Kein Tor geschossen, einen Punkt gewonnen
Kurioser Treffer zum Ausgleich: KSV Hessen spielt 1:1 in Freiburg
Tobias Damm war zufrieden nach dem 1:1 (0:1). „Ja, klar. Auf jeden Fall. Einen Punkt, auswärts, beim Tabellenzweiten. Den nehmen wir mit“, sagte der Trainer des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel gestern kurz nach dem Abpfiff.
Kassel/Freiburg – Die Löwen hatten schon ab 14 Uhr gegen die Reserve des SC Freiburg gespielt. Eine Mannschaft, die im Winter zwar in Marvin Pieringer den bis dahin besten Torschützen der Liga verloren hatte.
Aber eben auch gegen ein Team, das vom erfahrenen Ex-Profi Johannes Flum angeführt wird und mit vielen bestens ausgebildeten Nachwuchshoffnungen bestückt ist. „Das war im spielerischen Bereich bislang die stärkste Mannschaft, die ich gesehen habe in dieser Klasse“, sagte Damm.
Der KSV war bereits am Montag in den Breisgau gefahren, nach Training und Coronatests gegen 22.30 Uhr angekommen. Der Reisebus war dabei deutlich leerer als gewünscht. In Frederic Brill, Marco Dawid, Tim Brandner, Sebastian Schmeer, Serkan Durna und Leonardo Zornio muss der Trainer derzeit auf viele seiner Akteure verletzungsbedingt oder – wie in Dawids Fall – wegen einer Sperre verzichten. Neuzugang Pascal Maiwald, der kurz vor dem Schließen des Transferfensters am Montag verpflichtet wurde, war noch nicht dabei. „Er trainiert am Donnerstag das erste Mal mit. Ich glaube, dass auch die Partie am Samstag gegen die Reserve des VfB Stuttgart noch zu früh kommt. Er braucht ein, zwei Wochen“, sagt der Coach. Gegen Stuttgart wird Dawid nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Gießen-Spiel dann wieder dabei sein. Dafür fällt nun Lukas Iksal aus, der im Freiburger Möslestadion die fünfte Gelbe Karte der Saison sah.
Es war eben ein hartes Stück Arbeit für die Löwen, die die Gastgeber immer wieder mit härteren Zweikämpfen stoppen mussten. „Läuferisch und kämpferisch haben wir uns diesen Punkt verdient. Freiburg hat aber gerade nach dem 1:1 noch mal richtig Druck gemacht“, sagte Damm. „Wir haben es in dieser Phase verpasst, den einen oder anderen Konter zu fahren. Die Räume waren da. Aber da hatten wir zu viele einfacher Passfehler“, monierte Trainer Damm.
Der aber auch glücklich war, dass auf der anderen Seite nichts mehr passierte: „Das ist umso wichtiger. Das haben die Jungs richtig gut gemacht. Wir haben alles wegverteidigt“, lobte Damm. Nur einmal klappte das nicht. Nach einem Freistoß brachte Abwehrspieler Kiliann Sildillia die Freiburger per Kopf in Führung (23.). Und es war erneut ein Spieler des Heimteams, der in der 53. Minute den Ball im Tor unterbrachte – allerdings im eigenen. Alban Meha hatte einen Freistoß in den Strafraum gechippt, Sandrino Braun-Schumacher wollte per Kopf zu seinem Torhüter Niclas Thiede zurückspielen. Der war allerdings aus seinem Tor herausgeeilt – und wurde überrascht. Ein kurioses Eigentor. Eines, das dem KSV am Ende für einen Punkt beim Tabellenzweiten reichte. (Maximilian Bülau)
Freiburg: Thiede - Ezekwem, Sildillia, Braun-Schumacher, Flum (79. Gindorf), Furrer, Leopold, Weißhaupt, Manske (71. Nieland), Kehrer (88. Bacher), Burkart
Kassel: Zunker - Merle, Urban, Nennhuber, Mißbach - Bravo Sanchez - Pichinot (65. Najjar), Schwechel (69. Fischer), Meha, - Saglik, Iksal (79. Kahraman)
Kassel – Hofheinz (Niefern-Öschelbronn)
Tore: 1:0 Sildillia (23.), 1:1 Braun-Schumacher (53./Eigentor)
Gelbe Karten: Sildillia, Gindorf / Iksal