Vipers scheitern an Leverkusens Torfrau Katja Kramarczyk

Bad Wildungen. Auch im neunten Spiel in Folge blieb die HSG Bad Wildungen sieglos. Mit 21:23 (11:13) unterlagen die Vipers am Mittwoch in der Handball-Bundesliga Bayer Leverkusen.
Dennoch scheint das Team von Trainerin Tessa Bremmer für die Pokalendrunde am Wochenende in Stuttgart gerüstet, denn trotz der Niederlage zeigten sich die Südwaldeckerinnen stark formverbessert. Obwohl Bremmer viel durchwechselte, um Kräfte bei ihren Leistungsträgerinnen zu sparen, lieferte der Tabellenzehnte dem bisherigen Sechsten und Europapokalanwärter einen großen Kampf.
Bei dem führten die Gastgeberinnen nach 53 Minuten noch mit 21:19, nachdem Laura Vasilescu mit einem beidbeinigen Sprungwurf kurz vor einem Zeitspiel erfolgreich war, was die Vipers-Fans vor Begeisterung lautstark jubeln ließ. Doch der Treffer der rumänischen Halblinken sollte zugleich das letzte Tor der Nordhessinnen sein, während Bayer noch viermal erfolgreich war. Als Jenny Karolius 112 Sekunden vor Schluss zum 23:21 traf, waren die Gäste endgültig auf die Siegesstraße eingebogen. Daran hatte Kramarczyk den größten Anteil. Mit insgesamt 17 abgewehrten Bällen war die Ex-Leipzigerin die Matchwinnerin der Gäste.
„Hat Spaß gemacht“
Beim Stand von 21:21 nach 56 Minuten verhinderte die 34-Jährige mit zwei Monsterparaden gegen die frei vor ihr auftauchenden Sabine Heusdens und Tamara Haggerty eine erneute Führung der Vipers, die sich viel bissiger als zuletzt gezeigt hatten.
„Es war ein recht gutes und umkämpftes Spiel, bei dem wir ein Unentschieden verdient gehabt hätten, aber am Ende zu viel verworfen haben“, sagte Bremmer nach der nur ergebnistechnisch missglückten Generalprobe vor dem Pokalhalbfinale am Samstag gegen den VfL Oldenburg. „Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft beim spielen zuzuschauen“, fügte die Niederländerin noch an.
Ihr Team war vor 550 Zuschauern in der Ense-Halle endlich einmal gut aus den Startlöchern gekommen und führte nach vier Minuten mit 3:1. Trotz vergebener Siebenmeter von Vasilescu und Anouk Nieuwenweg konnte Leverkusen zunächst nur ausgleichen, 3:3 (8.), aber die schnell geführte Begegnung nicht wenden. In der wechselte Bremmer, die mit ihrer Stammsieben begonnen hatte, geschickt durch. Die nach 13 Minuten für Spielmacherin Sabine Heusdens gekommene Romy Bachmann führte sich gleich gut ein und zeigte, dass sie bei der Pokalendrunde ein guter Joker sein kann, auch wenn ihr ein paar Fehler unterliefen. Die Schweizer Nationalspielerin traf mit einem Wurf durch die Beine von Kramarczyk zum 6:5 (14.). Als die gut aufgelegte tschechische Rechtsaußen Anna Frankova nur Sekunden später nach einem Tempogegenstoß das 7:5 folgen ließ, war richtig Stimmung unter den Vipers-Anhängern in der Halle.
Die hielt auch nach Bachmanns 8:6 (16.) bis zum 9:7 (22.) durch die wie Mariel Beugels wenig Akzente setzende Lisa-Marie Preis (22.) an. Dann agierten die Vipers allerdings fahrig und blieben auch wegen der starken Kramarczyk sieben Minuten ohne Tor, was Leverkusen zur 11:9 Führung nutzte. Die egalisierten die Vipers nicht nur, 11:11 (30.), sondern verwandelten sie in das 19:17 (45.) und 21:19, bevor Kramarczyk die HSG stoppte.