Kasseler U20-Eishockey-Jugend startet Samstag in die Playoffs

In der ersten Playoff-Partie am Samstag (25. Februar) gilt es für die EJ Kassel, den EC Bad Tölz zu schlagen.
Kassel – Mit der Position als Außenseiter kennen sie sich aus: Als die U20 der Eishockey-Jugend (EJ) Kassel in der Saison 2021/22 überraschend gegen die eigentlich überlegenen Bietigheimer gewonnen und sich so den Aufstieg in die Zweite Liga gesichert hatte, war die Euphorie kaum zu bremsen.
Nun steht das Team kurz vor den Playoffs. Am Samstag wartet der Drittplatzierte EC Bad Tölz, die Young Huskies stehen auf Tabellenplatz sechs.
Die Bilanz in den Playoffs aufbessern
Als Favorit gehen demnach klar die Gastgeber aus Oberbayern in die Begegnung. „Wir haben Respekt vor Bad Tölz, aber wir haben es auch letzte Saison geschafft, dem Favoriten ein Bein zu stellen“, sagt Jan Bönning, Trainer der U20. „Mit derselben Motivation versuchen wir nun, dasselbe zu schaffen.“
Sechs Mal standen die Kasseler in der laufenden Saison schon gegen den Tabellendritten auf dem Eis – die Bilanz: ein Sieg, eine Niederlage nach Verlängerung und vier reguläre Niederlagen. „Das ist ausbaufähig“, sagt Bönning: „Aber es gibt keinen besseren Zeitpunkt als die Playoffs, um die Bilanz aufzubessern.“
Vorher nie auf diesem Niveau gespielt
Ein Blick auf die Hauptrunde zeigt: Die letzten sieben Partien gingen zugunsten der Gegner aus. „Das ist eher dem Spielplan geschuldet“, so Bönning. „Es waren Wochen, in denen wir ausschließlich auf Topvereine getroffen sind, zuletzt Rosenheim und Iserlohn.“ Nach Auffassung des 31-Jährigen lief die Saison ganz okay. „Wir haben zwar einige Punkte liegengelassen und viel Lehrgeld bezahlt, haben aber auch noch nie auf diesem Niveau gespielt.“

Bönning trainiert die U20 seit vergangener Saison, war vorher zehn Jahre lang „kreuz und quer“ mit Trainer-Stationen in Braunlage, Limburg, Lauterbach und Paderborn unterwegs. Davor ist der gebürtige Kasseler auch schon hier aktiv gewesen – als Nachwuchsspieler und Trainer. „Ich habe mich dann dazu entschieden, nur noch Trainer zu sein. Das ist mehr meine Stärke und da sehe ich eine größere Perspektive für mich“, sagt der 31-Jährige, der den Job inzwischen hauptberuflich macht.
Gutes spielerisches Fundament, Infrastruktur ausbaufähig
Wo er mit seinem Team in fünf Jahren stehen möchte? Schwierig zu sagen, denn: „Dieser Sport ist sehr schnelllebig. Mein Wunschgedanke ist, in der ersten Division zu spielen – mit einem großen Stamm heimischer Spieler, die wir hier in Kassel ausbilden. Das geht aber nur mit einer zweiten Eisfläche, da müssen wir infrastrukturell nachlegen.“
Was die Spieler betrifft, ist ein gutes Fundament da. „Durch den Aufstieg sind einige auf uns zugekommen. Die Liga ist ein gutes Aushängeschild, so können wir Spieler holen, an die wir vorher nicht rangekommen wären.“ Mit Maksim Minaychev, Klemens Seifried, Julius Kranz, Dominik Krüger und Tilo Beutler hebt Bönning fünf seiner Schützlinge als Leistungsträger hervor.
Gespielt wird im Best-of-five-Modus
Aber auch die können einen besonders harten Verlust nicht auffangen: Pavel Avdeev ist kürzlich nach Halle zu den Saale Bulls in die Herren-Oberliga gewechselt. „Wir freuen uns für ihn, aber wir können ihn qualitativ nicht ersetzen. Er war der beste Spieler dieser Liga“, sagt der Young-Huskies-Coach. Mit seinen Neuzugängen Nick Neufeld, Roman Rotärmel und Vitali Fediukin sieht er trotzdem Chancen in den Playoffs.
Gespielt werden diese im Modus „Best of five“ – wer also zuerst drei Spiele gewinnt, kommt in die nächste Runde. Los geht es am Samstag um 17 Uhr in der Hacker-Pschorr-Arena in Bad Tölz. Das zweite Spiel folgt nur 18 Stunden später am selben Ort. Zuhause empfängt der Huskies-Nachwuchs Bad Tölz am 4. März um 13.45 Uhr. Sollte dann noch ein Spiel nötig sein, folgt dieses tagsdrauf ab 14 Uhr. (Lea-Sophie Mollus)