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Bad Wildungens Rückfall in alte Fehler

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Enttäuschung pur: Julia Gronemann, Viktoria Marquardt und Jana Pollmer (von links) verfolgen auf der HSG-Bank die letzten Minuten des Spiels in Dortmund. © Foto: Kaliske

Dortmund. Selten hat man Trainer Gernot Weiss so enttäuscht gesehen wie am Samstag in Dortmund. Minutenlang saß der Trainer der HSG Bad Wildungen nach dem Schlusspfiff alleine auf der Bank und beobachtete, wie die Dortmunder Spielerinnen den 25:23-Heimsieg gegen sein Team feierten.

„Ich bin sehr enttäuscht“, machte der Melsunger aus seinen Gefühlen auch keinen Hehl. Mit nun 6:4 Punkten rutschte seine HSG ins Mittelfeld ab und steht in den kommenden Partien unter großem Zugzwang.

Vor allem das „wie“ der Niederlage warf Rätsel auf. Die Südwaldeckerinnen zeigten plötzlich wieder ihr Auswärtsgesicht und ließen all das vermissen, was sie im Heimspiel gegen Metzingen noch eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatten. Gerade im Angriff lief nichts zusammen. „Angsthasenhandball, Alibihandball“ - Weiss fand nach dem Spiel klare Worte für die Leistung in der Offensive.

Der Bad Wildunger Angriff fiel in alte Fehler zurück: Die HSG spielte statisch, zu viel quer, suchte nicht energisch genug die Lücken. Dabei waren diese in der BVB-Deckung vorhanden, wie nicht nur Trainer Weiss erkannt hatte. Um diese nutzen zu können, fehlte jedoch meist die Konsequenz im Angriff. Zog eine Spielerin in die Deckung, fehlte ihr die Unterstützung ihrer Nebenleute, die diese Aktionen nicht annahmen.

„Wir sind nicht da hineingegangen, wo es weh tut“, musste auch Miranda Robben die Ursache für die Niederlage nicht lange suchen. „Wir haben auf neun Metern gespielt oder aus dem Stand. Wir haben nur die Pässe gesucht.“ Weder Ruta Latakaite noch Sabine Heusdens oder Alexandrine Zinsou konnten sich im Rückraum so in Szene setzen. Als Dortmund gegen Ende Christina Mihai mit einer kurzen Deckung bedachte, lief im Angriff endgültig nichts mehr zusammen.

Lange Zeit konnte sich die HSG ohnehin nur dank ihrer Abwehr im Spiel halten. Die ging resolut zur Sache und verschaffte sich bei den Dortmunderinnen ab der 10. Minute spürbar Respekt. Allerdings: Die Schiedsrichter pfiffen auf beiden Seite eine sehr kleinliche Linie, beide Teams kassierten zahlreiche Zeitstrafen. Spätestens ab Mitte der zweiten Hälfte musste Bad Wildungen die Aggressivität in der Deckung herunterfahren, um neben Jessica Kleinmann (umstrittene Rote Karte nach Foul im Tempogegenstoß) nicht noch eine weitere Spielerin zu verlieren.

Das kam der schnell spielenden Borussia entgegen, die insbesondere in der Schlussphase die entstehenden Räume immer wieder nutzen konnte. Vor allem Dagmara Kowalska war kaum zu stoppen. Sie war es auch, die mit einem verwandelten Siebenmeter zum 25:22 gut eine Minute vor dem Ende die Partie endgültig entschied.

Weiss schwante angesichts der weiter vorhandenen Auswärtsschwäche nichts Gutes. „Zu Hause sind wir die Größten, auswärts Kanninchen. Leider auch in dieser Saison.“

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