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Wie Ex-Husky Derek Dinger die Playoffs erlebt

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Von: Frank Ziemke

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 Derek Dinger von den Kassel Huskies  während des Spiels gegen die Lausitzer Füchsen auf der Tribüne
Gerade hier, gleich schon dort: Derek Dinger ist während des Spiels gegen die Füchse permanent unterwegs. Eishockey schaut er aber auch. © Andreas Fischer

Er ist Ex-Spieler des Eishockey-Klubs Kassel Huskies und nun im Marketing des Verein tätig – wie Derek Dinger den Auftakt der Playoff-Serie gegen die Lausitzer Füchse erlebt

Er muss jetzt nicht mehr in die Eishockey-Ausrüstung steigen. Keine Schoner. Keinen Helm. Kein Visier. Sich nicht mehr in Pucks werfen. Keine Checks an der Bande fahren. Derek Dinger hat die Seiten gewechselt. Sein Zuhause aber bleibt die Eissporthalle. 17 Jahre lang hat der 35-jährige Kasseler Eishockey gespielt. Nun ist Dinger Leiter Marketing und Kommunikation bei den Huskies. Wie er diesen ersten Playoff-Tag, das erste Duell mit den Füchsen aus der Lausitz erlebt? „Ich bin natürlich nicht mehr so aufgeregt wie als Spieler. Im jetzigen Job weiß ich morgens, dass ich meine Aufgaben für den Tag erfüllen werde. Als Spieler kannst du das nie wissen.“

Dinger kann also gelassener in diesen Tag gehen, der um 7.30 Uhr mit den ersten E-Mails beginnt und irgendwann gegen Mitternacht endet. Er weiß aber auch: „Wenn die erste Scheibe eingeschmissen wird, dann wird mein Blick ein anderer sein.“ Soll heißen: Dann beginnt auch für Dinger das Mitfiebern. Das Daumendrücken für das große Ziel, den Aufstieg. Kurz vor dem ersten Bully treffen wir ihn an der Sprecherkabine. Sein Respekt vor den Sachsen ist groß. „Ich kenne einige von den Jungs. Die sind ein harter Gegner, das haben sie in den Pre-Playoffs gezeigt.“ Seine Huskies aber sieht er gut vorbereitet: „Die Trainingseinheiten waren sehr intensiv. Aber die Jungs haben Spaß, haben auch als Team einiges zusammen unternommen.“ Dann muss er auch schon wieder weiter. Runter auf das Eis für eine Ehrung.

Spieltage sind für Dinger und das Team hinter den Huskies stets längere Arbeitstage. Was in den Playoffs aber ähnlich ist wie damals auf dem Eis: Die Aufgaben verdichten sich. Mehr Anfragen von und Gespräche mit Sponsoren. Mehr Arbeit auf den Social-Media-Kanälen des Klubs. Mehr Futter für den Videowürfel. Am Abend während des Spiels muss Dinger vermutlich ähnlich viel in Bewegung sein wie damals auf dem Eis. In der Halle ist er Ansprechpartner für alle. „Vom Kidsklub bis zu den Sponsoren. Und natürlich auch für die Fans,“ sagt Dinger. Er macht das geduldig und gerne. Händeschütteln hier, ein offenes Ohr da. Gespräche im Vip-Raum, in der Champions-Bar, auf der Tribünen-Treppe, in den Gängen. Dinger ist nun ein Kommunikator.

„Die ganze Stadt schaut auf dich“

Trotzdem will er, als es losgeht, als die beste Zeit der Saison beginnt, natürlich vor allem auch eins: Eishockey sehen. „In den Playoffs herrscht eine ganz andere Stimmung. Die ganze Stadt schaut auf dich“, sagt er. Und: „Alles hat jetzt eine andere Intensität. Auf dem Eis zählt jeder einzelne Check.“

Und jeder gelungene Check wird in der Halle bejubelt. Der Heuboden tut einiges, die Stimmung auf den Rängen anzuheizen. Die explodieren erstmals, als Max Faber das 1:0 erzielt. Die Füchse sind der erwartet bissige Gegner. Doch am Ende des zweiten Drittels führen die Gastgeber 3:1. Der erste Sieg in der Serie ist greifbar. In der Pause marschiert Dinger wieder die Treppen hinauf. Für Sprade-TV analysiert er im Gespräch mit Stefan Gerhold das bisherige Spielgeschehen.

Dinger lobt Fabers 1:0. „Ein überragendes Tor, eines Verteidigers des Jahres würdig“. Für diesen Titel war Faber vor der Partie geehrt worden. Bei Fabers 3:0 hebt er den Wert von Jake Weidner hervor: „Er nimmt dem Torhüter komplett die Sicht. Das sind Playoff-Tore.“ Zum Abschluss warnt er: „Es wird noch einiges passieren. Das hier ist eine Willensgeschichte.“ Und zack, dann eilt er auch schon wieder davon. Kurz danach schießt Tristan Keck das 4:1. Die Huskies sind auf dem Weg zum ersten Sieg.

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