1b-Mannschaft bestreitet ihre Heimspiele in Lauterbach
Kassel. Dem Derbysieg in Frankfurt folgte eine gute Nachricht aus dem Lager des Kasseler Eishockeys: „Die 1b-Mannschaft wird ihre Saison sportlich zu Ende bringen können“.
Das erklärte Dr. Franz Spachtholz, der Vorsitzende der Eishockey-Jugend Kassel (EJK). Es bleibt zwar dabei, dass dem Hessenliga-Spitzenreiter keine Eiszeiten mehr für seine Heimspiele in der Eissporthalle zur Verfügung stehen werden. „Doch“, so Spachtholz, „bis auf eine Partie, die noch nicht ganz geklärt ist, haben wir für alle Heimspiele andere Austragungsstätten gefunden, vornehmlich in Lauterbach.“
Der Vorsitzende des 450 Mitglieder zählenden Amateurvereins betonte am Montag zudem sein Bemühen, „in Ruhe und Sachlichkeit Lösungen zu finden, auch wenn unser Partner derzeit nicht die von uns gewünschten Eiszeiten zur Verfügung stellen kann“. Ein Konflikt mit der Kasseler Sportstätten-KG der Eheleute Edith und Simon Kimm als Hallen-Betreiber sei dem Streben des Vereins nicht zuträglich, „allen unseren Mitgliedern auch in der nächsten Saison ausreichend Eiszeiten bieten zu können“. Die 1b allerdings sei eine Truppe mit Engagement, Herzblut und großem Vorbildcharakter, die „natürlich eine Berechtigung in unserem Verein hat“.
Moderat äußerte sich gestern auch Simon Kimm und erklärte mit Blick auf den Grundstücks-Erbpachtvertrag mit der Stadt Kassel: „Solange wir die Eishalle betreiben, fördern wir wie gefordert den Amateursport im Eishockey, im Kunstlauf, im Eisstockschießen. Und wir werden auch weiterhin die Jugend der EJK unterstützen. Denn es kann im Eishockey ja kein Profiteam geben ohne Nachwuchsarbeit dazu.“ Kimm versicherte daher im Einklang mit Huskies-Chef Joe Gibbs, dass der Verein trotz aktueller Stundenkürzungen bis zum Saisonende alle vertraglich fixierten Eiszeiten erhalten werde. Kimm: „Die EJK bekommt im Jahr 650 Stunden Eiszeit kostenlos plus einen fünfstelligen Euro-Betrag.“

Warum also nun der Trubel über die kurzfristige Absage von Heimspielen der 1b? „Weil sie eine Seniorenmannschaft ist, kein Jugendteam. Und deren Förderung ist nicht Bestandteil unseres Vertrages“, betont Kimm, räumt aber auch Fehler eines einstigen Mitarbeiters ein, der die Termine zunächst bestätigt hatte. „Die 1b hat sonntagabends Hallenzeiten als Teil des Vereins beanspruchen wollen, die ihr nicht zustehen und die wir für öffentlichen Eislauf nutzen wollen“, erläuterte Kimm.
Ähnlich wie die Frauen der Icecats und von Hobbymannschaften hätte die 1b selbst Hallenzeiten anmieten müssen. „Und da müssen wir aufgrund der Energie- und Personalkosten 250 Euro plus Steuer pro Stunde nehmen.“ Dieser Betrag gelte übrigens auch für Schulen, wenn sie ihre Talente selbst fördern statt dem Verein zuführen wollen.
Von Gerald Schaumburg