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Vipers-Bilanz: Trainerin Bremmer mit der Saison zufrieden

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Von: Jürgen Heide

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Zweitbeste Viper und Führungsspielerin in der Rückrunde: Die Halblinke Sabine Heusdens (links), die hier gegen die Blombergerinnen Tessa van Zijl (Mitte) und Kamila Kordovska zum Sprungwurf hochgestiegen ist.
Zweitbeste Viper und Führungsspielerin in der Rückrunde: Die Halblinke Sabine Heusdens (links), die hier gegen die Blombergerinnen Tessa van Zijl (Mitte) und Kamila Kordovska zum Sprungwurf hochgestiegen ist. © Matthias Lange/malafo

Die Saisonbilanz von Handball-Bundesligist HSG Bad Wildungen fällt zufriedenstellend aus: Mit einem Minikader kriegten die Vipers noch die Kurve.

Als die HSG Bad Wildungen am 16. März gegen das damalige Schlusslicht Halle-Neustadt mit 22:27 verlor, schienen die Vipers acht Spieltage vor Schluss trotz vier Punkten Vorsprung auf den Aufsteiger noch in den Abstiegskampf zu geraten. 

Weil bereits zu diesem Zeitpunkt klar war, dass die Rückraumspielerinnen Laura Vasilescu (Knorpelschaden und Kreuzbandriss), Maxime Struijs (Riss der Bizepssehne) und Lisa-Marie Preis (Aufbautraining nach Kreuzbandoperation) sowie Rechtsaußen Annika Busch (Knorpelschaden) bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung stehen würden, schien der Erstligaexistenzkampf vorprogrammiert.

Zweitbeste Viper und Führungsspielerin in der Rückrunde: Die Halblinke Sabine Heusdens (links), die hier gegen die Blombergerinnen Tessa van Zijl (Mitte) und Kamila Kordovska zum Sprungwurf hochgestiegen ist.
Zweitbeste Viper und Führungsspielerin in der Rückrunde: Die Halblinke Sabine Heusdens (links), die hier gegen die Blombergerinnen Tessa van Zijl (Mitte) und Kamila Kordovska zum Sprungwurf hochgestiegen ist.

Doch zu diesem kam es nicht. Denn das Team von Trainerin Tessa Bremmer gewann überraschend in Göppingen (31:20) und Leverkusen (22:20), wo Marieke Blase nach mehreren Kreuzbandoperationen und über einjähriger Pause ihr Comeback gab, und bekam so trotz des Mini-Kaders mit oft nur zehn einsatzfähigen Spielerinnen als Elfer noch die Kurve.

Dezimiert besser als erwartet

Obwohl danach die seit Januar fehlende 34-jährige Vasilescu, „das ich nicht mehr Handball spielen kann, war die schlimmste Nachricht meines Lebens“, und die seit November ausfallende 28-jährige Busch, „Handball zu spielen, war das beste Gefühl und das größte Glück meines Lebens“, offiziell ihr Karriereende erklärten, rückte die HSG durch die Siege über Oldenburg (35:33) und Nellingen (33:32) zwischenzeitlich auf Rang neun vor und machte drei Spiele vor Schluss den Ligaerhalt klar.

„Ich habe mir auch nach dem Halle-Spiel keinen großen Kopf gemacht. Was die Mannschaft mit dem kleinen Kader gezeigt hat, übertrifft alle Erwartungen und ist schon eine krasse Leistung“, sagt Bremmer, wobei der „Super-Lauf“ mit 8:2-Zählern nach dem Halle-Spiel auch ihre Vorstellungen „übertroffen hat“.

Als Mannschaft zusammengerauft

Nach 0:6 Punkten am Ende, darunter dem 30:35 in Bensheim, was Platz neun kostete, fiel der Zehnte der Vorsaison auf Rang elf zurück, wodurch das Saisonziel Rang acht verpasst wurde. „Zwar ist die Platzierung etwas enttäuschend, doch wegen den vielen Verletzten können wir mit den 18 Punkten, die wir geholt haben und der Saison zufrieden sein, auch weil wir uns sehr gut zusammengerauft haben“, sagt Bremmer.

Bereits beim 26:23 zum Rückrundenauftakt gegen Blomberg-Lippe trotz sechs Ausfällen, inklusive des kurzfristigen Fehlens von Rückraumspielerin Romy Bachmann-Morf (Wadenprobleme), die danach nur noch zweimal spielte. hatte sich wie schon in der Vergangenheit gezeigt, „dass wir immer besser werden, je schwieriger die Situation ist“, so Bremmer. Dabei war es für ihre Mannschaft auch wichtig zu sehen, dass sie selbst stark ersatzgeschwächt und mit nur drei Rückraumkräften Spiele gewinnen kann. „Der kleine Kader ging ganz schön an die Substanz“, sagt Heusdens.

Sabine Heusdens geht voran

„Sabi war in dieser Phase die Führungsspielerin, die wir die ganze Saison verzweifelt gesucht hatten“, lobt Bremmer die in der Rückserie stärkste Viper. „Dass wir zwischenzeitlich Neunter waren, war schon eine krasse Leistung , die nach den vielen Ausfällen keiner mehr erwartet hatte“, so die 31-Jährige. Sie war nach Torfrau Manuela Brütsch „unsere konstanteste Spielerin“, so Bremmer, die zweitbeste Viper.

Drei Talente überzeugen

Zufrieden war die Trainerin auch mit Rechtsaußen Anna Frankova (21 Jahre), die sich als gute Vertreterin von Busch erwies. Während Linkshänderin Anouk Nieuwenweg nach gutem Saisonstart abbaute, Spielmacherin Struijs (aus Göppingen) sowie Torjägerin Vasilescu, deren Verabschiedung in Erinnerung bleiben wird, „ausgerechnet dann ausfielen, als sie gut in die Saison reingefunden hatten“, so Bremmer, war Torfrau Anne Bocka (Nellingen) eine gute Alternative zu Brütsch.

Auch Annika Ingenpaß (22, Metzingen) erwies sich im Angriff als absolute Verstärkung. Ihre Kreisläuferkollegin Maxi Mühlner (18, Midtjylland) wurde sogar schnell zur Abwehrchefin und schloss im Innenblock die, so Bremmer, „kleine Lücke“ der nach Metzingen gewechselten Tamara Haggerty.

Schwacher Start

Dass ihr Team trotz der Ausfälle in der Rückrunde mit zehn Zählern mehr Punkte als in der Hinserie (8) mit fast vollem Kader holte, führt Bremmer auf die neue Konkurrenzsituation zu Saisonbeginn zurück. „Dass sie auch einmal draußen sitzen, war für viele Spielerinnen ungewohnt und damit ist nicht jede klargekommen.“ Unter der „Luxussituation für mich als Trainerin“ habe das Spiel als Mannschaft gelitten, „weil viele erst einmal für sich gespielt haben“ und es Probleme Innenblock gegeben habe.

Dass ihrem Team die Konstanz gefehlt hat, hat Bremmer geärgert, wodurch die HSG auch den möglichen achten Platz verpasste.

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