KSV Hessen mustert Thorsten Bauer aus: "Weiß nicht, was ich dazu sagen soll"
Kassel. Keine Zukunft für Thorsten Bauer - von dieser Nachricht wurde am Montagvormittag der Trainingsauftakt beim Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel überlagert.
17 Spieler waren zum Laktattest im Auestadion erschienen. Der von den Fans als „Fußballgott“ gefeierte Stürmer war nicht dabei. Auf Anfrage unserer Zeitung erklärte Trainer Christian Hock: „Bauer spielt in unseren sportlichen Planungen keine Rolle. Wir wissen um seine Verdienste, aber er passt nicht in das System, das wir spielen wollen.“
Damit aber nicht genug. Weil Bauer noch einen Vertrag für die kommende Saison besitzt, wurde er einer eigenen Trainingsgruppe mit Michael Zepek und Kai Koitka zugeteilt, die nun allein ihre Runden drehen muss. „Das machen sie jetzt jeden Tag“, erklärte Hock.
Bauer soll vom Verein ein Abschiedsspiel und eine Position im Marketing angeboten bekommen haben. Nach Auskunft von Hock habe er das aber abgelehnt.
Thorsten Bauer war die Enttäuschung und Frustration mehr als deutlich anzumerken. Zwischen zwei „Sondertrainings-Einheiten“ - am Vormittag musste er unter Anleitung von Co-Trainer Christoph Keim in der Aue Runden drehen - erklärte er zunächst: „Ich weiß ehrlich gesagt derzeit nicht, was ich zu all dem sagen soll.“
Deutlich ist die Sorge zu spüren, nun vielleicht auch noch falsche Worten vorgehalten zu bekommen - es geht hier natürlich auch um einen Vertrag. Schließlich sagt Bauer nach reiflicher Überlegung folgende Sätze: „Ich weiß seit kurz vor Ende der Saison, dass ich hier sportlich keine Rolle mehr spielen soll. Ich hätte mir persönlich gewünscht, in meinem letzten Jahr bei meinem Verein noch Fußball spielen zu dürfen. Aber wenn der Verein es so formuliert, wie nun geschehen, habe ich auch Bereitschaft signalisiert, einen anderen Weg zu finden, wie ich diesen Vertrag erfülle.“
Danach muss er sich zum Training verabschieden. Es ist zu vermuten, dass dies zu den schwersten Trainingseinheiten seiner Laufbahn gehört. (frz)
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