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Glück gehabt, KSV Hessen: Winterneuzugang Michael Glück wird schon dringend gebraucht

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Von: Maximilian Bülau

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Michael Glück.
Macht ein glückliches Gesicht: KSV-Winterneuzugang Michael Glück. © Imago/Hartenfelser

Tobias Damm, Trainer des KSV Hessen Kassel, wird sich in diesen Tagen sicher das eine oder andere Mal denken: Puh, ein Glück, dass wir den noch geholt haben.

Kassel – Und tatsächlich können die Löwen ihr Glück vielleicht kaum fassen, dass sie diesen 19-Jährigen im Winter noch verpflichtet haben. Bei der aktuellen Abwehrmisere und mit der schweren Heimaufgabe gegen den Tabellensechsten TSG Hoffenheim II heute ab 19 Uhr im Auestadion vor der Brust wird nicht nur der Trainer des Fußball-Regionalligisten ziemlich glücklich sein, dass ihm nicht vollends die Alternativen ausgegangen sind. Glück gehabt, könnte man meinen. Zum Glück gibt es noch Michael Glück.

Derlei Wortspiele wird Abwehrspieler Glück, der den zweiten Vornamen Harald trägt, sicher schon häufiger in seiner noch jungen Karriere zu Ohren bekommen haben. Der Österreicher wurde im Winter bis zum Sommer vom Drittligisten 1860 München ausgeliehen und ist erst einmal glücklich, dass er auf Anhieb so viel Spielzeit erhält. Sowohl im Hessenpokal gegen Steinbach als auch in der ersten Ligapartie des Jahres in Freiberg stand Glück über 90 Minuten auf dem Feld. Dass er aber gleich eine so gewichtige Rolle einnehmen würde, das hätte der in Salzburg geborene, 1,89 Meter lange Innenverteidiger dann aber wohl doch nicht gedacht.

Nachdem er gegen Steinbach als Linksverteidiger begonnen hatte, wechselte er nach den verletzungsbedingten Auswechslungen von Hendrik Starostzik und Kevin Nennhuber in die Zentrale der Abwehr. Weil in Freiberg dann auch noch Maurice Springfeld gelbgesperrt fehlte, war Glück auf einmal Abwehrchef. Ganz unglücklich war er mit dieser Rolle nicht, auch wenn er sagt: „Das ist natürlich etwas anderes, wenn fast nur junge Spieler hintendrin stehen und du keinen Routinier an der Seite hast.“ Aber er sagt auch: „Ich bin mit dieser Rolle aus der Jugend bei 1860 München vertraut.“

Es war bemerkenswert, dass die sehr junge Abwehr gegen Freiberg kaum etwas zuließ. „Im Großen und Ganzen haben wir es gut gemacht. Auch wenn eine Abwehr ja eigentlich davon lebt, dass man nie oder selten durchgetauscht wird. Wir waren ja ziemlich zusammengewürfelt“, sagt der 19-Jährige. Im Zentrum habe er sich auf seiner angestammten Position dann auch noch einmal wohler gefühlt als auf der linken Außenbahn.

Dass das gut geklappt hat – und das macht Glück glücklich – liegt auch an einer kurzen und leichten Eingewöhnungsphase, wie der Österreicher sagt. „Die Mannschaft ist charakterlich top. Da ist das Ganze außenrum erst mal nebensächlich.“ Kassel kannte Glück schon aus Erzählungen seines Internatskollegen Miguel da Silva Telinhos (21), der 2018 vom KSV Hessen Kassel in die Jugend von 1860 München wechselte, mittlerweile beim Rostocker FC in der Oberliga aktiv ist. „Ich habe noch nicht so viel gesehen, aber es ist eine schöne Stadt“, sagt er.

Heute gegen Hoffenheim wird Springfeld zurückkehren und Glück die Rolle des Abwehrchefs wohl abnehmen. Ruhe strahlen beide aus, was für einen 19 Jahre alten Verteidiger wie Glück schon eine bemerkenswerte Eigenschaft ist. Grundsätzlich sollte es heute aber seltener heißen: Puh, da haben die Löwen Glück gehabt. (Maximilian Bülau)

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