Löwen gehen gestärkt in das Pokalduell

Der Start in das Pflichtspieljahr 2023 ist für die Löwen ein ungewöhnlicher. Der KSV Hessen empfängt heute im Hessenpokal den TSVV Steinbach.
Vor der ersten Partie in der Fußball-Regionalliga muss der KSV Hessen Kassel heute erst einmal im Pokal ran. Um 14 Uhr geht es im Auestadion gegen den Ligakonkurrenten TSV Steinbach Haiger. Die Gäste liegen in der Tabelle auf Platz fünf, haben allerdings ein Spiel weniger bestritten als das Spitzentrio. Es ist das Viertelfinale des Hessenpokals – und der verstärkte KSV ist voller Vorfreude und Tatendrang. Eine Vorschau in Stichworten.
Rückblick und Ausblick
„Absolut positiv!“ So lautet das Fazit, das KSV-Trainer Tobias Damm nach der Vorbereitung zieht, auch wenn immer wieder kleinere Verletzungen auftraten. „20 Mann hatten wir immer im Training. Das hat gepasst“, so Damm, der einzig den längeren Ausfall von Neuzugang Sercan Sararer als „bitter“ bezeichnet.
Klar, der Mann mit großer Zweitliga-Erfahrung soll dem KSV im Abstiegskampf einen Schub geben. Damms Ausblick ist aber optimistisch: „Wir sind gerüstet. Für den Pokal und für die Liga. Wir sind froh, dass es nach langer Vorbereitung endlich losgeht“, sagt er, mahnt aber auch: „Die Mannschaft muss das jetzt auch in die Spiele bringen.“
Entschieden und offen
Sicher dürfte sein: Der KSV wird gegen Steinbach mit einer Viererkette verteidigen. Allein deshalb, weil mit Serkan Durna und Alexander Mißbach zwei Spieler für die linke Seite ausfallen. Gesetzt sind Spieler wie Kapitän Frederic Brill, die Innenverteidiger Kevin Nennhuber und Hendrik Starostzik oder Nael Najjar auf der rechten Außenbahn.
Alle anderen Positionen sind umkämpft. Auch die im Tor, wo Damm sich weiter nicht in die Karten schauen lässt. „Sicher ist: Es wird einer zwischen den Pfosten stehen“, sagt er lachend.
Sorge und Hoffnung
Von Sorgen möchte Damm nicht sprechen, aber er betont natürlich: „Steinbach hat einen Kader mit unglaublicher Qualität.“ Zweimal wurde der Gegner bei Testspielen beobachtet. Was ihm Hoffnung auf einen Sieg macht? „Wir haben Respekt, aber auch eine Menge Selbstbewusstsein. Und: Wir haben ein Heimspiel!“ Die Unterstützung der Fans kann und soll gerade im Pokal ein wichtiger Faktor sein.
Neues und Altes
Es hat sich einiges getan beim KSV in der Winterpause: Drei Neuzugänge, ein Rückkehrer, mit Daniele Vesco nur ein Abgang. Sercan Sararer im offensiven Mittelfeld, Innenverteidiger Michael Glück und Flügelmann Presley Pululu bilden das Trio der Neuen. Dazu kommt Einer, der wie Kai aus der Kiste plötzlich wieder da ist: Alban Meha, der Mittelfeldspieler und Mann für die Standards. Dass er am Samstag als Zehner dabei ist, ist ziemlich wahrscheinlich, zumal Sararer wohl höchstens für die Bank infrage kommt.
Gesetzt sein dürfte Glück als linker Außenverteidiger. Pululu zeigte auf dem Flügel starke Szenen, wirkt manchmal etwas verspielt im Abschluss. Eine Option ist er in jedem Fall. Für Damm ist vor allem wichtig: „Wir haben im Winter die Qualität im Kader gehoben. Im Sommer war das aus finanziellen Gründen noch nicht drin. Jetzt profitieren wir von der neuen Situation bereits im Training.
Chancen und Wege
Mit einem Erfolg gegen Steinbach würden dem KSV noch zwei Siege fehlen für den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Der Weg ist aber steinig. Im Halbfinale träfen die Löwen auf den Sieger aus der Partie des Verbandsligisten Dörnberg gegen den Drittligisten Wehen-Wiesbaden.
Als erster Halbfinalist steht der FSV Frankfurt nach dem 1:0 in Stadtallendorf fest. Der Gegner wird zwischen Fulda und Offenbach ermittelt. Nur der Sieger des Hessenpokals – das Finale findet voraussichtlich am 3. Juni statt – ist für die Hauptrunde qualifiziert. Ausnahme: Sollte Wehen sich durchsetzen und gleichzeitig einen der ersten vier Ränge in der Liga belegen, zieht auch der Finalgegner in den DFB-Pokal ein. Da sich die Wege des KSV und der Wehener vorher kreuzen würden, müssten die Kasseler den Hessenpokal gewinnen. (Frank Ziemke)