Das war ein Huskies-Halbjahr, das träumen lässt

Die Kassel Huskies haben die Hälfte ihrer Hauptrundenspiele absolviert. Bevor die Selber Wölfe zu Gast sind, werfen wir einen Blick auf die Stärken und „Schwächen“ der Huskies.
Kassel – Der halbe Weg ist geschafft: Die Kassel Huskies stehen zur Hauptrunden-Halbzeit der DEL 2 auf dem ersten Platz und haben sich einen Vorsprung herausgespielt. Klar, das alles zählt in den Playoffs im Frühjahr nicht mehr, doch eine gute Ausgangslage schadet nicht.
Wir blicken vor dem Heimspiel heute gegen die Selber Wölfe (19.30 Uhr) auf die vielen Stärken und wenigen Schwächen des Eishockey-Zweitligisten.
Das ist stark
- Die Ausgewogenheit: Bester Angriff der Liga (97 Tore), zweitbeste Abwehr (57 Gegentreffer), dazu zuhause und auswärts gleich viele Punkte (je 30). Von 26 Spielen nur sechs verloren, drei nur nach 60 Minuten. Das sind Werte eines Tabellenführers, der auch in Über- und Unterzahl zu gefallen weiß. Im Powerplay schießen die Huskies in 24,6 Prozent der Möglichkeiten ein Tor (Vorjahreshauptrunde: 19,6 Prozent), in Unterzahl halten sie zu 81,1 Prozent den Laden dicht.
- Die Ausgeglichenheit: Bei den Huskies kann jeder Tore schießen. Von den regelmäßig eingesetzten Akteuren haben lediglich Oleg Tschwanow, Marco Müller und Tom Geischeimer noch nicht getroffen. Vier Huskies haben schon mehr als 20 Scorerpunkte gesammelt, elf mehr als zehn. Tristan Keck ist mit 20 Toren zwar Top-Torjäger der Liga, mit 26 Scorerpunkten taucht er aber nicht in der Top-Ten der DEL 2 auf. Anders als Teams, die abhängig von ihren ein, zwei Topspielern sind, sind die Huskies in allen vier Angriffsreihen gefährlich und so schwer auszurechnen.
- Die Torhüter: Natürlich sind sie extrem abhängig von der Arbeit ihrer Vorderleute, aber dennoch zeigen Jerry Kuhn und Jake Kielly starke Leistungen. Der 36-jährige Kuhn feierte vergangenen Freitag seinen zweiten Saison-Shutout, seine Fangquote liegt bei 92,53 Prozent. Kielly, erst kurz vor Saisonstart mit der Bürde einer Importstelle gekommen, hielt bislang 91,8 Prozent der Schüsse – und gewann zehn von elf Spielen als Starter. Auch er ist ein starker Rückhalt.
Das ist ausbaufähig
- Die Chancenverwertung: Wenn man ein Haar in der Suppe suchen will, ist es bei den Huskies wohl der Ertrag aus vielen Torchancen. 970 Schüsse feuerten die Kasseler bislang ab, Dresden als Zweiter dieser Statistik hat 888-mal abgeschlossen. Bei 97 eigenen Toren brauchen die Huskies genau zehn Schüsse für einen Treffer – „nur“ achtbester Wert der Liga. Bei den bisher erlittenen Niederlagen lag das Ergebnis auch selten an der Überlegenheit der Gegner, sondern meist am Chancenwucher der Huskies.
- Das Verletzungspech: Die Huskies haben einen breiten Kader – den brauchen sie allerdings auch. Denn die Nordhessen haben durchaus Pech mit Ausfällen. Torhüter Philipp Maurer fehlt seit der Vorbereitung, viele andere Spieler waren oder sind schon ausgefallen. Aktuell laboriert Pierre Preto an einer Verletzung, zuletzt mussten auch Vincent Schlenker und Jake Weidner aussetzen.
- Die Derby-Heimbilanz: Es wird mal wieder Zeit für einen Heimsieg gegen Bad Nauheim! Die letzten vier Duelle in Kassel gewannen die Roten Teufel, zuletzt setzten sich die Huskies vor eigenem Publikum im ersten Playoff-Viertelfinale mit 2:1 nach Verlängerung durch. Am 17. Februar haben sie die nächste Heim-Chance, auswärts schon am 6. Januar.
Das Rahmenprogramm beim Heimspiel
Das Spiel der Huskies gegen Selb steht im Zeichen des 45-Jahre-Jubiläums der Eissporthalle, die 1977 eröffnet wurde. Unter anderem werden die Huskies in Jubiläumstrikots auflaufen.
Außerdem öffnet vor dem Spiel wieder der kleine Weihnachtsmarkt vor dem Haupteingang seine Tore. In der Halle findet zudem die Wunschbaumaktion statt. An diesem hängen im Eingangsbereich Weihnachtswünsche von Menschen mit einer geistigen oder einer Lernbehinderung, die von Fans erfüllt werden können.
Von Björn Friedrichs