Erst Klasse halten, dann planen: KSV Hessen hält sich mit Blick auf die kommende Saison bislang noch zurück

Bislang hat sich Fußball-Regionalligist KSV Hessen Kassel mit Veröffentlichungen zur Planung der kommenden Spielzeit zurückgehalten. Wahrscheinlich auch, weil drei Spieltage vor Saisonende der Klassenerhalt nicht gesichert ist.
Kassel – Das könnte sich an diesem Wochenende ändern. Sollte der KSV sein Auswärtsspiel beim Bahlinger SC morgen gewinnen (14 Uhr). Und sollte Wormatia Worms bereits heute gegen die TSG Balingen verlieren. In diesem Fall stünde fest: Die Löwen sind auch in der kommenden Saison Teil der Regionalliga Südwest.
Bei diesem Vorhaben muss Trainer Tobias Damm allerdings auf einige Akteure verzichten. Hendrik Starostzik, Tim Dierßen sowie Marcel Fischer fehlen allesamt wegen Verletzungen. Auch für Oliver Issa Schmitt und Alexander Mißbach kommt ein Einsatz am Samstag zu früh. Wieder dabei ist dafür Alban Meha, nachdem er sich einen Zeh gebrochen hatte. Dafür fallen Nils Stendera sowie Jon Mogge gelbgesperrt aus.
Wir geben einen Überblick, wer bereits einen Vertrag für die kommende Saison hat, wer gehen könnte – und wer gehen wird.
Sie bleiben
„Die ersten Gespräche sind bereits gelaufen. Eine zweite Runde wird es bald geben“, sagt Damm. Der 39-Jährige macht aber kein Geheimnis daraus, dass ein Umbruch ansteht. „Es soll alles professioneller werden, der Umfang wird erhöht. Ich habe mich deswegen mit Sören Gonther auch schon zusammengesetzt.“ Gonther, der neue Geschäftsführer des KSV, hat die Kaderplanung in der Hand.
Keine Gespräche mussten mit Sercan Sararer (33 Jahre alt/Vertrag bis 2026), Maurice Springfeld (24/bis 2025) sowie Starostzik (32), Stendera (22), Mißbach (29), Kapitän Frederic Brill (30), Steven Rakk (24) und Noah Jones (21/alle bis 2024) geführt werden. Diese acht stehen bereits als Teil des Kaders für die kommende Spielzeit fest – sollte es keine Überraschungen geben.
Sie werden gehen
Drei Leihspieler hat der KSV im Aufgebot. Schmitt (22) hat noch einen Vertrag bis 2024 bei der Reserve des 1. FC Köln und wird vorerst in die Domstadt zurückkehren. Presley Pululu (20) hat ein Arbeitspapier beim SC Verl. Dass der schnelle Offensivmann aber auch kommende Saison in Kassel zu sehen sein wird, ist nicht ausgeschlossen. Bei Michael Glück stehen die Zeichen dagegen auf Abschied. Der 19-Jährige hat bislang eine bärenstarke Rückrunde für die Löwen gespielt und gute Chancen, beim TSV 1860 München in der kommenden Spielzeit dem Drittliga-Kader anzugehören.
Sie könnten gehen
Gerüchte gibt es um einen Abgang von Angreifer Marcel Fischer (22), dem wohl ein Angebot vom KSV Baunatal vorliegt. Marco Dawid (28) könnte nach vielen Verletzungen zur zweiten Mannschaft stoßen – sollte dieser der Verbandsliga-Aufstieg gelingen. Wenn nicht, könnte auch der treueste Löwe (seit 2012 bei der ersten Mannschaft, vorher in der Jugend des KSV) vielleicht den Verein wechseln. Ob Alban Meha (37) noch mal ein Jahr dranhängt, wird sich in der Sommerpause entscheiden.
Fragezeichen stehen hinter der Zukunft von Jon Mogge (26), der nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinauskommt. Auch Paul Stegmann (20), Aram Kahraman (22) und Silas Hagemann (20) haben bislang nicht den erhofften Entwicklungssprung gemacht – aufgrund ihres Alters aber mehr Geduld verdient. Tim Dierßen (27) wird nach seinem Kreuzbandriss seine Reha wohl in Kassel absolvieren. Wie es dann weitergeht, ist offen.
Auf der Torhüterposition wird es sicher nicht weiter mit dem starken Trio Marlon Sündermann (24), Nicolas Gröteke (22) und Maximilian Zunker (28) gehen. Mindestens einer wird den Klub wohl verlassen, um mehr Spielzeit zu bekommen. Sündermann überzeugte in der Rückrunde. Moritz Schunke (21) hat keine Zukunft bei der ersten Mannschaft.
Gerüchte gibt es auch um Außenverteidiger Nael Najjar (26), den der KSV sicher gern halten würde, der aber nach einer beruflichen Veränderungen auch offen für eine sportliche sein könnte.
Insgesamt soll der Kader verkleinert werden, gab Geschäftsführer Gonther bereits einen Ausblick auf die kommende Saison. (Maximilian Bülau)