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Ausgleich kurz vor Schluss: Dezimierte Löwen holen Punkt in Balingen

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Von: Björn Friedrichs

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Eng dran: Michael Glück vom KSV Hessen Kassel (rechts) versucht, Balingens Jan Ferdinand aufzuhalten.
Eng dran: Michael Glück vom KSV Hessen Kassel (rechts) versucht, Balingens Jan Ferdinand aufzuhalten. © IMAGO/Dennis Duddek/ Eibner Pressefoto

Dieser Punktgewinn ist eine Überraschung: Der KSV Hessen Kassel hat ersatzgeschwächt bei Topteam TSG Balingen zwei Rückstände aufgeholt und einen Zähler mitgenommen.

Balingen - Mit toller Moral holten die Hessen zweimal einen Rückstand bei den Schwaben aus, der Ausgleich von Kapitän Frederic Brill fiel erst kurz vor Schluss. Die Löwen trotzten so zahlreichen Ausfällen, die vor dem Spiel Sorge bereiteten.

Die besseren Szenen in der Anfangsphase hatten die Nordhessen, während die Schwaben doch große Probleme im Spielaufbau hatten. Für den ersten echten Aufreger sorgten allerdings dennoch die Gastgeber: Eine Meiser-Flanke versuchte Jan Ferdinand per Fallrückzieher zu verwerten (10. Minute). Ohne Erfolg. Aber: Der Kreisstadt-Klub steigerte sich in der Folge, war auch in den Zweikämpfen präsenter. Wichtig gegen robuste Nordhessen, welche zunächst wenig zuließen. Klasse klärte KSV-Keeper Marlon Sündermann einen Kuhn-Standard vor Meiser (16.).

Balingen belohnt sich mit Führung

Balingen kam langsam ins Rollen, hatte nun deutlich mehr Ballbesitz und ein klares Plus an Standards. Eine Ecke von Kuhn sorgte dann auch für die Balinger Führung: Clever verlängerte Tim Wöhrle mit dem Kopf – unhaltbar für Sündermann (20.). Die TSG setzte nach, Kassel wackelte. Die schwäbischen Standards brachten die Damm-Truppe immer wieder in Bedrängnis. Lautstark dirigierte Brill. Ohne Erfolg: Kassel fand offensiv nicht mehr statt, KSV-Neuzugang Sercan Sararer war bei Matthias Schmitz komplett abgemeldet. Auf der Gegenseite verpasste Ferdinand in der Box das Spielgerät denkbar knapp (30.). Nach einer Flanke des TSG-Torjägers schnappte sich Sündermann die Kugel vor Jonas Fritschi (41.). Mit dem Balinger 1:0 ging es schließlich in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel entwischte Sararer einmal Schmitz, scheiterte aber aus 16 Metern an TSG-Torhüter Marcel Binanzer (47.). Glück für die Kreisstädter, dass keine 90 Sekunden später Nils Stendera mit der Hacke knapp scheiterte. Balingen brauchte wieder ein paar Minuten, um reinzufinden. Aber: Die TSG setzte erste dezente Nadelstiche. Nach einem Konter zimmerte Kuhn die Kugel weit drüber (55.).

Ausgleichsfreude währt (erst) nicht lang

In der Folge passierte wenig: Der TSG fehlten ein wenig die Ideen. Eine richtig Gute hatte Wöhrle, doch Meiser köpfte völlig frei aus kurzer Distanz drüber (65.). Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. So aber blieb es eine enge Kiste – nun wieder mit leichten Vorteilen für die Nordhessen. Serkan Durma hatte die Riesenchance zum Ausgleich, wurde aber von Eisele noch entscheidend gestört (70.). Doch dann fiel das 1:1 doch: Die anschließende Najjer-Ecke veredelte der eingewechselte Kevin Nennhuber per Kopf.

Aber Kassel wurde noch einmal kalt erwischt. In der 74. Minute zimmmerte Eisele den Ball von der Strafraumgrenze aus unter die Latte. Jetzt wurde es richtig hektisch in der Bizerba-Arena. Laurin Curda verpasste den dritten Treffer der Schwaben (80.), welche in der Crunchtime unnötig wackelten. Eine kurzzeitige Orientierungslosigkeit der TSG nutzte Brill mit einem satten Volley zum 2:2 (88.) und dem Punktgewinn trotz vieler Ausfälle.

„Die ersten 45 Minuten sind so dahingeplätschert. Wir waren in Durchgang eins zu passiv, waren auch körperlich der TSG unterlegen. Nach der Balinger Führung mussten wir uns kurz schütteln, haben die TSG-Kontersituationen aber gut verteidigt. Wichtig war, dass wir nach dem 0:1 keinen zweiten Gegentreffer bekommen haben. Freddy trifft den Ball zum 2:2 optimal. So haben wir uns mit einer tollen Moral den Punkt verdient. Für uns ein Punktgewinn“, sagte KSV-Trainer Tobias Damm. (Marcus-Uwe Arndt)

Die Statistik

TSG Balingen: Binanzer, Eisele, Curda, Meiser (72. Vegelin), Wöhrle, Almeida Morais (72. Akkaya), Müller (80. Vogler), Schmitz, Ferdinand (86. Viventi), Fritschi, Kuhn

KSV Hessen Kassel: Sündermann - Glück, Brill, Sararer, Rakk (90. Mißbach), Durna (70. Döringer), Liesche Prieto (70. Iksal), Pululu (58. Fischer), Stendera, Springfeld (45. Nennhuber), Najjar

Tore: 1:0 Wöhrle (20.), 1:1 Nennhuber (70.), 2:1 Eisele (74.), 2:2 Brill (88.).

Schiedsrichter: Vincent Schandry (Königstein) - Z: 850

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