Trainer Tobias Damm freut sich über seine neue Option in der Offensive. „Seine Verpflichtung ist gut, weil er uns von der Qualität enorm weiterbringen wird. Ich habe mich persönlich bei einigen Leuten informiert, er passt sehr gut bei uns rein.“ Damm verspricht sich vom zwölfmaligen türkischen Nationalspieler, dass dieser den Ball auch mal über längere Zeit hält, damit der Rest des Teams nachrücken kann. „Er ist abschlussstark, erkennt Räume und spielt die Schnittstellenpässe“, sagt er.
Wie diese Zeitung bereits berichtete, wird der Transfer über Sponsoren finanziert. Bei der Mitgliederversammlung Ende November hatten die Verantwortlichen ein 15 000 Euro höheres Minus verkündet, als es in der Etatplanung vorgesehen war.
Sararer, der in seiner Karriere 35 Einsätze (ein Tor, eine Vorlage) in der Bundesliga, 129 (23 Tore, 30 Vorlagen) in der zweiten und 69 (13 Tore, 18 Vorlagen) in der dritten Liga vorzuweisen hat und zudem in zwölf DFB-Pokalspielen auf sechs Treffer kommt, hat laut Damm zuletzt mit einem Personal Trainer gearbeitet. „Optisch sieht er fit aus, ihm fehlt halt das Fußballtraining. Aber dafür ist die Vorbereitung da“, sagt der 39-Jährige. Der Kontakt zum Fußballer, dessen Marktwert auf 200 000 Euro beziffert wird, ist über Mirko Dickhaut zustandegekommen. Dickhaut und Sararer kennen sich aus einer gemeinsamen Zeit in Fürth. Neben der Spielvereinigung lief der KSV-Neuzugang auch für den VfB Stuttgart in der ersten Liga auf. Laut Damm ist Sararer vor allem für die Position hinter den Spitzen vorgesehen, könne aber auch auf den Außen zum Einsatz kommen.
Nicht nur in der jüngeren Vergangenheit war die Verpflichtung von Ex-Profis beim KSV Hessen erfolgreich. So absolvierte Mahir Saglik (39), der im Sommer seine Karriere beendet hat und derzeit im Nachwuchsbereich des SC Paderborn tätig ist, bald seine Trainer-A-Lizenz machen will, in zweieinhalb Jahren 69 Spiele für den KSV. In diesen war er 48 Mal erfolgreich und gab zudem 14 Vorlagen. Alban Meha (36), der seit 2021 nicht mehr aktiv ist und derzeit in Dubai lebt, kam in zwei Jahren für die Löwen auf 57 Einsätze, 17 Treffer und zwölf Assists.
Meha wird bald nach Kassel zurückkehren, eine Jugendmannschaft des KSV und zudem einen Teil der Verwaltung der Nachwuchsarbeit übernehmen. Er ersetzt damit Claus Schäfer, der sich zurückzieht – auch, weil er Geschäftsführer bei Hübner wird. Meha verlagert seinen Lebensmittelpunkt ebenfalls nach Nordhessen.
Dass der KSV im Winter weitere Transfers tätigt, ist wahrscheinlich. Trainer Damm spricht davon, dass zwei weitere Zugänge durchaus möglich seien. Vor allem im zentralen Mittelfeld, der Innenverteidigung oder auf der Außenbahn könne er sich vorstellen, dass noch etwas passiert. Allerdings wohl erst im neuen Jahr. (Maximilian Bülau)