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Kassel Huskies: Wenn Rutkowski zum Propheten wird

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Von: Michaela Streuff

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Nahaufnahme: Rutkowski von hinten, Spitzner und Keussen von vorn.
Gute Laune: die Huskies (von links) Troy Rutkowski, Lois Spitzner und Doppelpacker Joel Keussen. © Dieter Schachtschneider

Sie hatten es geahnt, Lukas Laub und noch mehr Troy Rutkowski. Nämlich, dass Joel Keussen treffen würde im DEL2-Gipfel der Aufstiegsaspiranten Kassel gegen Bietigheim.

„Erst hat Lukas mir gesagt, er habe im Gefühl, dass ich ein Tor erzielen würde“, sagt Keussen und lacht. „Und dann hat Troy mir sogar prophezeit, dass ich zweimal treffe. Dabei hatte ich eigentlich überhaupt kein gutes Gefühl.“

Vielleicht sollten die Kassel Huskies also mal darüber nachdenken, Rutkowski als Orakel einzusetzen. Denn es kam genau so, wie der kanadische Verteidiger vorhergesagt hatte: Sein Kabinennachbar traf nicht nur einmal, sondern doppelt. Und trug damit ebenso wie der starke Torhüter Jerry Kuhn entscheidend dazu bei, dass die Huskies nach dem 4:5 gegen Crimmitschau am Freitag diesmal drei Punkte in der heimischen Eissporthalle behielten.

Kassel Huskies: Nächster Gegner ist Frankfurt

Das 3:1 gegen die Steelers bedeutet zudem weiteres Selbstvertrauen vor dem Duell gegen den zweiten Aufstiegsaspiranten innerhalb von drei Tagen. Denn nach Bietigheim ist vor Frankfurt: Am Freitag sind die Löwen zu Gast in Kassel (19.30 Uhr).

„Das ist immer ein besonderes Spiel“, weiß Keussen, der 2016/17 in Frankfurt spielte und mit den Südhessen Meister wurde. „Die Frankfurter sind gerade nicht zufrieden. Sie werden ackern, beißen, arbeiten. Das wird ein hartes Derby.“

Für den 29 Jahre alten Offensiv-Verteidiger wird das elfte Saisonspiel der Huskies erst sein drittes sein. Nach seiner Schulterverletzung stand er gegen Bietigheim erst zum zweiten Mal in einem Pflichtspiel auf dem Eis. Und leistete prompt einen wichtigen Beitrag, auch wenn er selbst sagt: „Mir sind zwar schon einige Doppelpacks gelungen, aber da muss auch viel passen.“ So wie bei den ersten beiden Treffern der Huskies: „Beim 1:0 lege ich mir die Scheibe auf die Vorhand und habe gesehen, dass ein Bietigheimer Verteidiger dem Torwart vor der Nase stand. Ich habe den Moment erwischt, als der Torwart nichts gesehen hat.“ In der dritten Minute gab Cody Brenner tatsächlich keine besonders gute Figur ab.

Beim 2:0 indes war Keussen sogar selbst ein wenig überrascht: „Ich habe die Scheibe an die Blaue Linie bekommen und wollte eigentlich Lois Spitzner bedienen, der direkt vor dem Tor lauerte. Dass die Scheibe dann von einem Gegenspieler abgefälscht wird, das war glücklich. Auch Bietigheim hatte sehr gute Chancen. Da hat Jerry uns mehr als einmal gerettet.“

Kassel Huskies: Kuhn pariert 29 von 30 Schüssen

Kuhn parierte 29 von den 30 Bietigheimer Schüssen, teils mit vollem Körpereinsatz, teils mit viel Ruhe, als etwa zweimal Norman Hauner allein vor ihm auftauchte. Und das, obwohl sein letzter Einsatz nun schon zwei Wochen zurücklag.

Er aber wollte ebenso wie Keussen nichts von einem Sonderlob wissen, sondern freute sich vielmehr über den verbesserten Auftritt seines Teams. „Wir haben heute 60 Minuten lang das gezeigt, was wir spielen wollen und was uns erfolgreich macht. Wir haben das Spiel einfach gehalten, mehr Schüsse aufs Tor gebracht, mehr Verkehr erzeugt. Unsere sechs Verteidiger haben das Spiel für uns kontrolliert, vor allem aber war das Unterzahlspiel herausragend.“

Beim ersten Mal reichten den Steelers, mit 47 Prozent Erfolgsquote die mit Abstand beste Powerplay-Mannschaft der Liga, zwar fünf Sekunden, um zu treffen. Doch in den anderen drei Überzahl-Spielen zogen die Huskies den Steelers den Zahn. Das sah auch Trainer Tim Kehler so. „Unsere Umstellungen waren gut. Der Schlüssel war, dass wir 60 Minuten gekämpft und die Scheibe gut abgesichert haben.“ Auch beim Trainer, das zeigte sich, hat dieser Auftritt ein gutes Gefühl hinterlassen.

(Von Michaela Streuff)

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