Vipers mit großen Personalsorgen - und jetzt kommt Blomberg

Bad Wildungen. Handball-Bundesligist Vipers HSG Bad Wildungen plagen vor dem Heimspiel am Samstag gegen Blomberg-Lippe große Personalsorgen.
Eine bedrückte Stimmung hat Tessa Bremmer bei den Bad Wildunger Erstligahandballerinnen ausgemacht, nachdem nach Lisa-Marie Preis (Kreuzbandoperation) und Annika Busch (Knorpelschaden) nun auch noch Laura Vasilescu (Knorpelschaden), der das Karriereende droht, sowie Maxime Struijs (Riss der Bizepssehne) bis Saisonende ausfallen.
„Wir müssen jetzt für die Verletzten mitkämpfen“, sagt die Trainerin, die auch nicht mehr mit der Rückkehr von Marieke Blase (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) in dieser Runde rechnet. So hat Bremmer in der Partie am Samstag (19 Uhr, Ense-Halle) gegen die HSG Blomberg-Lippe nun nur noch elf Spielerinnen ihres 16er Kaders zur Verfügung.
„Das ist eine schwierige Situation, die einen beunruhigen kann, aber wir können es nicht ändern. Wir müssen da durch und damit klar kommen“, sagt die Niederländerin, die auch wegen der limitierten finanziellen Möglichkeiten der Vipers vergeblich versucht hat, noch eine neue Spielerin zu verpflichten. „Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken und haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass wir das können“, sagt die 35-Jährige. Nach den Ausfällen hat „der Kampf um den Klassenerhalt absolute Priorität“, so Bremmer, die aber nicht nach unten gucken will.
Bezüglich des Ligaverbleibs des derzeitigen Zehnten ist sie auch deshalb zuversichtlich, weil die Verfolger Neckarsulm nach dem Kreuzbandriss von Spielmacherin Louisa Wolf und Bensheim/Auerbach nach den Abgängen von Carolin Schmele (Ziel unbekannt) und Anja Hoekstra (Bietigheim) ebenso personelle Probleme haben.
Zuversichtlich stimmt sie auch, dass die HSG trotz des Ausfalls von Struijs, die auch nächste Saison für die Vipers spielen wird, und des Ausscheidens von Vasilescu nach 19 Minuten ihr Team zuletzt beim 28:31 Meister Thüringer HC einen großen Kampf lieferte. Vor allem die drei Rückraumkräfte Anouk Nieuwenweg, Sabine Heusdens und Romy Bachmann-Morf, für die als Alternative nur noch Ersatzspielmacherin Mariel Beugels bereitsteht, müssen nun noch mehr Verantwortung übernehmen.
„Ich werde jetzt nicht in Panik verfallen“, sagt Bremmer, die der geringeren Auswahl im Rückraum auch mit taktischen Alternativen wie zwei Kreisläuferinnen begegnen will. „Die übrig gebliebenen Spielerinnen müssen nun konstantere Leistungen bringen“, sagt Bremmer und hält „eine Topleistung“ ihres Teams für einen Erfolg über Blomberg für nötig. „Das ist nicht unser Lieblingsgegner, weil sie konterstark sind und ein unglaubliches Tempo gehen“, sagt Bremmer.
Bei dem Achten verloren die Vipers das Hinspiel trotz guter Leistung mit 25:28 und hoffen nun trotz ihres Mini-Kaders auf eine Revanche.
Trotz der Ausfälle von Vasilescu und Struijs „werden wir Bad Wildungen auf keinen Fall unterschätzen, denn sie haben immer noch genug Qualität, sodass wir auf der Hut sein müssen“, sagt Steffen Birkner, der Trainer der HSG Blomberg-Lippe.