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Der Bad Wildunger Handball lebt

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Die HSG darf nicht untergehen: Vor dem beeindruckenden Sieg gegen Riesa wandten sich die Spielerinnen (von links) Victoria Marquardt, Sabine Heusdens, Annika Busch, Esther Meyfarth, Danja Lerch, Sabine Kirmse, Cristina Mihai und Jessica Kleinmann mit diesem Transparent an Fans und Förderer. Foto: Kaliske

Bad Wildungen. Der Bad Wildunger Frauen-Handball lebt. Das offenbarte sich am Samstag, als die HSG Bad Wildungen/Friedrichstein/Bergheim ihr viertes Heimspiel in der 2. Bundesliga Süd gegen den SC Riesa mit 27:18 (13:6) gewann, dabei ihre kämpferischen Tugenden in die Waagschale warf und sich selbst auf den zweiten Tabellenplatz hievte.

Viele Wildunger Fans waren vorher gespannt, wie sich auswirken würde, was vorletzte Woche öffentlich gemacht wurde: Die finanziellen Engpässe und der Rückzug vieler bewährter Kräfte im HSG-Management und im Stamm der Mitarbeiter, die bei einem solchen Spiel mitwirken.

Die erste Erkenntnis: Sören Wennerlund, den die HSG als Marketing-Experten angeheuert hat, machte seine Sache als Hallensprecher prima und moderierte auch das Publikumsgespräch in der Consolaris- Lounge in professioneller Manier.

Die zweite Erkenntnis: Zwar hatten sich weniger Fans als gewohnt auf den Weg in die Ensehalle gemacht. Die Stimmung war weniger aufgeheizt und euphorisch, als man es aus den vergangenen Jahren gewohnt war, wirkte irgendwie gedämpft. Trotzdem: Die Zuschauer, die gekommen waren und Handball lieben, die feuerten ihr Team engagiert an und erhoben sich demonstrativ schon mehr als vor den sonst üblichen zwei Schluss-Minuten zu Ovationen für ihre Mannschaft von den Sitzen.

Auf dem Spielfeld hatten die Spielerinnen der HSG davor gezeigt, dass sie trotz noch ungeklärter Zukunftsperspektiven weiter heftig am Ziel arbeiten, in die Bundesliga aufzusteigen oder wenigstens die eingleisige 2. Liga zu erreichen.

Beim souveränen Sieg gegen Riesa zeigte die HSG zumindest eine Abwehrleistung, die für die Zukunft Mut macht.

Sechs Gegentore in 30 Minuten, das ist ein Wert, den man nicht alle Tage erreichen kann. Geschuldet war das natürlich auch Torfrau Danja Lerch, die wieder einmal glänzte und zur Pause neun Paraden zu Buche stehen hatte.

Zur zweiten Halbzeit wechselte HSG-Trainer Gernot Weiss Julia Gronemann für Lerch ein. Und die hatte einen grandiosen Lauf. Fünfmal parierte die 25-Jährige Riesaer Würfe, bevor sie drei Gegentore einstecken und dann wieder vom Platz musste, weil sie sich das letzte Glied des kleinen Fingers der linken Hand ausgerenkt hatte.

Was noch auffiel: Der HSG Bad Wildungen, dessen Kapitänin Danja Lerch ja schon gesagt hatte: „Wir müssen jetzt alle noch mehr zusammenhalten“, fehlte im Angriff die nötige Lockerheit. Alexandrine Zinsou brachte es in ihrem viertelstündigen Einsatz zwar ebenso auf vier Tore wie Rechtsaußen Jessica Kleinmann und Spielmacherin Ruta Latakeite (alle in der zweiten Halbzeit).

Aber Sabine Heusdens blieb torlos und Linksaußen Miranda Robben, die immerhin nach einem schönen Mannschaftsspielzug das 17:7 (39.) erzielte, hatte bei zahlreichen Pfostenschüssen das Pech regelrecht an den Fingern kleben.

Von Peter Pfeiffer

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