Huskies setzen Ausrufezeichen und gehen als Spitzenreiter ins neue Jahr

Das war zum Jahresende noch einmal ein dickes Ausrufezeichen. Nach zuletzt zwei bitteren Niederlagen feierten die Kassel Huskies einen Sieg bei den Bietigheim Steelers.
Dieser war ebenso bravourösen wie überzeugend: 7:1 (4:0, 1:1, 2:0) gewannen Kassels Eishockeyspieler in Bietigheim. Die Mannschaft von Trainer Tim Kehler beendete das Jahr somit als Spitzenreiter der DEL 2.
Eins war wie am Samstag, beim 2:5 gegen Verfolger Heilbronn: Austin Carroll und Patrick Klöpper fehlten verletzt, Neuzugang Curtis Gedig musste noch zusehen. Ansonsten aber zeigten sich die Kasseler in Bietigheim wie verwandelt. Wie die Gäste das erste Drittel dominierten, wie sie mutig offensiv störten, konzentriert verteidigten und vor allem: Wie sie mit neuer Effektivität ihre Chancen nutzten – das alles war schon beeindruckend.
Maßgeblichen Anteil daran hatte Spencer Humphries. Der Verteidiger sorgte bei seinen Nebenleuten mit zwei schnellen Toren für neues Selbstvertrauen, traf nach 28 Sekunden zum 1:0 und legte in der 8. Minute nach. Vorausgegangen war ein sehenswerter Konter. Corey Trivino brachte die Scheibe mit einem filigranen Auftritt aus der Verteidigungs-Zone heraus, Richie Mueller nahm Tempo auf, spielte einen schönen Rückpass vor das Tor – und da war der aufgerückte Humphries zur Stelle und traf aus kurzer Distanz.
Die Gastgeber waren sichtlich beeindruckt. Fast paradox: Ihre beste Chance hatten sie in Unterzahl bei einem Konter durch Matt McKnight, der frei durch war, aber knapp vorbeischoss (5.).
Das machten die Huskies deutlich besser. Bei ihrer zweiten Überzahl war zwar etwas Glück dabei, dass die Scheibe nach Ben Duffys Pass abgefälscht bei Nathan Burns landete, doch der ließ Stephon Williams im Steelers-Tor eben auch keine Abwehrchance (17.). Und als der erste Durchgang fast beendet war, da wurde es noch mal richtig schön – wieder durch einen Verteidiger. Derek Dinger kurvte über die linke Seite sehenswert bis vor das Gehäuse, spielte dann einen klugen Querpass, den Trivino nur noch über die Linie drücken musste (20.).
4:0! Das war ein dickes Ausrufezeichen. Bietigheim reagierte, wechselte zum Mitteldrittel den Torhüter. Cody Brenner kam für Williams. Kurzzeitig kam auch etwas Hoffnung zurück für die Gastgeber, als Benjamin Zientek mit einem satten Schuss von der rechten Seite das erste Steelers-Tor erzielte. Aber satt konnte Kassel auch. Und nicht nur das. Es konnte diesmal auch Überzahl. Dritter Versuch, zweiter Erfolg: Justin Kirsch hämmerte den Puck von rechts regelrecht unter die Latte. In der 28. Minute war beim 5:1 der alte Abstand wieder hergestellt.
Danach war die Luft etwas raus aus dem Spiel, das Bietigheim jetzt zwar offener gestaltete, ohne aber Kassels Keeper Jerry Kuhn in größere Schwierigkeiten zu bringen. Die Huskies arbeiteten sich in aller Ruhe Richtung Auswärtssieg. Und legten im Schlussdrittel trotzdem noch einmal zu. Michi Christ erhöhte in der 49. Minute zunächst auf 6:1, Mueller setzte mit dem siebten Treffer den Schlusspunkt unter einen beeindruckenden Auswärtssieg.
Statistik: So haben die Kassel Huskies gespielt
Tore: 0:1 (0:28) Humphries (Duffy), 0:2 (7:01) Humphries (Mueller, Trivino), 0:3 (16:13) Burns (Duffy, Moser - 5:4), 0:4 (19:34) Trivino (Dinger, Heinrich), 1:4 (24:27) Zientek (Owens), 1:5 (27:49) Kirsch (Shevyrin, Christ - 5:4), 1:6 (48:53) Christ, 7:1 (57:13) Mueller (Heinrich, Trivino)
Strafminuten: Bietigheim 6 - Kassel 2
Schiedsrichter: Altmann/Lenhart
Zuschauer: 3174
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