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Mut und Sorge nah beisammen

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Von: Frank Ziemke, Torsten Kohlhaase

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Auch er steht nun vermehrt im Blickpunkt: KSV-Trainer Tobias Damm muss mit den Löwen das Ruder rumreißen.
Auch er steht nun vermehrt im Blickpunkt: KSV-Trainer Tobias Damm muss mit den Löwen das Ruder rumreißen. © andreas fischer

Die Situation ist brenzlig, und der Gegner ein echtes Kaliber: Fußball-Regionalligist KSV Hessen Kassel empfängt am Samstag (14 Uhr, Auestadion) den Tabellenzweiten FC Homburg. Der Druck auf die Löwen und ihren Trainer Tobias Damm wächst nach der 1:2-Niederlage gegen Aalen. Trotzdem gibt es auch Dinge, die Mut machen – stets versehen mit einem kleinen „Aber“.

Starke Schlussminuten, aber ein schlechter Beginn: „Jedes Spiel ist jetzt ein Finalspiel, das wir auch über 90 Minuten so angehen müssen. Leider haben Kampf und Konzentration über weite Strecken gegen Aalen gefehlt“, sagte KSV-Stürmer Sercan Sararer am Dienstagabend. Erst nach dessen Anschlusstreffer zum 1:2 bäumten sich die Löwen so richtig auf und ließen die Gäste kaum noch zur Entfaltung kommen. Einzig der Ausgleich wollte nicht mehr fallen, weil die Chancen nicht zwingend genug waren. Tobi Damm sagt: „Ja, die Schlussphase war in Ordnung. Die 70 Minuten davor aber eben nicht.“ Und: „Fakt ist: Auch gegen Homburg werden 20 gute Minuten nicht reichen, um ein Spiel zu gewinnen.“ Trotzdem bleibt auch: Die Schlussphase am Dienstag taugt als Mutmacher für Samstag.

Das Personal wächst, aber ein neuer Ausfall schmerzt: Insgesamt war die Personallage der Löwen in diesem Jahr schon deutlich schlechter als in dieser Woche. Gegen Aalen fehlten mit Langzeit-Ausfall Hendrik Starostzik und Angreifer Oliver Issa Schmitt nur zwei aus dem Stammpersonal. Schmitt ist seit gestern zurück im Training und am Samstag wieder eine Option. Aber: Dafür muss der Kapitän nun passen. Frederic Brill hat sich gegen Aalen an den Adduktoren verletzt. Sein Platz im Zentrum vor der Fünferkette muss also neu vergeben werden.

2:0 geführt, aber dann doch 2:3 verloren: Beim Hinspiel in Homburg gelang den Löwen ein toller Start. Serkan Durna und Noah Jones sorgten für eine 2:0-Pausenführung. Bis dahin war es ein starker Auftritt der Gäste. Thomas Gösweiner, Fabian Eisele und Joel Gerezgiher drehten die Partie aber nach der Pause. „Auch da galt: Nur eine gute Halbzeit reicht nicht“, sagt Damm, der aber auch großen Respekt vor Homburg hat: „Da hat eine enorme Entwicklung stattgefunden. Homburg geht ein hohes Tempo, macht viel Druck. Sie stehen aus gutem Grund mittlerweile auf Platz zwei.“

Sercan Sararer trifft im Auestadion, aber andere zu selten: „Da sieht man den Unterschied. Sercan schaltet in der Situation blitzschnell und macht den Ball rein“, urteilt der Trainer. Das sind Qualitäten, auf die die Löwen und ihre Fans auch am Samstag hoffen dürfen. Das „Aber“ liefert Damm aber auch: „Diese Handlungsschnelligkeit, die Sercan zeigt, fehlte uns ansonsten komplett. Da waren wir gegen Aalen absolut unterlegen.“ Für mehr Hoffnung gegen Homburg muss also auch bei anderen Löwen eine Steigerung her. Und neben Sararer auch wer anders schnell schalten. Noah Jones, der am Dienstagabend für viel frischen Wind gesorgt hat, wäre so einer.

Der Druck auf Damm wächst, aber er macht sich keinen: An dieser Stelle drehen wir die Reihenfolge um. Klar ist: Die brenzlige Lage der Löwen macht auch den Job des Trainers ungemütlicher. „Es ist meine erste Station, aber deshalb ist das alles kein Neuland für mich“, sagt Damm, für den es seit seinem Amtsantritt im Oktober 2019 fast durchweg positiv lief. Nun sagt er: „Der Druck wächst. Dass der Trainer infrage gestellt wird, wenn es nicht läuft, ist normal. Aber wir pflegen im Verein einen offenen Umgang. Und ich mache mir keinen Druck. Aufgabe des Trainerteams ist es, Lösungen zu finden.“

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