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HSG Bad Wildungen: Was wird aus Trainer Gernot Weiss?

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Wird er weiter die HSG Bad Wildungen betreuen? Über die Zukunft von Gernot Weiss beim Handball-Zweitligisten gibt es weiter keine verlässlichen Informationen. Erst heute Abend soll eine endgültige Entscheidung fallen.

Bad Wildungen. Weiter ist offen, ob Gernot Weiss nach seinen als Rücktritt verstandenen Äußerungen Trainer des Frauenhandball-Zweitligisten HSG Bad Wildungen bleiben wird.

Spätestens Dienstagabend im Training soll eine Entscheidung verkündet werden. Wie sich die Lage bei der HSG darstellt, versuchen wir im Folgenden aufzuzeigen.

?Hat sich in der vergangenen Woche angedeutet, dass Weiss seinen Rücktritt anbieten könnte?

!Eigentlich nicht, glaubt man den Verantwortlichen und den Spielerinnen. Gernot Weiss bereitete sein Team genau so vor, wie vor jedem Spiel. Was allerdings auffiel: Während der Partie gegen die HSG Bensheim/Auerbach ging er mit seinen Spielerinnen teilweise sehr hart ins Gericht, war auf der Bank deutlich lauter als bei den vorherigen Spielen.

?Wieso kam es bei der Pressekonferenz nach dem Bensheim-Spiel zu der Reaktion des Trainers?

!Die Frage stellen sich viele im HSG-Umfeld. Viel deutet darauf hin, dass sich bei Weiss nach dem Spiel einiges entladen hat. Die Unzufriedenheit mit den vollzogenen Veränderungen im Umfeld, die Unsicherheit über die Zukunft und dann das enttäuschende Spiel gegen die Südhessinnen, bei dem die Verunsicherung vieler Bad Wildunger Spielerinnen offensichtlich wurde: Weiss dürfte anschließend schlicht überreagiert haben und ist über das Ziel hinausgeschossen. Das hat er erkannt und hat seine Aussagen schnell relativiert. Denn: Weiss hängt an seiner Mannschaft, die er maßgeblich zusammengestellt hat.

?Hat der Melsunger überhaupt noch eine Zukunft bei der HSG Bad Wildungen?

!Das ist schwer zu sagen. Die neuen Verantwortlichen reagierten mehr als nur enttäuscht auf den Alleingang des Bad Wildunger Trainers. Auch sie wurden bei der Pressekonferenz davon überrascht. In ihrem Bemühen, Ruhe in den Verein zu bringen, wurden Katharina Merck und Markus Berchten so unvorbereitet und auch unnötig gestört. Für die Außendarstellung der HSG, die Suche nach neuen Sponsoren waren die Geschehnisse vom Samstag alles andere als förderlich.

?Wie ist der Verhältnis zwischen Trainer und der neuen HSG-Führung?

!Das ist nicht erst seit Samstag Abend angespannt. Großes Vertrauen und vor allem Verständnis bringen beide Seiten für einander nicht auf. Das zeigt auch die Tatsache, dass es bis gestern nicht zu einem klärenden Gespräch zwischen Weiss und der neuen HSG-Führung kam. Vielleicht hätte man gleich am Sonntag unter vier Augen viele Unstimmigkeiten aus der Welt schaffen und so nach Außen demonstrativ Geschlossenheit zeigen können. Nun entsteht der Eindruck, dass das Vertrauensverhältnis unwiderbringlich zerstört ist.

?Wie steht die Bad Wildunger Mannschaft zu Gernot Weiss?

!Das große Plus von Weiss: Bei der Mannschaft genießt der Melsunger trotz seiner harten Führung auf und neben dem Platz ein enormes Ansehen. Ein Großteil der Spielerinnen dürfte hinter dem Trainer stehen und wird mit ihm weiter arbeiten wollen. Nach der auch in der Kabine erfolgten Ankündigung des Rücktrittes flossen bei vielen Spielerinnen Tränen. Selbst die Französin Alexandrine Zinsou, die bislang über eine Reservistenrolle nicht hinausgekommen war, soll vom Rücktritt des Trainers entsetzt gewesen sein. Es bleibt abzuwarten, wie die Spielerinnen reagieren, sollte Gernot Weiss wirklich gehen.

?Würde der Abschied von Weiss die Lage beim Zweitligisten verschlimmern?

!In der derzeitigen Lage wäre ein Trainerwechsel alles andere als optimal. Schon jetzt sind die Spielerinnen spürbar verunsichert. Seit den Rücktritten von Hans-Werner Derx und Michael Grieneisen fehlen ihnen ohnehin die bekannten und vertrauten Ansprechpartner. Geht in dieser Situation auch noch Weiss, dürfte das psychologisch der nächste Knackpunkt für viele Spielerinnen sein - zumal es keine sportlichen Gründe für den Wechsel auf der Bank gibt. Klar ist aber auch: Die plötzlich aufgetauchte Trainerfrage hat in erster Linie nicht die neue HSG-Führungsriege zu verantworten - das dürfen alle Beteiligten nicht vergessen.

?Wie geht es kurzfristig bei der HSG weiter, wenn Weiss seinen Abschied nehmen muss?

!Viel Zeit würde den Verantwortlichen nicht bleiben, um zu reagieren. Am wahrscheinlichsten wäre, dass der sportliche Leiter des Handball-Leistungszentrums, Markus Berchten, in diesem Fall das Team in dieser Woche trainieren und auch beim Auswärtsspiel am Samstag in Zwickau zusammen mit Co-Trainer Peter Ullrich betreuen würde. Berchten ist ein erfahrener und auch guter Trainer. Allerdings steht ebenfalls die Frage im Raum, wie die Spielerinnen mit dieser Personalie umgehen würden. Bislang soll (noch) kein sehr inniges Verhältnis zwischen dem Zweitliga-Kader und Berchten bestehen.

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