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Für Hendrik Starostzik vom KSV Hessen ist die Saison wahrscheinlich vorbei: „Das wird schlimm in den Spielen für mich“

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Von: Maximilian Bülau

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Hendrik Starostzik.
Schwer verletzt: Hendrik Starostzik. © Andreas Fischer

Das Pflichtspieljahr war für den Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel gerade einmal zwölf Minuten alt, da hielt es schon den ersten Schock für die Löwen bereit.

Kassel – Im Hessenpokal-Viertelfinale gegen den TSV Steinbach kracht Innenverteidiger Hendrik Starostzik mit seinem Abwehrkollegen Kevin Nennhuber und einem Gegenspieler zusammen. Der 31-Jährige erinnert sich selbst so an die Szene:

„Ich will den Ball über den Kopf zurück in die Hälfte der Steinbacher schlagen. Dabei sehe ich Kevin nicht, den Gegenspieler von hinten auch nicht. Beide rennen in mich rein und treffen mich.“ Die Folge: Weil Starostzik das Bein bereits in der Luft hat, wird sein rechter Knöchel von der Wucht des Zusammenpralls gebrochen. „Kevin hat von der Brust bis runter zur Rippe deutlich meinen Stollenabdruck auf dem Körper“, berichtet Starostzik.

Wer den 31-Jährigen nicht das erste Mal gesehen hat, dem ist direkt klar, dass es ihn schlimmer erwischt haben muss. Nachdem sein Fuß in der Luft wegknickt, brüllt er vor Schmerzen. Er zeigt direkt an: Ich muss raus. Von zwei Betreuern gestützt verlässt er das Feld. Schon am Abend weiß Trainer Tobias Damm mehr: Knöchelbruch, wahrscheinlich ist auch das Syndesmoseband angerissen, andere Bänder könnten ebenfalls etwas abbekommen haben. „Ich hatte höllische Schmerzen“, sagt Starostzik am Sonntag. Heute wird er in Kassel noch einmal untersucht. Der Abwehrspieler hofft, dass er anschließend so schnell wie möglich operiert wird. Er gibt aber auch unumwunden zu: „Die Saison wird für mich wahrscheinlich vorbei sein. Da muss man auch keine Luftschlösser bauen.“

Das ist für den KSV bitter, verliert er so doch gleich wieder etwas von der neugewonnenen Flexibilität in der Defensive nach der Rückkehr von Nennhuber und der Verpflichtung von Michael Glück. Und auch Nennhuber, der nach dem Zusammenprall noch bis zur Pause weiterspielt, muss vorzeitig raus. „Der Muskel hat bei ihm zugemacht“, sagt Trainer Tobias Damm. Auch das war eine Folge des Zusammenpralls. Und wäre das alles nicht schon bitter genug, bricht bei Angreifer Noah Jones Sekunden vor dem Abpfiff eine Zerrung im Oberschenkel wieder auf. Die Einsätze der beiden am kommenden Samstag in Freiberg zum Start der Restrunde in der Regionalliga Südwest sind zumindest fraglich.

Starostzik wird ohnehin nur noch zuschauen können. „Ich bin schon richtig down. Das ist ja schon etwas Härteres jetzt. Das ärgert mich. Jetzt beginnt die heiße Phase, der Abstiegskampf. Und da bin ich geil und heiß drauf. Das wird schlimm in den Spielen für mich“, sagt er.

Doch trotz allem hat Starostzik seinen Sinn für Humor nicht verloren. Der 31-Jährige ist vor Kurzem erst zum zweiten Mal Vater geworden. Seine Kinder waren am Samstag beide im Stadion. Sein Sohn, sieben Jahre alt, habe zu ihm gesagt: Papa, da musst du Schulterblick machen und schauen, ob ein Gegenspieler kommt. Starostzik weiter: „Wir trainieren immer zusammen und das habe ich ihm erklärt. Und da hat er natürlich recht, ich hätte Schulterblick machen müssen.“ Nun gilt: Der Blick muss nach vorn gehen. (Maximilian Bülau)

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