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Moritz Flotho wechselt vom KSV Hessen zu Schalke 04: Der Löwe, der zum Knappen wird

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Von: Maximilian Bülau

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Moritz Flotho.
Er wechselt aus Kassel nach Gelsenkirchen: Moritz Flotho schließt sich zur kommenden Saison der U23 des FC Schalke 04 an. © Imago/Eibner

Als Kind hat Moritz Flotho mit seinem großen Bruder Fußball gespielt. Wenn er im Tor stand, dann war er Ralf Fährmann. Der mittlerweile 33 Jahre alte Torhüter stand und steht wieder in Diensten des Bundesligisten FC Schalke 04.

Kassel – Nun ist es sehr wahrscheinlich, dass Flotho seinem Idol aus Kindertagen bald täglich begegnet. Denn der 20-Jährige wechselt vom Südwest-Regionalligisten KSV Hessen Kassel zum West-Regionalligisten Schalke. Erst mal in die zweite Mannschaft. Doch der Kasseler hat Ziele.

„Ich will Gas geben, Stammspieler werden, Tore machen, noch einen drauflegen“, sagt er. Immerhin war seine Debütsaison für die erste Mannschaft der Löwen beachtlich. 34 Spiele, sechs Tore und zwei Vorlagen hat der Offensivspieler vorzuweisen. Und genau das hat eben auch Begehrlichkeiten geweckt. Eigentlich hatte Flotho noch einen Vertrag bis 2023 beim KSV. „Es war ja unsere Devise, dass wir U19-Spieler, die den Sprung ins Regionalliga-Team schaffen, mit langfristigen Verträgen ausstatten“, erklärt Tobias Damm, bislang Flothos Trainer. Doch am Montag vermeldete der Klub nun, dass der Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wird.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Flotho einfach so nach Gelsenkirchen ziehen darf. In der Pressemitteilung des Vereins heißt es, über die Wechselmodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Was wohl auch bedeutet, dass die Schalker eine Ablöse für Flotho nach Kassel überweisen. Das wäre bei einem noch gültigen Vertrag auch die logische Konsequenz. Wie hoch diese Ablöse allerdings ausfällt, ist nicht bekannt.

Für Flotho selbst geht nun ein Kindheitstraum in Erfüllung. Denn dass er als Kind eben Ralf Fährmann war, wenn er im Tor stand, ist kein Zufall. „Ich bin tatsächlich Fan von Schalke. Insofern war die Entscheidung nicht ganz so schwer, auch wenn es natürlich ein super Jahr war. Wir hatten ein geiles Team in Kassel. Ich hatte einen Trainer, der mir vertraut hat“, sagt der 20-Jährige. Das neue Abenteuer beginnt für ihn sofort. Am Montag absolvierte er einen Laktat-Test beim neuen Klub, gestern stand er bereits auf dem Trainingsplatz. Die U23 der Schalker hat die Sommerpause bereits beendet. Wohnen tut er erst einmal bei einer Patentante in Mühlheim. Um eine eigene Wohnung will er sich nun kümmern.

Der Trainer, der ihm in der vergangenen Saison vertraut hat, das ist eben Tobias Damm. Und der ist freilich nicht froh, dass er Flotho in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung hat. „Als Trainer arbeitet man ja gern mit so jungen Leuten zusammen“, sagt er. Aber Damm freut sich auch für seinen Ex-Schützling. „Ich traue ihm das zu, dass er sich da durchsetzt. Ich bin damals ja einen ähnlichen Weg gegangen nach Mainz, nur zwei Jahre später als er. Er muss sich jetzt erst mal an die Profibedingungen gewöhnen“, schätzt der Coach die Situation ein. „Ich bin gespannt und werde verfolgen, wie es mit ihm weitergeht. Er hatte auf jeden Fall richtig Lust, diesen nächsten Schritt zu machen“, fügt Damm an.

Für den KSV bedeutet es nun: Aus den zwei Transfers, die bislang noch geplant waren, könnten nun drei werden. Gerade in der Sturmspitze drückt der Schuh ja ohnehin. Jetzt noch mehr. Weil aus dem Löwen Flotho kurzfristig ein Knappe wurde. (Maximilian Bülau)

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