Modernisierung der Kasseler Eissporthalle: Arbeiten gehen weiter

Eine Sommerpause gibt es in der Kasseler Eissporthalle nicht. Der Spielbetrieb ruht, doch dafür ist der Umbau im vollen Gang – damit hier neben Sportereignissen auch wieder Konzerte stattfinden können.
Kassel – Nur ein paar Wochen nach dem Playoff-Aus der Kassel Huskies und dem damit verbundenen Saisonende des Eishockey-Zweitligisten wird in und um die Eissporthalle schon wieder ordentlich gewerkelt. Weiter geht’s mit den im Sommer 2021 angestoßenen Umbau- und Modernisierungsarbeiten. Wir geben einen Überblick, welche Arbeiten in den kommenden Monaten anstehen und wie sich die Eissporthalle weiter verändern soll.
Kasseler Eissporthalle: Das ist innen geplant
Die Eisfläche ist abgetaut. Wo sonst die Spieler der Kassel Huskies dem Puck hinterherjagen, fahren nun Gabelstapler umher, liegt jetzt Baumaterial und Werkzeug. Allen voran die an vielen Stellen in die Jahre gekommene Technik gilt es, in den nächsten Monaten zu modernisieren. Sie soll auch zentral gesteuert und überprüft werden können. Wichtig dabei vor allem: die Hauptanschlussverteilung der Technik und des Wassersystems.
In einem Raum unter dem Heuboden wurden bereits mehrere alte Pumpen entfernt. Hier liefen viele Anschlüsse zusammen, etliche Rohre zeugen noch davon, wie andere Bereich der Halle zuletzt versorgt wurden. „Wir bauen im Bestand, da gibt es immer auch ein paar Überraschungen“, sagt Hallenleiter Michael Christ. Viel altes Zeug muss raus, viel neues eingebaut werden.

Das gilt auch für die Energy Lounge, die sich über dem Haupteingang und gegenüber der Stehtribüne Heuboden befindet. Dort wurde kürzlich alles herausgerissen. Denn: Im Rahmen des Umbaus wird die Lounge etwas weiter vom Spielfeld wegrücken, am Rand zur Eisfläche sollen neue Sitzplätze entstehen. Dann können Fans das Spiel endlich von allen vier Seiten anschauen. Dafür wird auch die Fensterwand zum Eis hin verschwinden.
Kasseler Eissporthalle: Das ist außen geplant
Vor allem der Bereich Haupteingang soll in diesem Sommer ein neues Gesicht bekommen. Das grüne zeltartige Vordach wird verschwinden, ein kastenförmiger Anbau dieses ersetzen. Darin soll im Erdgeschoss ein Eingangsfoyer entstehen, der Fanshop und sein Angebot sollen wachsen, darüber werden Büroräume und der Platz für die Energy Lounge geschaffen. Durch die Umstrukturierungen im Verein ist auch die Mitarbeiteranzahl gestiegen, neue Arbeitsflächen sind nötig. Während des Umbaus ziehen die mit ihren Büros erst in den alten VIP-Raum, später dann in Container.

Die Außenwände der Eissporthalle werden um ein paar Meter bis zur eigentlichen Grundstücksgrenze verschoben. Der kastenförmige Anbau ragt über das Grundstück hinaus, dafür haben sich die Huskies ein Überbauungsrecht eingeholt. Die Fassade soll fortan in einem Goldton erstrahlen und aus einem recycelbaren Material bestehen. Bis zum Jahresende sollen die Außenarbeiten am Haupteingang sowie an der Seite zum Auestadion abgeschlossen sein. Die Seite Richtung Straße Am Auestadion folgt nächstes Jahr.
Auf dem Dach wird in den nächsten Wochen eine Photovoltaikanlage installiert.
Kasseler Eissporthalle: So sieht es mit Veranstaltungen aus
Viel von dem Aufwand dient dem Zweck, die Eissporthalle endlich wieder für Veranstaltungen fernab des Sports nutzen zu können. Lange fanden dort keine Konzerte mehr statt, die Halle war verpönt. „Sie wurde als Eishalle gebaut, da hat keiner an Konzerte gedacht“, sagt Christ.
Wenn im November Till Lindemann das erste Konzert seit mehreren Jahren in der Eissporthalle gibt, planen Christ und seine Mitarbeiter beim ersten Mal ein bis zwei Tage Aufbauzeit ein. Schließlich muss das Eis mit einer extra angefertigten Platte abgedeckt werden, die Bühne aufgebaut, ein Backstage-Bereich eingerichtet werden. Und das sind nur ein paar Punkte.

Christ und Paul Sinizin, Geschäftsführer der Kassel Huskies und Halleninvestor, hoffen, dass bald auch die Zukunft einer zweiten Eisfläche geklärt ist. „Wenn man in der Halle zehn bis 20 Konzerte machen will, funktioniert das nicht ohne. Darunter würden die Jugendsportler und auch die Profis leiden.“ Im April 2024 wird die Irish-Dance-Show Lord of the Dance in der Eissporthalle Halt machen, im Hintergrund laufen weitere Gespräche.
Damit dann auch der Sound gut ist, arbeiten Christ, Sinizin und Co. mit einem Akustiker zusammen: „Früher ist der Schall wie ein Pingpongball von links nach rechts geflogen. Das Dach war ein Problem, auch die Sitzschalen, von dort ist er einfach abgeprallt. Der Schall muss geschluckt werden, das gehen wir jetzt an. Durch die Umbauarbeiten wird der Schall besser absorbiert.“
Von Pascal Spindler und Björn Friedrichs