Rüdlin über Zukunft der Huskies: Bedenken grundlos

Kassel. Beim 6:1-Sieg gegen Freiburg und dem damit verbundenen Aufstieg der Kassel Huskies in die DEL 2 genannte zweite Eishockey-Liga saß sie auf der Tribüne der Eissporthalle und fieberte mit. Ihr Kommentar: "So etwas darf sich doch nicht in Luft auflösen."
Anschließend sagte Jutta Rüdlin, die vorläufige Insolvenzverwalterin der Kasseler Eissporthallen-Betriebsgesellschaft (KEBG): „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich bin überwältigt." Auch gestern schaute Rüdlin beim Empfang der Stadt für die Kasseler Eishockey-Mannschaft vorbei. Am Rande äußerte sich Jutta Rüdlin über die Zukunft der Huskies.
Die Spielerverträge
Die Verträge der meisten Huskies laufen Ende April aus. Nur wenige Spieler haben einen Vertrag darüber hinaus. Allerdings haben sie den mit der KEBG abgeschlossen. Nur wenn sich ein Investor für die Huskies finden sollte, würde es eine Zukunft für diese Spieler bei den Huskies geben, sagt Rüdlin. Der Investor müsste dann die Verträge übernehmen.
Die Übrigen Verträge
Neben den Spielern gibt es weitere Angestellte der KEBG – etwa aus dem Bereich der Verwaltung. Sie haben in der Regel unbefristete Verträge mit der KEBG abgeschlossen. Sollte es einen Investor für die Huskies geben, so hätten auch diese Arbeitsverhältnisse weiterhin Bestand, sagt die vorläufige Insolvenzverwalterin Rüdlin.
Der Investor
„Eine Zukunft für die Huskies wird davon abhängig sein, dass es einen neuen Investor gibt“, sagt Rüdlin. Das ist der Knackpunkt. Es fällt stets der Name von Halleneigner Simon Kimm, der bislang die Halle an die KEBG vermietet hat. Kimm könnte der Investor sein – oder ein Dritter. Gespräche soll es in der nächsten Woche geben.
Die Bedenken
Simon Kimm – so ist immer wieder zu hören – hat durchaus wieder Pläne mit dem Kasseler Eishockey. Allerdings stehen denen noch Bedenken entgegen, dass er bei einer Übernahme die noch vorhandenen Schulden der KEBG aufgebürdet bekäme. Dem aber widerspricht die vorläufige Insolvenzverwalterin: „Eine solche Befürchtung ist grundlos.“
Das deutsche Insolvenzrecht sehe für den Fall einer – wie die Juristen sagen – übertragenden Sanierung der Vermögenswerte vor, dass die Altverbindlichkeiten bei der insolventen Gesellschaft verbleiben: bei der KEBG. Das bedeutet: „Ein neuer Investor wird bei einem Kauf oder einer Übertragung der Vermögenswerte keine Schulden übernehmen“, macht Rüdlin klar.
Die Chancen
Mit dem Aufstieg in die DEL2 haben sich laut Rüdlin die Chancen verbessert, einen Investor für die Huskies zu finden. „Hier wird es zu viel interessanteren Spielpaarungen kommen, die sicherlich auch zu deutlich mehr Einnahmen führen werden. Zudem erhöhen sich die Chancen auf bessere Sponsorenverträge.“
Von Gerald Schaumburg und Florian Hagemann