Corey Neilson hat die Huskies nach seiner Übernahme Ende Februar mit sechs Siegen aus sechs Spielen noch auf Rang vier geführt. In den Playoffs war trotzdem prompt Schluss. Der gebürtige Kanadier gehöre zu den Kandidaten, sagte auch Geschäftsführer Joe Gibbs im HNA-Interview. Was jedoch stutzig macht: Hätte man ihn als Cheftrainer behalten wollen, wäre dies wohl schon kommuniziert worden.
Peter Russell ist Neilsons bester Freund. Der Schotte hat 2020/21 erst Freiburg auf Platz drei, in der abgelaufenen Spielzeit dann die Ravensburg Towerstars ins Finale geführt. Es heißt zwar, Russell habe einen Vertrag in Ravensburg für kommende Saison, Gerüchte gibt es um ihn dennoch viele.
Der Schotte betreute mit Neilson schon das britische Nationalteam, eine solche Kombination wäre durchaus denkbar. Russell soll jedoch auch in der DEL das Interesse auf sich gezogen haben. Augsburg und Ravensburgs Kooperationspartner Ingolstadt sind oft genannte Adressen.
Martin Jiranek hat über 600 DEL-Spiele gemacht, größtenteils für Nürnberg. Von dort kennt er auch Joe Gibbs, der 2006/07 zur Vizemeister-Zeit Teil der Geschäftsführung war. Zuletzt war Jiranek Co-Trainer bei DEL-Klub Bremerhaven, 2013 übernahm er in der Oberliga kurzzeitig die Löwen Frankfurt, mit denen er im Playoff-Halbfinale gegen Kassel scheiterte.
Beinahe 1000 DEL-Spiele machte Rob Leask für Berlin, Hamburg und Nürnberg. Der Deutschkanadier ist in Kassel kein Unbekannter. In der ersten DEL-2-Saison 2014/15 war er Co-Trainer unter Rico Rossi, nach der Saison wechselte er in gleicher Funktion zu DEL-Klub Straubing. Dort hat er nun – wie schon vergangenes Jahr – um Bedenkzeit gebeten. Leask soll auf einen Cheftrainerposten hoffen.
Drew Bannister – diesen Namen verbindet jeder Huskies-Fan mit dem DEL-Aufstieg 2008. 2023 wäre das genau 15 Jahre her, ein Jubiläum sozusagen. Und der entscheidende Torschütze von einst ist inzwischen Trainer. Bannister betreut in der noch laufenden AHL-Saison die Springfield Thunderbirds, steht mit diesen auf Rang zwei der Atlantic Division. Charme hätte die nächste Rückholaktion mit Sicherheit.
Auch Mike Pellegrims stieg 2008 mit den Huskies auf. In den vergangenen vier Spielzeiten war der 54-Jährige durchaus erfolgreich Co-Trainer in Mannheim von Pavel Gross. Pellegrims soll auch in der Vergangenheit bereits auf dem Zettel der Huskies gestanden haben.
Der Schwede Niklas Sundblad führte den ERC Ingolstadt 2014 mit Derek Dinger zur Meisterschaft, 2005 stieg er zudem als Spieler mit Duisburg und Hugo Boisvert als Kapitän in die DEL auf. Sundblad kennt sich in Deutschland aus, war zuletzt knapp drei Jahre in Schwenningen. Ein Schritt in die DEL 2 ist dennoch denkbar. Ex-Husky Jamie MacQueen äußerte sich einst sehr positiv über seinen Trainer in Schwenningen.
Dass Rico Rossi zu den Huskies zurückkehrt, ist unwahrscheinlich. Aber: Jetzt, wo viele alte Schützlinge wie Boisvert, Manuel Klinge oder Michi Christ ins Management aufgestiegen sind, wirkt es zumindest nicht mehr vollkommen abwegig. Rossi ist noch immer der letzte Meistertrainer der Huskies, hat in der abgelaufenen Saison zudem mit dem rumänischen Klub HSC Csíkszereda zwei Titel geholt.
Natürlich könnte auch ein ganz anderer Trainer, der bisher noch nicht auf dem Radar ist, übernehmen. Möglich wäre beispielsweise Larry Mitchell, der zuletzt Sportdirektor in Ingolstadt war. Kevin Gaudet, um den es zeitweise Gerüchte gab, wurde am Dienstagabend von Oberligist Hannover Scorpions als neuer Coach vorgestellt.
Neben den Wunschkandidaten dürften auch zahlreiche Bewerbungen bei Gibbs und Co. auf den Tisch flattern. Wer nun Coach der Huskies wird, dürfte wohl erst in den nächsten Wochen bekannt werden. Noch ist ja auch nicht überall die Saison beendet.
Von Björn Friedrichs