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Sie wollten nur spielen: Huskies besiegen Darmstadt mit 13:0

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Von: Gerald Schaumburg

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Kassel. Neuntes Spiel, neunter deutlicher Sieg: Mit einem 13:0 über die 1b-Mannschaft des RSC Darmstadt haben die Kassel Huskies die Tabellenführung in der Eishockey-Hessenliga behauptet - und das, obwohl das Team auf fünf Stammkräfte verzichten musste.

Kennen Sie das, wenn ein junger Hund ausgelassen-aufgeregt hüpfend auf sie losstürmt? Die Besitzer der Tiere rufen dann meist aus der Ferne: "Keine Angst, er will doch nur spielen!" Genau so war`s Sonntag in der Eishalle.

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Denn auch die jungen Huskies wollten nur ein wenig spielen. Hatten ihren Spaß daran, den Puck und die Gegner laufen zu lassen, spielten Katz und Maus mit den Hobby-Cracks des RSC Darmstadt 1b. Die gaben ihr Bestes, stemmten sich couragiert gegen die einkalkulierte nächste Packung und verdienten es sich redlich, dass die Schlittenhunde nur gelegentlich wirklich Biss zeigten.

Doch das reichte den Kasselern, um mit einem 13:0-Sieg (3:0, 4:0, 6:0) die Tabellenführung in der Eishockey-Hessenliga zu behaupten. Obwohl mit Tarves (leichte Zerrung), Six (Blinddarm-OP), Obernesser (krank) sowie den gesperrten Böhm und Wolff gleich fünf Mann der Stammbesetzung fehlten.

Dabei dauerte es sechs Minuten, bis Patrick Berendt mit seinem 16. Saisontor endlich den Bann brach und die gut 4000 Fans erstmals jubeln konnten. Torsteher Marco Schwarzer war der Puck durch die Polster gerutscht, fortan aber beeindruckte der 25-Jährige mit gutem Stellungsspiel und sicherer Fanghand. Er kassierte zwar durch Andre Vrancic (7.) und Max Röllig (11.) noch zwei weitere Gegentreffer im ersten Drittel, ließ aber die befürchtete Torflut nicht zu und hätte um ein Haar mit seinen Kameraden den Ehrentreffer bejubeln können. Doch bei D.J. Kirkpatricks Konter (8.) war der Kasseler Schlussmann Kevin Keßler prima auf dem Posten. Was nicht leicht war. Denn mehr bekam er nicht zu tun, ebenso wie der später eingewechselte Dominique Morton.

Für Schwarzer wurde es zu Beginn des zweiten Drittels wirklich ernst mit den Huskies, die aufs Tempo drückten und Biss zeigten. Binnen 57 Sekunden erhöhten Berendt und Oliver Mizera auf 5:0 (22.). Richtig los aber ging’s erst nach einer halben Stunde, als die Fans ihren Lieblingen lautstark Beine machten. Kolja Asts Solo zum 6:0 (36.) war das Signal zur Attacke, und nach knapp 55 Minuten war die Bühne bereitet für Olli Mizeras Tor des Tages. Hinter dem Kasten lupfte der Kasseler die Scheibe an, legte sie auf die Kelle und bugsierte sie so am verdutzten Schwarzer vorbei von vorn zum 12:0 ins Netz.

Zweieinhalb Minuten und Ralf Hartfuß’ Bauerntrick zum 13:0 später erfüllten die Darmstädter dann auch noch den Wunsch der Kasseler Fans. „Wir wollen die Torfrau seh’n“, hatten die Anhänger vehement einen Torwart-Wechsel der Gäste gefordert. Und Marai Dähne kam tatsächlich, stellte sich in den Kasten und hielt glänzend. Der Lohn der Zuschauer für die erste Torfrau in einem Männer-Punktspiel auf Kasseler Eis folgte prompt: „Das war super, das war elegant.“

Und so strahlte dann auch die 40 Jahre alte Software-Entwicklerin bei ihrer La Ola übers ganze Gesicht. Ebenso wie Vorgänger Schwarzer. Bei dem hatte es 13 geschlagen, aber „unglaublich, einfach sensationell“ sei dieser Abend gewesen, an dem junge Huskies ein wenig spielen wollten.

Von Gerald Schaumburg

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