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KSV Hessen: Stürmisches Spiel beim Zweitligisten

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Von: Frank Ziemke

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Alban Meha, Spieler des  KSV Hessen Kassel
Gerngesehener Gast in Paderborn: Alban Meha spielte am Samstag mit dem KSV Hessen Kassel an alter Wirkungsstätte. Archi © Andreas Fischer

Regionalligist KSV Hessen Kassel schlägt sich bei Sturm und Regen gut. Der Nachwuchs macht es sogar noch besser.

Thorsten Schönewolf ist auch da. Der frühere Kapitän des KSV Hessen Kassel steht in Jogginghose und Mantel mit hochgeschlagenem Kragen im Sturm und Dauerregen auf dem Kunstrasen auf der Anlage des Nachwuchs-Leistungszentrums Paderborn. Als Trainer ist er mit seiner U 13 zu Gast beim Fußball-Zweitligisten. Es ist so etwas wie der Tag der Löwen in Ostwestfalen. Denn direkt neben dem Nachwuchs sind auch die „großen Löwen“ aktiv. Die Regionalliga-Mannschaft tritt gegen eine Art B-Team der Gastgeber an.

Für Trainer Tobias Damm und seine Spieler ist es ein hochwertiger Test und zugleich der letzte, bevor es am kommenden Samstag im Hessenpokal und eine Woche später in der Liga ernst wird. Die Bedingungen sind alles andere als gut. Während in der Innenstadt rund zwanzigtausend Narren zum Karnevalsumzug strömen und sich zumindest warmschunkeln können, findet das Trainingsspiel ohne Zuschauer statt. Sturmböen peitschen den Regen über den Platz.

Der Rasen ist tief und nicht mehr im besten Zustand. Er erlebt sein letztes Spiel. Am Montag wird der Platz erneuert, erzählt ein Vereinsmitarbeiter unter dem am Rand des Platzes aufgestellten Gartenpavillon, der den wenigen Beobachtern etwas Schutz im Sturm bieten soll.

Der Gegner, auf den der KSV trifft, hat es in sich. Es sind die Profis, die beim 1:0-Sieg gegen Kaiserslautern am Vorabend nicht eingesetzt wurden. Felix Platte ist dabei. Dennis Srbeny. Sirlord Conteh. Spieler mit viel Qualität. Aber die Löwen schlagen sich gut. 0:2 verliert der Regionalligist. Srbeny nach einem Konter (60.) und der eingewechselte U-21-Akteur Koray Dag mit einem schönen Hackentrick erzielen die Tore. Damm zieht ein positives Fazit: „Es war unser erster Test auf Rasen. Das war wichtig. Wir sind das Tempo mitgegangen, haben defensiv gut gestanden. Wenn wir Bälle erobert haben, dann hätte ich mir aber schnelleres Umschalten und mehr Abschlüsse gewünscht.“

Döringer im Pech

Die beste Chance hatte der KSV direkt nach dem 0:1. Über die starke linke Seite mit den Neuzugängen Michael Glück und Presley Pululu kam der Ball zu Jascha Döringer. Der zog direkt ab, aber Schlussmann Pelle Boevink lenkte den Ball um den Pfosten. Boevink hatte den Gästen vor der Pause mit einem missratenen Abschlag eine weitere Chance ermöglicht, doch Serkan Durna zögerte zu lange mit dem Schuss.

Gesprächsthema bei den heimischen Beobachtern ist aber vor allem Alban Meha. Der überraschende Rückkehrer bei den Löwen spielte lange für die Ostwestfalen. Auch hier werden seine Standards gerühmt. Die Ecken. Die Freistöße. In der 34. Minute gibt es so eine Situation dicht an der Strafraumgrenze. Meha setzt den Ball aber deutlich über das Tor.

Schönewolfs Nachwuchsteam siegt

„Alban kennt da wirklich noch jeden“, erzählt Tobias Damm später. Nach dem Abpfiff gab es für die Kasseler noch ein Essen im Klubhaus, bei dem auch der in Paderborn lebende Ex-KSVer Mahir Saglik dabei war. Zu dieser Zeit hatten auch die jungen Löwen ihr Testspiel beendet. Erfolgreich. In der ersten Halbzeit gingen die Gäste nach einem tollen Angriff 1:0 in Führung. „Und das bei Gegenwind“, sagt Thorsten Schönewolf lachend. Seine Mannschaft brachte dieses 1:0 über die Zeit. „Etwas glücklich“, so Schönewolf, aber das nehmen wir gerne mit.“ Für seine Jungs seien Auftritte bei Profiklubs keine Ausnahme, aber immer etwas Besonderes.

Während die U 13 in den elterliche PKWs die stürmische Heimreise antritt, fährt die erste Mannschaft im Bus. Die Vorbereitung der Löwen ist mit dem Auftritt in Paderborn abgeschlossen. Ab Montag startet der Saison-Trainings-Alltag. Damm hat dafür noch eine gute Nachricht: Neben den am Samstag angeschlagen fehlenden Oliver Issa Schmitt, Noah Jones und Nils Stendera ist dann auch Winterneuzugang Serkan Sarerer zurück im Training.

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