„Muss 60 Minuten passen“

Bad Wildungen. Die 800 Handball-Fans, die Augenzeugen der Bundesliga-Partie zwischen der HSG Bad Wildungen und dem VfL Oldenburg gewesen waren und für eine prächtige Stimmung gesorgt hatten, nahmen am Mittwoch zwiespältige Erkenntnisse mit nach Hause. Bei der 26:33 (15:19)-Niederlage der Vipers gegen den Gast aus Niedersachsen zeigte der Bundesliga-Neuling bei zwei Aufholjagden tolle Kampfmoral. Die aber nicht reichte, um die dritte Heimpleite am Ende der Vorrunde zu verhindern.
Oldenburg hatte mit über weite Strecken temporeichem und harmonischem Spiel die Bad Wildunger Abwehrschwächen gnadenlos aufgedeckt und den Sieg letztlich souverän eingefahren. Das hatte auch der Trainer erkannt. „In einigen Phasen hat mir die Mannschaft gut gefallen. Aber gegen einen solch starken Gegner muss es über 60 Minuten passen, um eine Überraschung zu schaffen“, stellte Markus Berchten fest.
Dass das nicht gelang, war wohl auch der Tatsache geschuldet, dass der neue Trainer der Vipers nur noch über wenig Alternativen für seine beste Formation verfügt. Julia Ammann und Marie-Theres Raum mochte Berchten erst gar nicht ins kalte Wasser werfen. Vanessa Kohler feierte nur einen Kurzeinsatz im Rückraum.
Immerhin konnte sich die Schweizerin Andrea Willimann mit drei blitzsauberen Treffern vom Kreis profilieren. Die Rückraumspielerinnen Marinda van Cappelle und Jovana Jovovic blieben dagegen weiter den Beweis schuldig, dass sie Bad Wildungen im Angriff wirklich weiterhelfen können.
Cristina Mihai zeigte gegen Oldenburg erneut eine ordentliche Leistung. Zehn Treffer standen am Ende für die 35-jährige Linkshänderin zu Buche, die als Torjägerin derzeit aus dem Vipers-Team nicht mehr wegzudenken ist. (ppp)