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Bittere Niederlage im Hessenpokal: KSV Hessen verliert gegen TSV Steinbach Haiger

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Von: Frank Ziemke

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Eckfahne mit KSV Hessen Kassel Logo im Auestadion
Im Pokal hat es für die Löwen nicht gereicht. © Christian Hedler

Sie hatten das Halbfinale bereits vor Augen und scheiterten auf der Zielgeraden: Fußball-Regionalligist KSV Hessen Kassel hat das Viertelfinale des Hessenpokals denkbar unglücklich verpasst.

Bis zur 90. Minute führten die Gastgeber vor 1095 Zuschauern gegen den Ligakonkurrenten TSV Steinbach hochverdient 1:0. Dann erzielten die Gäste doch noch den Ausgleich und setzten sich schließlich im Elfmeterschießen 4:2 durch, weil mit Frederic Brill, Alban Meha und Nael Najjar gleich drei Löwen scheiterten.

Das war aber noch nicht alles an Pech. Die Partie war gerade erst zwölf Minuten alt, da hielt es einen bitteren Schreckmoment für die Gastgeber bereit. Im Rückswärtsgang nach einer Ecke prallten die beiden Innenverteidiger Kevin Nennhuber und Hendrik Starostzik in der Luft heftig zusammen. Letzterer ging schreiend zu Boden, zeigte sofort heftig gestikulieren an, dass es nicht weitergeht. Starostzik wurde dann auch noch während der Partie ins Krankenhaus gebracht. Auch Nennhuber lief danach nicht mehr rund. 

Trainer Tobias Damm war so früh zum Umbauen gezwungen. Maurice Springfeld, bis dahin zweiter Sechser neben Frederic Brill, rückte in die Viererkette, Nils Stendera kam auf das Feld. Auf dem standen mit Michael Glück, Presley Pululu und Alban Meha zwei Neue und der Rückkehrer. Serkan Sararer stand dagegen noch nicht im Aufgebot.

So weit, so schlecht. Aber: Die neuformierten Löwen waren in der ersten Halbzeit das bessere Team, hatte mehr Spielanteile, mehr Chancen und auch die klarste Möglichkeit zur Führung. Das war in der 43. Minute. Meha spielte mit einem feinen Schnittstellen-Pass Noah Jones frei. Der stürmte Richtung Tor, traf aber die Latte. Zuvor hatten die Gastgeber viele gute Situation, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Bestes Beispiel: ein feiner Konter in der 9. Minute, bei den Oliver Issa Schmitt im Strafraum Nael Najjar einsetzte, der den Ball beim Schuss aber nicht richtig traf. Steinbach war vor der Pause nur einmal gefährlich, als ein Schuss von Sören Eismann knapp über das Tor strich (39.).

Nach dem Wechsel ging es dann tatsächlich auch für Nennhuber nicht weiter. Wieder musste Damm umstellen. Glück wechselte von der linken Abwehrseite ins Zentrum, Elias Liesche Prieto kam als Linksverteidiger. Wesentlich unglücklicher geht es kaum, als in einer Situation zwei Innenverteidiger zu verlieren. Die Gastgeber wirkten zu Beginn der zweiten Hälfte auch etwas unsortiert. Steinbach kam etwas auf, hatte durch den Schuss von Gianluca Korte aus spitzem Winkel die erste Chance. Torhüter Marlon Sündermann klärte aber problemlos.

Dann aber war wieder der KSV am Zug. Nach einem schönen Vorstoß Najjars über den rechten Flügel kam der Ball zu Pululu, dessen Schuss dann aber zu schwach war (54.). Drei Minuten später wurde es kurios. Schmitt verlor bei einem ungeahndeten Foul einen Schuh. Sekunden später aber kam der Ball wieder zum ihm - und Schmitt zog ab, zwang Schlussmann Markus Scholz zu einer Rettungstat. Ein Schuss in Socken sozusagen.

Die Gastgeber waren also überwiegend das bessere Team, zeigte aber auch die altbekannte Abschlussschwäche. Die Belohnung für den guten Auftritt kam aber doch. Schmitt zog mit Tempo in den Strafraum, wurde gefoult. Es gab Elfmeter. Und natürlich übernahm der Rückkehrer die Verantwortung. Alban Meha trat an, verwandelte flach und absolut souverän. In der 75. Minute lagen die Gastgeber 1:0 vorn. Kurios: Der kurz zuvor ausgewechselte Pululu war beim Torjubel mit auf dem Feld und sah Gelb-Rot. 

Von den favorisierten Steinbachern kam auch nach diesem Rückstand fast nichts. Der KSV verteidigte trotz geschwächter Defensive souverän. Bis zur 90. Minute. Steinbach bekam eine Ecke - und Benjamin Kirchhoff stocherte den Ball über die Linie. Unglücklich und unverdient. Es gab Elfmeterschießen, da die Verlängerung im Hessenpokal nicht ausgespielt wird. Und das war richtig bitter. Brill, Meha und Najjar verschossen. Steinbach benötigte so nur drei verwandelte Elfmeter für den Einzug ins Halbfinale.

So hat der KSV Hessen Kassel gegen den TSV Steinbach Hauger gespielt

Kassel: Sündermann - Najjar, Starostzik (13. Stendera), Nennhuber (46. Liesche Prieto), Glück - Springfeld, Brill - Schmitt (78. Iksal), Meha, Pululu (73. Döringer) - Jones (89. Mogge)
Steinbach: Scholz - Kircher, Langesberg, Kirchhoff, Strujic - Gudra, Eismann (84. Bogicevic) - Firat (77. Guthörl), Korte, Tehe (66. Güclü) - Stock
SR: Haunstein (Großen-Buseck), Z: 1095
Tore: 1:0 Meha (75. Foulelfmeter), 1:1 Kirchhoff (90.)
Elfmeterschießen: Stendera trifft, Brill verschießt, Meha verschießt, Najjar verschießt - Korte, Güclü, Bogicevic
Gelb-Rot: Pululu (76.)
Gelbe Karten: Schmitt, Pululu, Springfeld - Stock

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