Huskies nach dem Derbysieg gegen Bad Nauheim: „Der Endstand gefällt uns allen“

Die Kassel Huskies zeigten beim 8:2-Erfolg im Derby die vielleicht beste Saisonleistung, feierten nach dem Spiel noch minutenlang mit ihren Fans.
Kassel – Was war das bitte für ein beeindruckender Derbyauftritt? 8:2 (2:1, 4:0, 2:1) haben die Eishockeyprofis der Kassel Huskies am vergangenen Freitag gegen den EC Bad Nauheim gewonnen, haben den ungeliebten Kontrahenten aus der Wetterau mit einer Klatsche zurück nach Hause geschickt.
„Am Ende kann man das Spiel ganz leicht analysieren: Männer acht und die Jungs zwei“, ging Bad Nauheims Trainer Harry Lange nach der Partie mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Auch Huskies-Trainer Bo Subr zeigte sich hinterher überrascht: „Ich denke, niemand hätte heute so ein hohes Resultat erwartet“. Hans Detsch brachte die Kasseler nach gutem Beginn der Gäste 1:0 in Führung (6.), ehe Christoph Körner ausglich (10.). Joel Lowry legte noch vor der ersten Drittelpause das 2:1 nach (14.). „Ich habe uns zu Beginn gar nicht so gut gesehen. Wir sind erst durch das Tor besser ins Spiel gekommen. Das starke zweite Drittel war dann der Schlüssel zum Sieg“, erklärte Subr.
Was die Huskies in den zweiten zwanzig Minuten aufs Eis zauberten, haben die Zuschauer selbst bei den in dieser Saison so famos aufspielenden Kasselern bis dahin nur selten gesehen: 18 Mal schossen die Huskies allein in diesem Mitteldrittel aufs Tor, Bad Nauheim lediglich drei Mal. Jake Weidner (25.), Steven Seigo (28.), Darren Mieszkowski (36.) und Hans Detsch (38.) schraubten das Ergebnis auf 6:1 nach oben. „Das war vielleicht das beste Drittel, vielleicht das beste Saisonspiel. Auch wenn wir schon einige sehr gute Partien hatten“, so Subr.

5085 Zuschauer peitschten beide Mannschaften nach vorne, sahen im Schlussdrittel schließlich noch die Treffer von Bad Nauheims Daniel Weiß (42.) sowie der Huskies Thomas Reichel (45.) und Weidner (47.) zum 8:2-Sieg. „Der Endstand gefällt uns allen. Ich denke, es war ein perfekter Abend für uns. Die Fans haben sich nach dem letzten Heimspiel den Derbysieg gewünscht und wir haben abgeliefert“, sagte Angreifer Detsch, der nach langer Zeit mal wieder als Doppeltorschütze auffiel.
Zwei Treffer in einer Partie gelangen ihm zuletzt in der Saisonvorbereitung gegen die Dresdner Eislöwen. „Das tut schon gut. Vor drei Wochen hätte ich dem Goalie die Scheibe beim zweiten Tor noch an die Schoner geschossen. Jetzt fällt der Puck rein. Das war vielleicht ein bisschen das Glück des Tüchtigen“, erklärte der Doppelpacker, der nach dem Spiel gemeinsam mit dem Rest der Mannschaft noch Minuten auf dem Eis weilte, mit den Fans feierte. Sogar die Raupe krabbelte mal wieder durch die Eissporthalle, angeführt von Detsch: „Schon beim Sieg in Bad Nauheim wollten unsere Fans, dass wir die Raupe machen. Aus Respekt machen wir sowas auswärts aber nicht. Wir wollen ja auch nicht, dass andere Teams das in unserer Halle machen. Max Faber hat dann gesagt: ‘Hooligan, führ’ die Raupe an.’ Und dann habe ich das gemacht“. Ein erster Raupentestlauf für die Playoffs? „Da sprechen wir noch nicht drüber, aber das war schon eine erste Übung“, so Detsch schmunzelnd.
Von Pascal Spindler