1. Startseite
  2. Sport
  3. Kassel Huskies

Kassel Huskies landen im Derby Kantersieg gegen Bad Nauheim

Erstellt:

Von: Frank Ziemke

Kommentare

Seid umschlungen: Der zweifache Kasseler Torschütze Hans Detsch wird von seinem Mitspieler Pierre Preto geherzt.
Seid umschlungen: Der zweifache Kasseler Torschütze Hans Detsch wird von seinem Mitspieler Pierre Preto geherzt. © Dieter Schachtschneider

Die Kassel Huskies setzen dem Derby-Fluch gegen Bad Nauheim ein Ende. Und wie! Am Ende steht ein Kantersieg.

Kassel – Sie waren der Angstgegner auf eigenem Eis. Hier haben sie in der vergangenen Saison die Playoff-Serie für sich entschieden. Hier haben sie das erste Duell dieser Spielzeit 3:1 gewonnen. Doch der DEL-2-Spitzenreiter setzt dem Derby-Fluch ein krachendes Ende. Mit einem 8:2 (2:1, 4:0, 2:1)-Kantersieg beweisen die Kassel Huskies: Es geht auch zuhause gegen Bad Nauheim – und wie!

Es gibt in diesem Duell kein Abwarten. Das Derby fängt gleich Feuer. Wenn es einen Vorgeschmack auf die Playoffs braucht – bitteschön, hier ist er. Es geht zur Sache. In den Zweikämpfen. Vor den Toren. Die Rivalen schenken sich nichts. Chancen sind gleich da. Nauheims Jerry Pollastrone setzt einen Nachschuss über das Tor. Kassels Jamie Arniel startet ein starkes Solo, das erst Schlussmann Felix Bick stoppt.

Dann kommt die 6. Minute. Dann kommen drei Chancen. Und ein Tor. Der Reihe nach: Alec Ahlroth spielt Tristan Keck frei, Bick blockt. Nauheim kontert. Ein Seitenwechsel, ein Schuss von Kevin Schmidt, aber Jerry Kuhn hat die Scheibe. Dann ist Thomas Reichel dran. Der Stürmer zieht von links ab, Bick fährt den Schoner aus. Dritte Chance, noch kein Tor. Aber dieser Angriff ist noch nicht zu Ende. Die Huskies bringen die Scheibe wieder vor das Nauheimer Gehäuse. Und da steht Hans Detsch, der trocken abschließt.

Kassel führt 1:0. Aber Nauheim schockt das nicht. Nauheim schlägt zurück. In der 10. Minute flattert die Scheibe nach Christoph Körners Schlenzer von der Blauen Linie an Kuhn vorbei in den Kasten. Dieses 1:1 aber stachelt den Spitzenreiter an. Die Huskies erhöhen das Tempo. Sie schießen aus allen Lagen. Und sie gehen wieder in Führung. Joel Lowry zieht über den linken Flügel unaufhaltsam Richtung Tor, verzögert den Schuss – und kracht die Scheibe unter die Latte (14.). Dieses 2:1 ist auch der erste Pausenstand.

Die Derbys dieser Saison, sie sind bisher stets eine knappe Kiste gewesen. Bis zu diesem Abend. Denn die Dominanz der Nordhessen, sie wächst im Mitteldrittel. Und sie drückt sich bald in Zahlen aus. Nach 28 Minuten steht es 4:1. Und vom Heuboden dröhnt es: „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle!“

Vor allem das 3:1 ist eines dieser Augenweide-Tore der Huskies. Lowry könnte schießen, doch stattdessen spielt er einen Querpass, der Nauheims Defensive samt Bick verlädt. Jake Weidner hat so freie Bahn (24.). Bei der ersten Überzahl schlagen die Gastgeber erneut zu. Nach Steven Seigos Schlenzer segelt die Scheibe an Freund, Feind und vor allem an Bick vorbei.

Das Derby ist erstmals einseitig geworden. Die Huskies gönnen sich angesichts der klaren Führung eine kurze Verschnaufpause. Die sich dann aber nur als Anlauf für die endgültige Demütigung des Gegners herausstellt. Nauheim spielt erstmals in Überzahl. Wer aber trifft? Die Huskies! Und wie! Darren Mieszkowski zieht vor das Tor und schiebt den Puck dann gaaaaanz cool unter Bicks Schoner hindurch (36.). Das ist aber noch nicht alles. Zwei Minuten später ist eine Strafe angezeigt gegen die Gäste. Doch nach Sekunden fällt das 6:1. Wieder nutzt Detsch einen Rückpass. Der Heuboden höhnt: „Nur noch vier!“ Schussbilanz des zweiten Drittels: 18:3!

Bick darf danach Feierabend machen. Für ihn rückt Rihards Babulis ins Nauheimer Tor. Die Gäste zeigen sich noch einmal. Daniel Weiß erzielt den zweiten Treffer (42.). Kurz sieht es aus, als wollten die Huskies sich nun ausruhen. Wer könnt es ihnen verdenken angesichts der Auswärtsspiele am Sonntag und Montag. Aber es dauert nicht lange, dann sind sie wieder da -– mit einem Doppelschlag. Thomas Reichel hat beim 7:2 Glück, dass sein Pass aus der Ecke vor das Tor von einem Nauheimer abgefälscht wird. Das 8:2 ist aber ein erstklassiger Konter, den Weidner mit seinem zweiten Tor abschließt (47.). Die geforderten Zehn werden es nicht mehr. Doch dieser Derbysieg ist auch so ein Ausrufezeichen. Am Ende winkt der Heuboden mit Taschentüchern. Und feiert die Huskies.

Der Liveticker zum Nachlesen

SR: Brill/Steingross, Z: 5085, Tore: 1:0 (5:59) Detsch (Preto, Reichel), 1:1 (9:02) Körner (Köhler, Hickmott), 2:1 (13:02) Lowry (Tramm, McGauley), 3:1 (24:05) Weidner (Lowry, Tramm), 4:1 (27:29) Seigo (Keck - 5:4), 5:1 (35:47) Mieszkowski (Geischeimer - 4:5), 6:1 (37:39) Detsch (Reichel), 6:2 (41:03) Weiß (Steck, Pauli), 7:2 (44:57) Reichel (Lowry, Detsch), 8:2 (46:58) Weidner (Lowry, McGauley), , Strafminuten: Kassel 4 - Nauheim 4.

Auch interessant

Kommentare