Trainer-Entlassung: Die Kassel Huskies waren zum Handeln gezwungen

Die Kassel Huskies haben ihren Trainer Tim Kehler entlassen. In der Saison steckte bisher der Wurm. Ein Kommentar von HNA-Sportchef Frank Ziemke.
Der bittere Teil des Trainergeschäftes? Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Erfolge, die du hattest, nicht mehr zählen. Eine Entlassung ist sozusagen Teil des Berufsbildes (mehr zur Entlassung von Tim Kehler lesen Sie hier). Tim Kehler hat bei den Huskies definitiv Spuren hinterlassen. Die vergangene Saison war eine der beeindruckendsten in der jüngeren Kasseler Eishockey-Geschichte.
Trotzdem waren die Huskies nun zum Handeln gezwungen. Ihre Mannschaft hat zuletzt ziemlich viel getan, um die Fans zu verärgern. Natürlich könnte man sagen: Geht um nichts, das Thema Aufstieg hat sich ja schon vor der Saison erledigt, warum also noch handeln? So leicht haben es sich Geschäftsführer Joe Gibbs und seine Mitstreiter aber nicht gemacht. Das ist gut so!
In dieser Saison steckt der Wurm. Sie ist ein ständiges Auf und Ab. Es gab Höhepunkte wie zuletzt die Triumphe in den hessischen Derbys. Aber es gab eben auch immer wieder unerklärlich schwache Auftritte. Die Huskies sind die unfairste Mannschaft der Liga, kassieren mit Abstand die meisten Strafen. In nahezu allen wichtigen Statistiken sind sie bestenfalls Mittelmaß. Das ist nicht allein Kehlers Schuld – bei der Auswahl des Personals sind wenige gute Griffe geglückt – aber er ist nun mal der sportlich Verantwortliche. Kehler ist es nicht mehr gelungen, sein Team wachzurütteln. An der Bande wirkte er zuletzt seltsam leblos.
Und was beim Blick auf die grandiose vergangene Saison eben schon fehlte: die Krönung! Einer der Gründe: Ein Überzahlspiel, das zu statisch und selten meisterlich war. Auch daran hat sich nichts geändert. Am Ende musste der Klub reagieren, damit es noch eine Chance gibt, die Saison zu einem halbwegs versöhnlichen Ende zu führen.