mihai. Wohl, weil sie mit ihrem Lebensgefährten Markus privat ihr Glück gefunden hat. Und weil sie seit Oktober eine Ausbildung zur Physiotherapeutin macht und an ihrer Zukunft nach dem Handball bastelt. www.cristinamihai.de
Von Peter Pfeiffer