Handball: Wildunger Abwehr überragt gegen Metzingen 34:25

Bad Wildungen. Es hatte der Tag der Wiedergutmachung werden sollen. Und es wurde sogar noch mehr. Denn die Handballerinnen der HSG Bad Wildungen/Friedrichstein/Bergheim ließen beim 34:25 (14:6)-Sieg gegen die TuS Metzingen nicht nur die 20:24-Pleite von Weibern vergessen, sondern präsentierten sich phasenweise in Topform.
Den Grundstein zum in dieser Höhe nicht erwarteten Erfolg gegen den Gast aus Württemberg legte die HSG mit einer überzeugenden Abwehrleistung in der ersten Halbzeit. Nach dem 3:3 durch Metzingens Rückraumspielerin Ilyes (5.) stand das offensiv agierende 6:0-Bollwerk der Nordhessinnen wie eine Eins und entnervte den statisch und ideenlos agierenden Positionsangriff der Gäste von Minute zu Minute mehr.
Und da Torfrau Danja Lerch, die beim Stand von 6:3 einen Siebenmeter von Iljes gehalten hatte, sich ebenfalls in die Galaform der letzten Spiele steigerte, war die Messe fünf Minuten vor der Pause eigentlich schon gelesen, als der Zwischenstand von 14:4 auf der Anzeigentafel prangte.
Die Bad Wildunger Fans, die auf gut gefüllten Rängen für Stimmung sorgten und sogar im Trommelwettstreit gegen die mitgereisten Metzinger Anhänger nicht verloren, mussten in der zweiten Halbzeit eigentlich nie ernsthaft um den Sieg ihrer Lieblinge bangen.
Am ehesten vielleicht, als TuS-Linksaußen Wilhelm für ihr Team auf 12:17 verkürzte (40.). HSG-Trainer Gernot Weiss hatte die grüne Timeout-Karte bereits in der Hand, verzichtete aber dann doch auf die Auszeit. Weiss‘Schützlinge bestätigten mit eigener Reaktion diese Maßnahme.
Dank erneut deutlich erhöhter Drehzahl im Offensivspiel warfen die HSG-Mädchen in den folgenden 13 Minuten eine 28:21-Führung heraus, nach der die Stimmung auf den Rängen sich wieder aufhellte.
Als Weiss dann doch die Auszeit nahm, waren noch fünf Minuten auf der Uhr und die Punkte bei sieben Toren Vorsprung eigentlich schon auf dem HSG-Konto.
Dass die HSG mit nunmehr 6:2 Punkten im Soll und damit auch in Playoff-Reichweite liegt, macht die Verantwortlichen des Vereins glücklich, die nach der Partie um die Wette strahlten. Wie Trainer Gernot Weiss, der seiner Mannschaft für ihre fast perfekte erste Halbzeit ein dickes Kompliment machte. „Die Abwehrarbeit war so, wie ich mir das vorstelle“, sagte der 44-Jährige.
Was die Offensive betrifft, können (und müssen) Weiss‘Schützlinge hingegen noch zulegen. So schoss Sabine Heusdens etwa neben ihren sechs Volltreffern auch zahlreiche Fahrkarten. Und Miranda Robben, die neben Jessica Kleinmann die meist von Cristina Mihai inszenierten Konter abschloss, unterliefen ungewohnte Konzentrationsfehler.
Wenn die Holländerinnen und ihre Mitstreiterinnen im Torabschluss noch kaltschnäuziger agieren, dann sollte ihnen vor der nächsten Herausforderung nicht bange sein. Die wartet schon am nächsten Samstag, wenn die HSG zum Topspiel beim Bundesliga-Absteiger Borussia Dortmund ihre Visitenkarte abgibt. (ppp)
Ein Video vom Spiel sehen Sie im Internet auf
www.hna.de/Video
Von Peter Pfeiffer