HSG zieht Zweite zurück

Bad Wildungen. Die Feierlichkeiten zum dritten Platz der Bad Wildunger Handball-A-Jugend bei den Deutschen Meisterschaften sind allen noch in bester Erinnerung, da ziehen dunklere Wolken über der Badestadt auf. Die HSG Bad Wildungen hat nämlich ihre Landesliga-Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Das bestätigte Vorsitzender Hans-Werner Derx gestern.
„Wir haben uns diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, aber wir hatten keine andere Möglichkeit“, erklärt der HSG-Chef. Viele Gedankenspiele hätten ihn und seine Kollegen in den vergangenen Tagen und Wochen beschäftigt, letztlich sei aber keine andere Entscheidung möglich gewesen, so der Vorsitzende.
Das Problem der HSG ist akuter Personalmangel an zwei Stellen. Zum einen sei dies in der bisherigen zweiten Mannschaft selbst der Fall, in der Stützen wie Wenke Schlosser nicht mehr zur Verfügung stehen. Zum anderen steht aber auch die A-Jugend des Handball-Leistungszentrums vor einem Umbruch. Aus diesem Team haben sich Xenia Smits, Sandra Josefiak und Laura Ussia von der HSG verabschiedet. Und mit Esther Meyfarth geht der Kopf der Mannschaft endgültig in den Kader der Zweitliga-Mannschaft.
„Wir hätten nur noch acht Spielerinnen aus der A-Jugend plus zwei Torfrauen und dazu noch Kerstin Keim und Ludmilla Pilgram zur Verfügung gehabt. Und das geht einfach nicht“, sagt Derx. So hätte die A-Jugend in der Nachwuchs-Regionalliga und zusätzlich noch in der Landesliga der Damen spielen müssen. „Die A-Jugend hätte das von der Leistung her sicher gekonnt, aber das ist einfach zu viel. Das Ziel ist und bleibt bei uns eine gute Jugendarbeit. Und wir wollen unsere Spielerinnen nicht verheizen“, verdeutlicht der HSG-Vorsitzende.
Nach dieser Entscheidung ist nun die bisherige dritte Mannschaft der HSG Bad Wildungen zum zweiten Team aufgerückt. Die spielt in der Bezirksliga A. „Wir wollen über kurz oder lang aber eine Zweitliga-Reserve in der Oberliga haben“, macht Hans-Werner Derx klar. Weil dies aber erstmal ohne weiteres nicht möglich scheint, hat der Verein andere Ideen im Hinterkopf. „Wir haben schon Gespräche mit Handballvereinen in Nordhessen geführt, um mit denen in irgendeiner Art und Weise zu kooperieren. Da werden auch noch weitere Gespräche folgen und dann müssen wir mal sehen, was sich daraus ergeben kann“, sagt der HSG-Chef. Bis sich in dieser Hinsicht aber etwas Konkretes ergebe, könnten noch Monate ins Land ziehen. (mwa)